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0683 - Die Verdammten der Nacht

0683 - Die Verdammten der Nacht

Titel: 0683 - Die Verdammten der Nacht
Autoren: Jason Dark
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sich, will aber erst morgen hier erscheinen und ihn abliefern. Jetzt hockt er an einer Raststätte, wo er auch übernachten will. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Aber Sie kennen die Raststätte?«
    »Ja. Sie liegt zwischen London und Cambridge. Nördlich von Stortford. Motorway 11.«
    »Und was tun Sie?«
    Er lachte böse. »Ich freue mich schon, wenn er hier eintrifft. Dann bekommt er seine Quittung.«
    »Seine Kündigung hat Sie also wie der Blitz aus heiterem Himmel getroffen, nehme ich an.«
    »Stimmt. Er war einer meiner besten Fahrer. Man konnte ihm gefährliche Ladungen anvertrauen.«
    »Können Sie sich vorstellen, daß diese Kündigung etwas mit seinem Job zu tun hat?«
    »Womit sonst?«
    »Ich denke auch an private Probleme!«
    »Er ist schon seit Jahren geschieden.«
    »Da war doch noch sein Sohn Mike.«
    »Stimmt. Hin und wieder ist er mit seinem Vater gefahren. Aber Mike Evans ist tot. Ein Unglücksfall. Er hatte bei uns gejobbt. Ob er gut gewesen ist, weiß ich nicht. Da fragen Sie am besten seinen Vater. Aber sagen Sie mal, weshalb suchen Sie ihn? Hat das was mit meiner Firma zu tun? Wollen Sie mir von hinten ans Bein pinkeln. Ich traue euch nämlich alles zu.«
    »Haben Sie denn ein schlechtes Gewissen?«
    »Das haben selbst Pfarrer, wenn die Bullen etwas von ihnen wollen. Das hat jeder.«
    »Sie entsorgen, nicht?«
    »Klar, Sinclair. Aber ohne Skandale, das kann ich Ihnen schwören. Bei mir geht alles sauber zu.«
    »Das streite ich nicht ab. Sie können mir noch einen Gefallen tun. Beschreiben Sie mir Ihren ehemaligen Mitarbeiter.«
    »Ach. Wollen Sie zu ihm?«
    »Kann sein.«
    »Wenn ja, dann treten Sie ihn kräftig in den Arsch.« Er lachte.
    »Das mußte mal raus. Sie können ihm auch sagen, daß ich mit mir reden lasse. Er ist ein guter Mann.« In der folgenden Minute hörte ich der Personenbeschreibung zu. Auch den Truck beschrieb Watkins. Beide würde ich finden können.
    »Dann darf ich mich bedanken, Mr. Watkins.«
    »Nein, nein, Sinclair. So einfach kommen Sie mir nicht davon. Was wollen Sie überhaupt von Phil Evans.«
    »Nur mit ihm reden.«
    »So speist man Leute ab, verstehe schon.«
    »Sie werden noch früh genug Bescheid bekommen«, erklärte ich ihm. »Zunächst vielen Dank.«
    »Kann ich mir auch nichts für kaufen.«
    Sarah Goldwyn schüttelte den Kopf. »Das ist ja ein komischer Kauz gewesen.«
    »Denke ich auch.«
    »Und was sonst?«
    Ich stand auf und nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Eigentlich nichts, Sarah. Ich habe ein normales Telefongespräch geführt. Da war nichts Außergewöhnliches, und ich will dir sagen, daß ich dir nur einen Gefallen erwiesen habe. Mit unserem Job hat das meiner Ansicht nach überhaupt nichts zu tun.«
    »Was nicht ist, kann noch werden.«
    »Verflixt, worauf begründet sich dein Verdacht?« Ich saß auf der Schreibtischkante und schaute sie an. »Sag jetzt nur nicht, er hängt an deinem Gefühl.«
    »Nur sehr wenig.«
    »Worum geht es dir?«
    »Um den Jungen, um seine Mutter, nun auch um den Vater und dessen Arbeit. Das ist Brisanz in höchster Potenz, John. Wie passen eine Entsorgung von Giftmüll und ein lebender Toter zusammen? Kannst du mir das erklären?«
    »Nein. Ich finde allerdings, daß du den Bogen ziemlich weit gespannt hast.«
    »Das mußte ich ja, um an das Motiv heranzukommen. Ich bin fest davon überzeugt, daß du es bei Phil Evans finden willst. Dann seine Kündigung. Ist das normal?«
    Ich strich über mein Kinn, »Nein, das ist es sicherlich nicht. Muß ich zugeben.«
    »Junge, da braut sich etwas zusammen. Ich an deiner Stelle würde so schnell wie möglich zu dieser Raststätte fahren und dort mit Phil Evans reden.«
    »Mache ich auch, damit du deinen Frieden hast. Aber du wirst hier in London bleiben.«
    Sie senkte den Kopf. »Leider, denn ich denke auch an Jane und Brenda. Einer muß hier die Stellung halten. Außerdem will ich wissen, was Suko vorgefunden hat.«
    »Sicherlich nichts Aufregendes.«
    »Bist du sicher?«
    »Fast.« Ich verließ das Büro und klärte Glenda Perkins über die neuen Umstände auf.
    »Okay, John, ich sage Suko Bescheid, wenn er kommt. Willst du Sir James auch eine Nachricht hinterlassen?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Band oder Zettel?«
    Ich schrieb ihm einige Worte, verabschiedete mich von beiden Frauen und verschwand.
    Die Horror-Oma blieb in Glendas Büro zurück. Sie hielt die Teetasse noch in der Hand. Sehr nachdenklich schaute sie über den Rand hinweg. »Ich sage dir, Mädchen, da braut
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