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069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

069 - Die Leiche aus der Kühltruhe

Titel: 069 - Die Leiche aus der Kühltruhe
Autoren: Larry Brent
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Raubkatze.
Er warf sich auf die abgemagerte Gestalt, die Sandy traktierte. Das Mädchen
versuchte noch, sich mit seinen schwachen Kräften zur Wehr zu setzen. Aber der
Sturz auf den Boden war nicht spurlos an Sandy vorübergegangen. Sie war
verletzt und benommen, und so hatte der unheimliche, gespenstische Gegner
leichtes Spiel.
    Larry griff
hart und unbarmherzig zu. Er fühlte den festen Stoff zwischen seinen Fingern.
    Die Gestalt
ließ nicht locker. Wie angegossen klebte sie an Sandy, die unter dem harten
Zugriff des Unheimlichen zu einer schlaffen, unbeweglichen Puppe wurde. Das
Gesicht des Mädchens lief blau an und zeigte dunkle, häßliche Flecken.
    Da vermochte
X-RAY-3 die starren, klauenartigen Hände des Angreifers zu lösen.
    Die Gestalt
wirbelte herum, und Larry Brent starrte in ein verzerrtes, haßerfülltes
Gesicht.
    Der Mann, mit
dem er es zu tun hatte, war zwar bis auf die Knochen abgemagert, zeigte jedoch
keine Anzeichen von Anstrengung; seine Brust hob und senkte sich auch nicht.
    Seinem Körper
aber entströmte ein widerlicher Geruch, als befände sich das Fleisch bereits in
einem Zustand der Verwesung.
    X-RAY-3 riß
den Mann von dem Mädchen weg.
    Keller
stürzte aus dem Wagen und beugte sich zu Sandy herab. Finlay kam Larry zu
Hilfe.
    Er zog seine
Dienstpistole und richtete sie auf Gerome Wallace.
    »Machen Sie
keinen Unsinn, Wallace!« preßte er hervor. Finlay wurde unter der Sonnenbräune
weiß wie ein Leinentuch. »Lassen Sie den Quatsch!«
    X-RAY-3 trieb
den Skelettdürren bis an die rauhe Wand zurück. Wallace trat nach ihm, konnte
bei dem kampferprobten PSA-Agenten jedoch keinen wirksamen Schlag anbringen.
    Da ließ er
sich einfach nach unten wegsacken. Diese Reaktion erfolgte auch für Larry Brent
überraschend. Da er nicht losließ, wurde er mit in die Tiefe gerissen. Für
einen Augenblick bekam Wallace eine Hand frei. Er schoß die freie Faust sofort
ab.
    Doch X-RAY-3
reagierte. Er warf sich zur Seite, so daß der Schlag in der Luft verpuffte.
Aber Larry Brents Antwort, die umgehend erfolgte, verpuffte nicht. Seine Faust
traf genau den empfindlichsten Punkt am Kinn. Wallace wurde förmlich vom Boden
emporgehoben.
    Seine Arme
flogen in die Luft.
    Er taumelte
zurück. Seine ausgestreckten Hände berührten die rauhe Wand des leeren
Abstellplatzes hinter ihm.
    X-RAY-3 faßte
sofort nach. Aber er griff in die Luft.
    Drei
Augenpaare wurden Zeuge des gespenstischen Schauspiels.
    Der Körper
von Gerome Wallace stand wie ein zerfließender Schemen vor der grauen Wand der
Tiefgarage. Die Konturen verwischten und wurden unscharf. Der Kopf wirkte
doppelt so groß, die Glieder zerflossen wie ein Spiegelbild auf einer sich
bewegenden Wasseroberfläche.
    Gerome
Wallace löste sich wie Nebel auf, den die graue Wand aufnahm.
    Finlay
stöhnte. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Wenn ich es nicht mit
eigenen Augen gesehen hätte, ich würde es nicht glauben«, murmelte er.
    Wie gebannt
starrte er auf die Stelle, wo Gerome Wallace eben noch gestanden hatte. Er
tastete die Wand ab und schabte mit dem Fuß auf dem asphaltierten Boden.
    »Ein Toter – ein
Geist?« fragte er. Seine Blicke suchten die Augen Larry Brents.
    X-RAY-3 hob
und senkte kurz die Achseln. »Einfach ausgedrückt: ja. Aber diese Ausgabe von
Gerome Wallace war bereits zu einem Zeitpunkt aktiv, als der andere Gerome
Wallace noch lebte.«
    »Sie reden
von zwei Personen?« fragte Finlay.
    »Ich rede von
zwei Personen – und meine doch ein und dieselbe«, entgegnete Larry Brent ernst.
»Ein Widerspruch und Paradoxon, nicht wahr? So scheint es auf den ersten Blick
zu sein. Die Gestalt, die wir eben hier sahen, die Sandy Jovlin töten wollte,
war der Schatten des wirklichen Gerome Wallace.«
    »Schatten?
Wovon sprechen Sie Mr. Brent?«
    Finlay machte
einen ziemlich hilflosen Eindruck. Er steckte nachdenklich die Pistole weg.
    Dr. Keller
bemühte sich noch immer um Sandy, die wieder zu sich gekommen war, bleich und
verstört auf dem Beifahrersitz saß und sich nervös durch die Haare fuhr.
    »Irgend etwas
in der physikalischen Gesetzmäßigkeit unserer Ordnung ist zerbrochen, Captain«,
murmelte Larry Brent.
    »Was hier
geschah, könnte praktisch jeden Tag passieren. Aber zum Glück kommt es nicht
dazu.«
    »Was wissen
Sie, Mr. Brent?«
    »Wissen – noch
gar nichts! Ich habe eine Ahnung. Jetzt, da ich weiß, daß Sie eine Leiche
suchen, wird mir einiges klar. Aber des Rätsels Lösung ist mir auch noch
unbekannt. Wir müssen die
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