Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0687 - Begegnung im Chaos

Titel: 0687 - Begegnung im Chaos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
müssen auf dem schnellsten Weg unsere Ausrüstungen zusammensuchen und wieder verschwinden", sagte er. „Sonst werden wir bald vom Mahlstrom abgeschnitten sein."
    „Ich frage mich, warum sie in Schwärmen auftreten", sagte Greimoon. „Sie sind doch völlig unintelligent und müßten willkürlich nach allen Seiten davonschweben."
    „Ich nehme an, daß sie Lockimpulse ausstrahlen und sich auf diese Weise gegenseitig anlocken", antwortete der Mathelogiker.
    „Sie laden sich an allen für sie in Frage kommenden Reizpunkten auf. Das führt zu einer energiestrukturellen Übersättigung.
    Was danach kommt, haben wir soeben beobachten können."
    Er lächelte matt und sagte ironisch: „Wenn unsere Lage nicht so verzweifelt wäre, hätten wir in den Energie-Algen ein interessantes Studienobjekt. Allerdings werden wir dieser Erscheinungsform mit der Bezeichnung Energie-Algen nicht gerecht. Es handelt sich um parainstabile, kommunal orientierte strukturelle Thermoüberladungsteiler oder - kürzer - um eine parainstabile Energiekommune."
    „Wenn Sie gestatten, werde ich bei der Bezeichnung Energie-Algen bleiben", versetzte Abartes. „Hier ist schließlich kein wissenschaftliches Seminar, sondern wir befinden uns in Todesgefahr."
    Sie wurden von einem Vorgang abgelenkt, der ihnen eine neue gefährliche Eigenschaft der Energie-Algen offenbarte.
    Einige der Gebilde die sich unmittelbar vor der Teilung befanden, hatten heftig zu strahlen begonnen. Über ihren halbkugelförmigen Körpern entstand eine Art Lichtbogen, dann schweißten sie das Stück Wand, an dem sie festsaßen, säuberlich heraus.
    „Unglaublich!" rief Mervan. „Sie können sich durch stählerne Wände bohren. Einige von ihnen tun es unmittelbar vor der Teilung, offenbar zur Ventilierung der sich aufstauenden Energie."
    Er wandte sich an die beiden anderen und sagte: „Das bedeutet, daß wir in keinem Raum dieses Schiffes vor ihnen sicher sein können. Sie können überall eindringen, und es werden immer mehr."
    „Kennen Sie das Gleichnis von der sich verdoppelnden Belohnung nach den Feldern eines Schachbrettes?" fragte Greimoon.
    „Nur zu gut", gab Mervan dumpf zurück. „Wir können uns bereits jetzt ausrechnen, wann es kein Schiff mehr geben wird, sondern nur noch einen wimmelnden Haufen dieser gefährlichen Dingea" Alaska Saedelaere beobachtete voller Unbehagen, daß sich die Anzahl der kastenförmigen Raumschiffe weiter vergrößert hatte.
    Rund um den Jäger hatten sich inzwischen zehn dieser primitiv wirkenden Flugobjekte versammelt.
    „Die Manöver, die sie ausführen, wirken nicht gerade gekonnt", bemerkte Grasiller. „Ich werde den Eindruck nicht los, daß dort drüben ein paar Anfänger am Werk sind."
    Saedelaere wußte mit dieser Information nichts anzufangen.
    Vielleicht erlaubte der technische Zustand der Kastenschiffe ihren Besatzungsmitgliedern nicht, einwandfreie Manöver auszuführen. Nicht weniger einleuchtend erschien die Erklärung, daß die Unbekannten in ihrer Aufregung Fehler begingen.
    „Ich glaube, wir sollten die Initiative übernehmen", schlug Alaska vor. „Die andere Seite scheint besonders schüchtern zu sein. Maldoon, beginnen Sie zu funken. Benutzen Sie die üblichen einfachen Symbole, die bei solchen Begegnungen angewandt werden."
    Maldoon zögerte.
    „Warum lassen wir die anderen nicht den ersten Schritt tun?"
    „Sie werden ihn wahrscheinlich niemals tun", meinte Grasiller grimmig, und der Maskenträger fügte hinzu: „Ich will etwas unternehmen, bevor die andere Seite unruhig wird und glaubt, daß wir vielleicht feindliche Absichten hegen."
    Maldoon beugte sich über die Funkanlage.
    In diesem Augenblick erfolgte der Angriff. Noch bevor die Blitze durch den Weltraum zuckten, hatte Alaska das starke Gefühl einer nahenden Gefahr. Er vermochte jedoch nicht mehr, dieses Gefühl zu artikulieren. Um ihn herum versank die Umgebung in einem Meer von Hitze und Flammen.
    Alaska Saedelaere kam zu sich und hatte Mühe, sich in der Wirklichkeit zurechtzufinden. Erst nach einiger Zeit stellte er fest, daß er allein im Mahlstrom trieb. Weder von dem Drei-Mann-Jäger noch von den kastenförmigen Raumschiffen der Fremden war etwas zu sehen. Auch von Grasiller und Maldoon gab es keine Spuren.
    Alaska holte tief Atem. Die Aggregate seines Schutzanzugs schienen einwandfrei zu funktionieren.
    Daß er noch am Leben war, schien er jedoch einem beinahe unglaublichen Glücksfall zu verdanken.
    Oder dem Anzug der Vernichtung!
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher