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0688 - Der Einmann Krieg

Titel: 0688 - Der Einmann Krieg
Autoren: Unbekannt
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Damit erfüllte sich für Wazzer Jacintho, ohne daß er es ahnte, eine langgehegte Hoffnung.
    Atlan und Solarmarschall Julian Tifflor erörterten Lageberichte, die von USO-Spezialisten per Hyperfunk übermittelt worden waren. Tifflor befaßte sich mit einem Vorfall auf dem Planeten Haseley, als der Cheborparner Cheborparczete Faynybret den Raum betrat. Der CheF brachte weiter Unterlagen mit. Das nicht humanoide Wesen war Parapsi-Kriminalist und Physiker. Es arbeitete schon lange eng mit dem Arkoniden zusammen und hatte der Menschheit unschätzbare Dienste geleistet. Im Aussehen erinnerte er an einen aufrecht gehenden Ziegenbock.
    Er war etwa zwei Meter groß, trug ein schwarzes, drahthaariges Fell und hatte einen Schädel mit zwei kräftigen, nach oben gerichteten Hörnern. Die Männer und Frauen in Quinto-Center hatten sich längst an ihn gewöhnt. Sie erschraken nicht mehr, wenn er kam. Der CheF hatte es jedoch oft genug erlebt, daß man ihn für den Leibhaftigen hielt, wenn er unerwartet auf Planeten erschien, auf denen man das Volk der Cheborparner nicht kannte.
    „Ich habe hier einen Ergänzungsbericht von Haseley", sagte der CheF. Seine Stimme klang hell wie die eines Kindes. „Die Haare sträuben sich einem, wenn man hört, was Leticron sich leistet.
    Dieser Mann ist ein Ungeheuer."
    „Was ist passiert?" fragte Atlan, der den CheF bat, Platz zu nehmen.
    „In einem Gefangenencamp ist es zu einer Revolte gekommen.
    Die Gefangenen - Terraner, Epsaler, Ertruser und einige Cheborparner -haben die robotischen Sicherheitseinrichtungen ausgeschaltet und versucht, sich zu einem Raumschiff durchzuschlagen. Als sich ein klarer Erfolg für sie abzeichnete, hat Leticron das Raumschiff, das Camp und die nähere Umgebung mit zwei Wasserstoffbomben zerstört. Es hat keine Überlebenden gegeben."
    Er schwieg verbittert. Auch Lordadmiral Atlan und Solarmarschall Tifflor sagten zunächst nichts. Ihnen lagen noch weitere Meldungen vor, aus denen hervorging, mit welch beispielloser Brutalität der Überschwere seine Gefangenen behandelte.
    „Ganz anders sieht es auf Czugmoth im Yarredosch-System aus", sagte Atlan endlich. „Hier versucht Leticron, einen ausgewählten Kreis von Gefangenen umzuerziehen und zu seinen Verbündeten zu machen. Sie werden besser behandelt als die Gefangenen auf anderen Welten, aber auch auf Czugmoth ist es zu Ausschreitungen gekommen, die durch nichts zu entschuldigen sind."
    „Ich habe den Eindruck, daß Leticron die Menschheit haßt", bemerkte Tifflor. „Er handelt wie jemand, der sich seinen Rachegefühlen vollkommen hingibt."
    „Leticron sieht die Terraner meines Erachtens viel nüchterner", widersprach Atlan. „Er will den Rest der Menschheit vernichten, nachdem er den Teil, der ihm verwendbar erscheint, aussortiert und umgeformt hat. Wahrscheinlich weiß er, daß er nur so für alle Zeiten vor ihr sicher ist."
    Atlan erhob sich. Er hielt es nicht mehr auf seinem Platz aus.
    Unruhig ging er auf und ab.
    „Wir müssen schneller handeln", sagte er. „Die Bergung der Menschen geht zu langsam."
    „Wir tun, was wir können", protestierte der CheF, der Oberbefehlshaber des „Intelligenz-Suchkommandos", das am 24.1.3442 gegründet worden war. Damals hatte das ISK den Auftrag erhalten, die durch Schwarm-Einflüsse verdummten Wissenschaftler und Techniker, die auf Grund ihrer besonderen Fähigkeiten dringend gebraucht wurden, aufzuspüren, zu bergen und zur Hundertsonnenwelt zu bringen. Später war das ISK zu Sonderaufgaben herangezogen worden.
    „Meine Männer arbeiten bis zur totalen Erschöpfung", fuhr der CheF fort. „Unsere Suchkommandos und unsere Archen, wie wir die Bergungsschiffe genannt haben, sind ständig im Einsatz."
    „Ich wollte Ihnen keinen Vorwurf machen."
    „Ich habe Sie schon richtig verstanden, Atlan."
    „Mir ist klar, daß alle Beteiligten alles tun, was sie nur können.
    Dennoch muß es einen Weg geben, die Bergungsarbeiten zu beschleunigen. Zahllose Menschen befinden sich in echter Not."
    Er legte seine Hand auf die Akte mit den Meldungen von den Untaten der Überschweren.
    „Für diese Menschen geht es oft um Stunden. Sie hoffen, daß wir ihnen helfen, und sie begreifen nicht, warum es manchmal so lange dauert, bis wir eingreifen. Aus der Sicht dieser Menschen geht alles viel zu langsam."
    Der CheF hob die Arme und ließ sie resignierend wieder sinken. Er wußte keine Antwort auf die Probleme, die sich ihnen stellten. Seine Mittel waren erschöpft, da ihm nur eine
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