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0683 - Die Verdammten der Nacht

0683 - Die Verdammten der Nacht

Titel: 0683 - Die Verdammten der Nacht
Autoren: Jason Dark
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nicht mit, deshalb mußte sie die Zahlenreihe noch einmal wiederholen. Dann wählte ich und hatte denselben Erfolg wie Lady Sarah – nämlich keinen. Niemand hob ab, niemand meldete sich.
    Sie nickte und sah so aus, als wollte sie sagen. Ich habe es ja immer gewußt. »Einer von euch sollte hinfahren.«
    »Und der andere?«
    »Rollt den Fall von hinten auf. Über die Firma S.S. und natürlich über Phil Evans.«
    »Wir müßten ihn dann einweihen«, sagte ich.
    »Das wäre sogar gut.«
    Suko stand auf und reckte sich. »Du bist ein Quälgeist, Sarah, das sage ich dir.«
    »Und weiter?«
    »Ich werde zu Brenda Evans fahren.« Er grinste mich an. »Oder wolltest du los?«
    »Habe ich etwas gesagt?«
    »Nein.« Suko nahm seine dünne Jacke. »Wir hören später wieder voneinander.«
    »Wie du meinst.«
    »Den habe ich überzeugt«, erklärte Lady Sarah mir, als Suko verschwunden war.
    »Und jetzt bin ich an der Reihe?«
    »Das denke ich doch. Chef und Besitzer der Firma ist Graham Watkins, das habe ich herausgefunden.«
    »Hast du schon mit ihm gesprochen?«
    »Nein, wo denkst du hin.« Sie tat entrüstet. »Das will ich dir überlassen.«
    »Wie großzügig.«
    Sie nickte mir zu. »Sprich mit ihm und geh dabei sehr behutsam an das Problem heran.«
    »Du hast Nerven.«
    »Auch das. Wichtig ist die Rufnummer. Die habe ich dir bereits rausgesucht.« Sie übergab mir einen Zettel, auf den sie einige Zahlen geschrieben hatte.
    »Wen erreiche ich da?«
    »Zumindest Watkins’ Vorzimmer.«
    »Ist gut.« Ich drehte mich auf meinem Stuhl, um besser an den Hörer zu kommen. Lady Sarah hatte wirklich Nerven, aber sie schaffte es immer wieder, uns vor ihren Karren zu spannen. Leider hatte sie meist recht behalten. Auch jetzt schien sie wieder von dem untrüglichen Gespür erfaßt worden zu sein, daß alles so klappte, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    In mir war jedenfalls der Jagdeifer erwacht. Konkret hätte ich es nicht belegen können. Vielleicht lag es an der Firma Sanitation Service, denn ich reagierte ein wenig allergisch, wenn ich vor einem Problem stand, das nach Umwelt roch.
    Es meldete sich eine Frauenstimme. Die Dame klang etwas nasal, als wäre sie über die Störung sauer. Als sie hörte, daß ich kein Kunde war, sondern von Scotland Yard, war sie erst einmal geschockt, räusperte sich und wollte wissen, wen ich gern gesprochen hätte.
    »Mr. Watkins, Ihren Chef.«
    »Er ist…«
    »Machen Sie schon.«
    Sie wurde noch dienstlicher. »Können wir Sie zurückrufen? Nicht, daß wir Ihnen nicht trauen, aber wir müssen bei Anrufen immer auf Nummer Sicher gehen. Dafür werden Sie bestimmt Verständnis haben.«
    »Wann?«
    »In den nächsten Minuten.«
    »Gut, ich gebe Ihnen meine Nummer.« Als ich auflegte, lächelte Lady Sarah hintergründig. »Hast du was?«
    »Nein, aber sie sind sehr vorsichtig.«
    »Wäre ich auch.«
    »Umwelt-Entsorgung ist eben ein heißes Geschäft, John. Denk nur an die zahlreichen Skandale, die es gegeben hat. Nicht nur hier, auch auf dem Festland.«
    Ich fragte sie direkt. »Denkst du eigentlich auch hier an einen Skandal, Sarah?«
    »Ausschließen kann man nichts.«
    »Dann glaubst du, daß Mike Evans und…«
    Das Telefon unterbrach mich. Verflixt, die alte Lady hatte mich nervös gemacht. Dieselbe Frauenstimme meldete sich und sagte:
    »Ich verbinde Sie weiter.«
    »Danke.«
    »Ja, Watkins hier.« Dem Klang nach zu urteilen, stellte ich mir einen Mann vor, der aussah wie jemand, der richtig zupacken kann.
    Einen knorrigen Kerl, einer der sich von unten hochgearbeitet hatte.
    Er kam sofort zur Sache. »Was habe ich mit der Polizei zu tun? Was wollt ihr mir jetzt wieder anhängen? Oder sind Sie von der Umweltbehörde, die sich getarnt hat?«
    »Nein, Scotland Yard, John Sinclair.«
    »Gut. Worum geht es?«
    »Nicht um Sie persönlich.«
    »Wie nobel. Um was dann?«
    »Phil Evans.« Ich sprach den Namen locker aus und hörte ein wütendes Grunzen.
    »Was hat dieser Typ denn mit Ihnen zu tun?«
    Ich wunderte mich. »Sie sprechen nicht gerade begeistert über Ihren Mitarbeiter.«
    »Nein! Außerdem ist er nicht mehr mein Mitarbeiter. Er hat nämlich gekündigt.«
    Jetzt war ich überrascht. »Wann denn?«
    »Vor gut einer Stunde.«
    Ich schluckte. Lady Sarah, die mithörte, nickte nur und lächelte siegessicher. »Nannte er einen Grund?«
    »Überhaupt nicht. Er war auch nicht hier. Er rief von unterwegs an und erklärte, daß er die Brocken hinschmeißen würde. Er hat den Laster noch bei
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