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0689 - Draculas Blutuhr

0689 - Draculas Blutuhr

Titel: 0689 - Draculas Blutuhr
Autoren: Jason Dark
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allmählich weggetragen zu werden in eine andere, fremde Welt, die von Kreaturen, wie Mallmann eine war, beherrscht wurde.
    »Nun…«
    »Ich denke noch nach.«
    »So viel Zeit habe ich nicht. Deshalb will ich es dir sagen. Stein stimmt schon, aber kein normaler. Denke daran, was sich in meinem Besitz befindet und mich so stark gemacht hat.«
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Ich gab die Antwort laut und gleichzeitig gedanklich.
    »Der Blutstein!«
    »So ist es!«
    Himmel, jetzt hatte ich die Lösung. Mallmann war durch den Besitz des Blutsteins fast unverwundbar geworden. Er konnte sich auf das alte Blut des Vlad Dracula verlassen. Es war gestockt, es war zusammengepresst, und es war hart geworden.
    Hart wie Stein eben…
    Ich hörte ihn wieder. »Nur ein kleiner Teil des Blutsteins wurde benötigt, die Uhr damit füllen zu können. Ich habe ihn aufgelöst, damit ich die Fläche bedecken konnte. Der Stein schwamm in Blut. Beide zusammen haben sich verhärtet, sind schwarz geworden und für mich so etwas wie die Leiter von meiner Welt in die andere. In ihm steckt meine Kraft, mein Wissen, das ich zusätzlich auf eine andere Ebene transportiert habe, John Sinclair. Die Uhr schafft es sehr leicht, andere zu beeinflussen. Ich kann meinen Willen endlich transportieren, ich kann ihn den anderen aufzwingen. Ich kann sie verändern, Sinclair. Ich kann auch dich verändern, verstehst du?«
    »Ich glaube schon.« Der Schweiß war nicht mehr aufzuhalten. Er rann mir in Strömen über mein Gesicht. Wenn ich atmete, hörte es sich an, als würde ich nach Luft schnappen.
    Ich saß zwar auf dem Hocker, kam mir jedoch vor, als würde ich in eine andere Welt fliegen.
    Es war alles verdreht, verrückt, einfach nicht zu fassen, und ich geriet von Sekunde zu Sekunde stärker in den Bann des unheimlichen Vampirs, der auch mein eigenes Denken überschwemmt hatte. Ich war nicht mehr ich selbst, nicht mehr der Geisterjäger, der geschworen hatte, gegen die dämonischen Mächte vorzugehen.
    Ich stand unter seinem Bann.
    Und er freute sich, er lächelte, er zog seine Lippen noch breiter, er nickte sogar, und dann fragte er mich: »Du hast doch bestimmt darüber gerätselt, wie es möglich ist, dass sich Menschen plötzlich in Vampire verwandeln.«
    »Sicher.«
    »Ich will dich aufklären.« Seine Augen leuchteten plötzlich. »Der eigentliche Träger der Uhr ist kein Vampir. Aber er kann zu einem Vampir werden. Er erlebt dann die Sekunde des Schreckens, wenn meine Kraft ihn überschwemmt und er sich zu einen bestimmten Zeitpunkt in einen Blutsauger verwandelt.«
    »Er wird dann auch handeln wie ein Vampir?«
    »Ja.«
    Ich sah klarer. Ich wusste jetzt auch, dass ich nur die Opfer gefunden hatte, nicht aber das Grundübel. Wahrscheinlich konnten sie nicht einmal etwas dafür, denn die fremden Kräfte hatten sie manipuliert und unter ihre Kontrolle bekommen. Eigentlich waren sie unschuldig, dachte ich, wobei ich mich gleichzeitig an den toten Juwelier erinnerte, der nicht durch einen Vampirbiss umgekommen war.
    »Er war erschlagen worden…«
    »Wenn derjenige, der die Uhr an seinem Handgelenk trägt, so handeln wird wie ein Vampir, dann gilt das für jeden«, erklärte Mallmann mir. »Und jetzt trägst du die Uhr!«
    Das stimmte. Ich brauchte ja nur meinen Blick zu senken. Mir wurde die Tragweite dessen, was er gesagt hatte, bewusst. Das war einfach furchtbar. Trotz meiner Waffen, die ich bei mir trug, würde ich keine Chance erhalten, weil es Mallmann gelungen war, meine Psyche zu manipulieren. Ich würde zu einem Blutsauger werden, mir würden Vampirzähne wachsen, um damit in die Hälse der normalen Menschen zu beißen, weil ich an deren Blut herankommen wollte.
    Ein grauenhafter Gedanke, ein furchtbares Schicksal, eine stockdunkle Zukunft, die sich da abzeichnete.
    Und Mallmann hatte seinen Spaß. »Ich freue mich darauf, wenn du den ersten Menschen, der diese Garderobe betritt, anfallen und deine Zähne in seinen Hals schlagen wirst. Es wird für mich der große Triumph sein. Ich bin dabei, mir ein Reich aufzubauen. Ich suche Helfer, ich werde sie finden, und ich habe dir schon einmal vor einiger Zeit erklärt, dass ich besser bin als du. Die Uhr war einer meiner vielen Tricks, andere werden folgen, darauf kannst du dich verlassen. Der Besitz des Blutsteins zahlt sich aus, Sinclair, und du hast ihn mir gegeben, du hast ihn mir überlassen. Erinnerst du dich?«
    Und ob ich mich daran erinnerte. Aber ich hatte den Stein nicht
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