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0688 - Der Einmann Krieg

Titel: 0688 - Der Einmann Krieg
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitseinrichtungen umgab das „Paradies", in dem annähernd einhunderttausend terranische Gefangene zur Umformung untergebracht worden waren. Das Überzeugungsparadies war eine Stadt, in der alles geboten wurde, und in der es alles gab - nur nicht die Freiheit.
    Architektur- und Bauroboter hatten sie in Form eines Kreuzes errichtet, dessen längerer Arm etwa zwanzig, und dessen kürzerer Arm zehn Kilometer lang war. Ein Energiezaun von einhundert Meter Höhe spannte sich kreisförmig um die Anlage, so daß niemand sich aus ihr entfernen konnte, der nicht dazu autorisiert war.
    Westlich davon lagen in vier kreisförmigen Komplexen die Wohngebäude, Waffendepots, Raumschiffswerften und Fabrikationsanlagen der Überschweren. Nördlich davon erstreckte sich der Raumhafen, auf dem zur Zeit vier walzenförmige Raumschiffe der Überschweren und zwei Superschlachtschiffe der Solaren Flotte standen. Sie waren von den Überschweren erbeutet worden und bildeten auf Czugmoth so etwas wie ein Symbol der terranischen Niederlage.
    Wazzer Jacintho landete vor einer bogenförmigen Sicherheitsschleuse vor der Werft. Er reichte seine Karte mit den Individualdaten. einem Kampfroboter, der sie in einen Schlitz am Bogen schob. Unbehaglich blickte der Terraner auf die Projektoren der Energiestrahler, die unweigerlich aufflammen würden, wenn etwas nicht stimmte. Keinem Unbefugten würde es je gelingen, das Überzeugungsparadies „Galaktische Freiheit" oder eine der anderen Anlagen zu betreten.
    Er atmete unwillkürlich auf, als die Karte wieder erschien, und der Roboter sie ihm reichte. Sanft beschleunigte er den Gleiter und ließ ihn bis an eines der Werftgebäude herantreiben. Die Sonne ging unter. Teile der Außenwände der Gebäude begannen zu leuchten, so daß sich die Lichtverhältnisse auf dem Werftgelände nicht veränderten. Jacintho verließ den Gleiter und schlenderte auf einen Eingang zu, als ihm ein athletisch gebauter Terraner entgegenkam, der ihn um mehr als einen halben Meter überragte.
    „Hallo, Wenk", sagte er.
    Der Riese blieb stehen und blickte grinsend auf ihn herab.
    „Na, Kleiner, was treibst du dich denn noch hier herum?"
    „Ich habe noch zu tun", entgegnete Jacintho ausweichend.
    Damit war der andere jedoch nicht zufrieden.
    „Was gibt es noch zu tun?" fragte er.
    „Was machst du hier?"
    „Das Übliche." At Wenk deutete über die Schulter zurück, als sei damit alles erklärt. Wazzer Jacintho runzelte die Stirn.
    Er als Polit-Offizier konnte sich überall frei bewegen. Ihm vertrauten die Überschweren, da es ihm gelungen war, sie davon zu überzeugen, daß er für sie arbeiten wollte. Er galt als einer jener Terraner, die sich von der Menschheit Rhodans abgewandt und in die Reihen Leticrons eingefügt hatten. Seine Aufgabe war es, die Ideen des Ersten Hetrans der Milchstraße durchzusetzen und die gefangenen Terraner umzuformen. Er war ein Überzeugungsoffizier, dem es gelungen war, die Überschweren in zahlreichen Verhören gründlich zu täuschen. Das war ihm nur möglich gewesen, weil er als Abwehragent des Solaren Imperiums eine gründliche Schulung durchgemacht hatte.
    „Das Übliche?"
    At Wenk merkte, daß er sich nicht richtig benommen hatte.
    Ihm stand es nicht an, einen Mann wie Wazzer Jacintho mit allzu hartnäckigen Fragen zu kommen. Er hatte nicht das Recht, ihn in die Enge zu treiben, was umgekehrt durchaus der Fall war.
    Sichtlich eingeschüchtert berichtete Wenk, was er in den letzten Stunden auf dem Werftgelände zu tun gehabt hatte. Der Schweiß stieg ihm auf die Stirn, und ab und zu glommen seine Augen haßerfüllt auf. Jacintho ließ jedoch nicht nach, bis er sicher war, daß At Wenk keine weiteren Fragen mehr stellen würde.
    Wahrscheinlich würde er sich in den nächsten Tagen und Wochen auch kein Vertraulichkeiten mehr erlauben.
    „Gut - du kannst gehen, At", sagte Jacintho endlich.
    Der riesige Terraner atmete auf. Er nickte dem Polit-Offizier zu und eilte davon. Jacintho blickte ihm nicht nach, sondern betrat das Werftgebäude. Niemand hielt ihn auf. Er begegnete einigen Überschweren, die ihn jedoch nicht beachteten, da er durch seine rote Uniform ausreichend ausgewiesen war. So konnte Jacintho mühelos bis zu einem Beiboot vordringen, das zur Reparatur in der Werft lag. Er umrundete es, wobei er einige Male stehenblieb, um sich mit terranischen Ingenieuren zu unterhalten, die an dem Beiboot arbeiteten. Er diskutierte ohne große Überzeugungskraft mit ihnen und
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