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0687 - Begegnung im Chaos

Titel: 0687 - Begegnung im Chaos
Autoren: Unbekannt
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einen Grund, so frech zu handeln?
    Gortschs Zorn wurde übermächtig. Er zielte und schoß dem Zweibeiner in den Rücken.
    Um den Fremden bildete sich eine Aura auflohender Energie, die sich unter der Decke des Schiffes wie ein Pilz ausbreitete.
    Der Zweibeiner selbst zeigte keine Wirkung. Gortsch starrte ihn an. Ein weiterer Schuß hätte den Luftinhalt im Innern des kleinen Schiffes gefährden können.
    Gortsch ließ die Waffe langsam sinken, in Erwartung eines Gegenangriffs kauerte er sich dicht auf den Boden. Doch sein Gast, den er so gern Wieder losgeworden wäre, blieb an den Kontrollen stehen und gab ihm ein Zeichen, daß er zur Hauptschaltung zurückkehren sollte.
    Gortsch war jedoch wie gelähmt. Seine Waffe auf eine solche Art versagen zu sehen, bereitete ihm einen schweren Schock.
    Sein technisch geschulter Verstand gewann schließlich die Oberhand über Angst und Verwirrung. Er hatte schon von energetischen Schutzschirmen gehört. Der Fremde war offenbar im Besitz eines besonders wirkungsvollen Exemplars.
    Gortsch schob die Waffe an ihren Platz zurück und kroch auf die Kontrollen zu. Er war nicht in der Lage, den energetischen Schutzschirm des Zweibeiners zu zerstören, aber noch war nicht geklärt, wie der Fremde auf einen körperlichen Angriff reagieren würde. Von Statur und Gewicht her fühlte Gortsch sich überlegen.
    Der Maskenträger wich zur Seite, um Gortsch vor den Kontrollen Platz zu machen. Nachdem der den Überfall mit der Strahlenwaffe bravourös überstanden hatte, schien er an keinen weiteren Widerstand zu glauben. Er erwartete nun, daß Gortsch alles tun würde, was man von ihm verlangte.
    Der Artmacc wandte sich jedoch nicht den Kontrollen zu. Sein Vorderkörper bäumte sich plötzlich auf und schoß mit größter Geschwindigkeit auf den Fremden zu.
    Der Aufprall warf den Fremden um. Gortsch rollte sich über ihn und hielt ihn fest. Damit hatte der andere offenbar nicht gerechnet. Der Zweibeiner machte heftige Anstrengungen, um wieder freizukommen, doch Gortsch hielt ihn fest und schob seinen Körper weiter über ihn. Sein Gewicht war sein größter Vorteil.
    Gortsch umklammerte den Gegner und zog sich durch gleichmäßige Gleitbewegungen seiner Körpersegmente von den Kontrollen weg. Dabei zog er den Zweibeiner mit sich.
    Er würde ihn bis zur Schleuse schleppen und dann hinausstoßen. Da dieses Wesen gefährlich war, wollte Gortsch ihm das Verbindungsstück zwischen Rückentornister und Helm abreißen. Nur dann konnte er sicher sein, daß der andere draußen im Weltraum sterben würde.
    Der Weg zur Schleuse war beschwerlich, aber Gortsch verzichtete auf ein schnelleres Vorwärtskommen zugunsten einer Umklammerung, aus der der Gegner sich nicht befreien konnte.
    Immer wieder mußte Gortsch daran denken, wie widersinnig es doch war, daß er ein Wesen tötete, das er vor kurzem noch vor dem sicheren Tod gerettet hatte.
    Alaska Saedelaere war sich darüber im klaren, daß er ohne den Anzug der Vernichtung nicht mehr am Leben gewesen wäre.
    Dieses rätselhafte Kleidungsstück hatte ihn vor einem schnellen Ende bei dem Angriff der Raupen auf den Drei-Mann-Jäger bewahrt und ihn auch bei dem heimtückischen Überfall des fremden Raumfahrers gerettet.
    Alaska hatte mit einem solchen Angriff gerechnet und sich auf seinen Anzug verlassen. Bis zu dem Zeitpunkt, da der Schuß in seinen Rücken abgegeben worden war, hatte er diese Einstellung als eine Art Glücksspiel angesehen. Jetzt wußte er, daß sein Optimismus ihn nicht getrogen hatte.
    Die Riesenraupe hatte sich jedoch von ihrer Überraschung schnell erholt und ihre Taktik geändert.
    Gerade als der Transmittergeschädigte gehofft hatte, daß seine Wünsche nun widerspruchslos erfüllt würden, hatte ihn der Fremde überrumpelt. Alaska Saedelaere hatte nicht daran geglaubt, daß dieses plump aussehende Wesen sich so schnell bewegen könnte. Das Vorderteil des Raupenkörpers war hochgeschossen wie ein Schlangenkopf und auf Alaska herabgefallen. Der Aufprall hatte ihn fast betäubt, so daß er zu keiner gezielten Gegenwehr in der Lage gewesen war. Seine instinktiven Befreiungsversuche hatte die Raupe schnell erstickt.
    Alaska brauchte nicht viel Phantasie dazu, um sich vorzustellen, was der Fremde nun mit ihm vorhatte.
    Er sollte aus der Schleuse gestoßen werden.
    Die Raupe hielt das Gastspiel Saedelaeres offenbar für beendet.
    Der Maskenträger versuchte, sich in ihre Lage zu versetzen.
    Nachdem sie ihn zunächst an Bord geholt hatte,
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