Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0685 - Monster-Town

0685 - Monster-Town

Titel: 0685 - Monster-Town
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Temperaturen.«
    »Okay, dann aber schnell.«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Bill war ebenfalls an die jetzt noch erweiterte Öffnung herangetreten und schaute hinein. »Ich verstehe nur eines nicht. Helen Thorpe war tot, aber sie sah mir nicht so aus, als wäre sie von diesem Fischmonstrum angegriffen worden. Die ist eines anderen Todes gestorben.«
    Ich schwächte ab. »Wir haben nur einen kurzen Blick auf die Bahre werfen können.«
    »Trotzdem, mir hat der gereicht. Die hätte wirklich anders aussehen müssen.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    Ich räusperte mir die Kehle frei und ging in die Hocke. Unter meinem Gewicht bogen sich die Kanten der zersplitterten Holzstücke. Zwei dünne Stäbe knackten weg und landeten klatschend im Wasser, wo sie von der Strömung fortgespült wurden.
    Dann sprang ich.
    Große Steine hatte ich nicht sehen können. Ich hoffte, daß der Boden einigermaßen eben war und ich nicht ausrutschte und in das eisige Wasser klatschte.
    Es spritzte hoch auf, als ich landete. Mit dem rechten Fuß rutschte ich weg, konnte mich mit dem linken noch halten und merkte, wie das Wasser sofort meine Beine umspülte. Es war in die Schuhe hineingedrungen. Es zerrte an meinen Gelenken.
    Ich hatte mich breitbeinig hingestellt und hörte aus der Küche Bills Frage. »Alles okay?«
    »Ja.«
    »Ist es kalt?«
    »Nein, du Spaßvogel, wunderbar temperiert. Ich lege mich gleich hin und bade.«
    »Viel Glück.«
    Er winkte mir zu. Ich hatte noch einmal in die Höhe geschaut. Um den Rand des Fußbodens zu erreichen, mußte ich nicht einmal in die Höhe springen. Ich selbst befand mich in einem Keller mit sehr dicken Wänden. Und durch ihn strömte der Bach wie durch einen Kanal. Die Wände schimmerten feucht. Ungeziefer krabbelte darüber hinweg. Ich sah über mir das Loch und meinen Freund Bill, der mir zuwinkte, bevor er fragte: »In welche Richtung willst du gehen?«
    »Das ist eigentlich egal. Ich muß sowieso durch eine Röhrenöffnung kriechen.«
    »Verdammt, mach dich nicht unglücklich.«
    »Keine Sorge, das packe ich schon.« Meine Stimme hallte zwischen den Wänden.
    »Okay.« Bill zog sich zurück.
    Ich watete in die Richtung, die auch zur Stadt hinführte. Schon bald erreichte ich eine Mauer. Durch eine Lücke schäumte das Wasser.
    Ich bückte mich. Eiskalter Sprüh wehte mir ins Gesicht. Einige Tropfen klebten wie Eis auf der Haut. Die Öffnung bestand aus einem Halbbogen. Er war in die Mauer hineingeschlagen worden.
    Seine Ränder mit Ziegelsteinen begradigt.
    Es würde keine einfache Aufgabe sein, durch die Öffnung zu kriechen. Was sich dahinter befand, konnte ich nicht sehen, denn das sprudelnde Wasser füllte die Öffnung fast ganz aus.
    Auch mit der Lampe konnte ich kaum weiterleuchten. Das Licht wurde vom Wasser zu stark gebrochen oder abgehalten.
    Ich hatte mich entschlossen, nicht durch die Öffnung zu kriechen. Wer wußte schon, wo ich landete.
    Dafür leuchtete ich in die Runde. Es war ein normaler Keller, nur eben ohne Räume, nur die Wände rahmten das schnell fließende Wasser ein, als wollten sie ein Gefängnis bilden.
    Ich löschte das Licht. Im Dunkeln blieb ich stehen und schaute dem fließenden Wasser entgegen. Es überdeckte fast alle Geräusche, bis auf die Laute, die ich schwach aus der Küche hörte.
    Dort war Bill zurückgeblieben, aber er war nicht mehr allein, denn ich hörte Stimmen.
    Eine Männerstimme lachte scharf, ein Fluch erklang ebenfalls, und ich zog mich blitzschnell wo weit zurück, daß mein Rücken Halt an der feuchten Kellerwand fand.
    Im toten Winkel blieb ich stehen.
    Mein Herz klopfte fast so schnell, wie das Wasser floß. Ich hatte ein verdammt ungutes Gefühl, und rechnete mit weiteren Monstren. Nicht unbedingt mit Fischen, sondern mit mutierten Riesenratten, drei- oder fünfmal so groß wie die normalen.
    Die Kälte auf meinem Rücken kam nicht nur vom Wasser. Sie hatte ihren Grund auch in dem Mann, der in der Küche neben der Öffnung knien mußte, den Oberkörper weit vorgebeugt und den Kopf gedreht hatte, damit er auf das Wasser schauen konnte.
    Obwohl er mich nicht hörte, hielt ich den Atem an. Es war gut, daß ich abseits stand, so mußte er seinen Kopf schon im rechten Winkel drehen, um mich überhaupt zu sehen.
    Er verschwand wieder.
    Ich atmete auf, was aber nicht beruhigte, denn ich dachte an meinen Freund Bill.
    Was war mit ihm geschehen?
    ***
    Cameron Harper und sein Deputy Tom Filgor waren ein eingespieltes Team, wenn es darauf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher