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0690 - Die Flucht des Körperlosen

Titel: 0690 - Die Flucht des Körperlosen
Autoren: Unbekannt
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„Nicht die Wahrheitsfinder!"
    Da sah er die Läufe der larischen Waffen auf sich gerichtet und wußte, daß es keine Hoffnung mehr gab. Er kannte Hotrenor-Taak und dessen alleine von der Logik bestimmte Denkweise.
    Er konnte keinen Ersten Hetran dulden, der nicht jedem seiner Befehle folgte. Kein Wesen dieser Galaxis war ihm wichtig genug, als daß er es nicht bedenkenlos eliminiert hätte, wenn es wagte, seine Pläne zu durchkreuzen.
    Leticron wollte nicht sterben. Niedergeschlagen ergab er sich in sein Schicksal.
     
    *
     
    Ich war nicht sicher, ob es mir gelungen war, den Monitor zu täuschen. Er war gekommen, um sich vom Stand der Arbeiten zu überzeugen, mit denen Droggnar beschäftigt gewesen war, bevor ich in seinem Körper landete. Ich suchte in dem unterjochten Bewußtsein nach Informationen, die ich brauchte, um die Fragen des Monitors zu beantworten.
    Anscheinend machte ich meine Sache ziemlich gut; denn er lobte mich und gab mir zu verstehen, daß mir der sechste Punkt schon so gut wie sicher sei. Ich mußte ihn ziemlich dämlich angeschaut haben, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich Droggnars Bewußtsein noch nicht genug durchforschen können, um zu wissen, was für ein Pluspunkt das war. Ich fühlte mich ziemlich erleichtert, als der Monitor sich schließlich verabschiedete, nachdem er mir in einigermaßen bewegten Worten versichert hatte, ich solle nur so weitermachen, dann werde ich es weit bringen.
    Was nun? Das war die wichtigste Frage. Ich hatte einen Gastkörper gefunden. Besonders bequem fühlte ich mich darin nicht. Droggnar besaß keine Spur jener Ausstrahlung, die einem fremden Bewußtsein den Aufenthalt in der Nähe seines Verstandes annehmbar machte. Trotzdem war ich ihm dankbar.
    Hätte Droggnar sich nicht in der Nähe befunden, als die Kälte des leeren Raumes mich einzufrieren gedrohte, ich wäre schon längst nicht mehr am Leben.
    Aus den Bewußtseinen der Körper, in denen ich mich seit meinem Aufbruch von Wabe 1000 aufgehalten hatte, hatte ich mir ein Bild von der Lage in der Galaxis machen können, die mir aus eigener Erfahrung nicht bekannt war. Laren, Hetos der Sieben, Erster Hetran der Milchstraße, das Versteck der letzten Menschen ... all das waren Dinge, von denen ich bis vor kurzem nichts gewußt hatte. Manchmal war es mühselig, die Eindrücke, die aus verschiedenen Bewußtseinen stammten, so zusammenzusetzen, daß sie ein halbwegs vollständiges und durch keinerlei Emotionen gefärbtes Bild ergaben.
    Die Laren, eines der Konzilsvölker aus dem Hetos der Sieben, waren offenbar eine ernstzunehmende Macht. Ihrem Einfluß war es zu verdanken - so wenigstens verstand ich es -, daß das Solare Imperium nicht mehr existierte. Die Erde war verschwunden, so erfuhr ich. An ihrer Stelle bewegte sich ein winziger Himmelskörper von ungeheurer Dichte um die Sonne, die die Tage meiner Kindheit beschienen hatte. Von den Zusammenhängen verstand ich vorerst nichts. Die Bilder, die ich in mir aufgenommen hatte, waren zu verworren, als daß ich irgendeinen Sinn aus ihnen hätte erkennen können. Die Erde war auf jeden Fall verschwunden - und mit ihr die Menschheit...? Es schienen nur die zum Zeitpunkt der Katastrophe außerhalb des Planeten Erde wohnende Terraner und Solarier zu sein, die das geheimnisvolle Versteck bevölkerten, nach dem Leticron, der neue Erste Hetran der Milchstraße, so fieberhaft suchte. Was war aus Perry Rhodan geworden? Sein Name tauchte in den Gedanken meiner Wirtsbewußtseine kaum mehr auf.
    Er schien abgeschrieben ... und doch wußte niemand mit Sicherheit, ob er den Tod gefunden hatte oder noch lebte.
    Ich machte mir zum Vorsatz, ein wenig Licht in das Dunkel zu tragen. Ich war frei. Ich war im Besitz eines Körpers, in dem ich es einige Tage, vielleicht sogar ein paar Wochen lang aushalten konnte. Beizeiten würde ich einen geeigneten Wirtskörper finden, auf den ich übergehen konnte. Zuerst mußte ich Zabrijna verlassen. Die Nähe der Laren erschien mir gefährlich. Ich befand mich an Bord eines Walzenschiffs, dessen Triebwerkssystem einige Roboter unter Droggnars Leitung im Begriff gewesen waren zu reparieren, als ich Eintraf. Das Schiff selbst war bis zum Abschluß der Reparatur fluguntauglich, überdies fehlte es ihm an Treibstoff. Aber es gab Beiboote an Bord, von denen einige mit Überlichttriebwerken ausgestattet waren. Was hinderte mich daran, mich eines der Boote zu bemächtigen und einfach Zabrijna den Rücken zu kehren? Die Laren schienen mir in
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