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0683 - Die Verdammten der Nacht

0683 - Die Verdammten der Nacht

Titel: 0683 - Die Verdammten der Nacht
Autoren: Jason Dark
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wirkte.
    Hatte die Frau nicht von einem Stück Wald gesprochen? Suko erinnerte sich. Dann mußte das da vorn der Wald sein.
    Und noch etwas fiel ihm auf.
    Nicht draußen, sondern im Zimmer.
    Es war der eigentümliche Geruch. Suko gelang es nicht, ihn zu identifizieren. Es roch muffig, aber auch gleichzeitig frisch. Ähnlich wie in einem Blumenladen.
    Deshalb konnte dieser Geruch etwas mit Pflanzen und Natur zu tun haben. Dieser Vergleich ließ Suko wiederum an den ungewöhnlichen Wald dort vorn denken.
    Die Scheibe sah er als ein Hindernis an. Um ihn besser erkennen zu können, mußte er nach draußen gehen. Er öffnete die seitliche Loggiatür und trat ins Freie.
    Die Sonnenstrahlen fielen warm gegen ihn. Seine Sicht war frei, auch bis weit über das Waldstück hinweg, wo er in der Ferne eine Straße sah. Das alles interessierte ihn nicht, der Wald war für ihn der wichtige Punkt überhaupt.
    Unmotiviert stand er dort. Er paßte einfach nicht auf das Gelände, das nach dem Bau der Häuser nur notdürftig planiert worden war.
    Da hatte man sich wirklich keine große Mühe gegeben.
    Warum der Wald?
    Aufgeforstet, um etwas anderes zu verbergen: eine Müllkippe.
    Suko wußte, daß dies oft gemacht wurde oder gemacht worden war, als man noch nicht über Altlasten nachgedacht hatte. Das Bewußtsein dafür hatte sich heute geändert.
    Allerdings sah dieser Wald nicht so aus, als wäre er auf einer regelrechten Müllkippe gebaut worden. Dazu war er zu flach. Es gab keinen Hügel, der als Untergrund diente. Allerdings fiel Suko auf, daß man ihn auch nicht gepflegt hatte. Er war zusammengewachsen wie ein Dschungel. Und noch eine Tatsache ließ ihn mißtrauisch werden.
    Um das Unterholz herum und auch noch ein Stück davor lag ein feiner Dunststreifen.
    Nebel wie aus dem Nichts. Das mußte einfach etwas zu bedeuten haben!
    Für Suko wurde die Existenz dieses Waldstücks immer mehr zu einem Rätsel. Er konnte nicht gerade sagen, daß er sich magisch davon angezogen fühlte, aber sein Interesse dafür war schon übernatürlich groß. Wahrscheinlich hatten auch Brenda Evans und Jane Collins so gedacht. Schließlich waren beide um das Haus herum auf den kleinen Wald zugegangen. Er wollte mehr darüber erfahren und hoffte, daß die Frau sich noch im Hausflur aufhielt.
    In der Wohnung fand Suko nichts mehr, verließ sie und sah die Person auf dem letzten Treppenabsatz. Sie wienerte das Geländer und schaute hoch, als Suko die Treppe runterkam. Ihre Hand mit dem Staubtuch sank zur Seite. »Na, haben Sie etwas gefunden?«
    Suko lächelte. »Ich möchte Ihnen etwas geben.«
    Sie wurde rot. »Mir?«
    »Ja, das hier.« Er drückte ihr den Schlüssel in die Hand. Die putzwütige Zeugin biß sich auf die Lippen, während Suko amüsiert lächelte. »Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Mrs. Davery.«
    »Gut, Mrs. Davery, ich bin Ihnen sehr dankbar und bewundere Ihre gute Beobachtungsgabe.«
    Sie wurde verlegen und strich durch das braune Haar. »Das war wirklich nur Zufall, Mister. Aber wie haben Sie das denn gemeint?«
    »Ich denke an die beiden Frauen.«
    »Ach, an die.«
    »Sie gingen doch um das Haus herum, wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
    Mrs. Davery nickte heftig. »Ja, das taten sie. Sie haben mich kaum zur Kenntnis genommen, wenn Mrs. Evans mich sonst immer so freundlich grüßt. Das war schon merkwürdig.«
    »Finde ich auch. Meinen Sie denn, daß die beiden zum Wald gegangen sein könnten.«
    »Hm. Ist schwer zu sagen.«
    »Aber die Richtung stimmte doch – oder?«
    Die Frau nickte heftig. »Das auf jeden Fall. Aber wer geht schon in diesen Wald?«
    Suko tat ganz unschuldig. »Wie meinen Sie das denn, Mrs. Davery?«
    »Da geht doch keiner hin!«
    »Tatsächlich? Der Weg ist doch nicht weit.«
    »Stimmt schon, Mister. Doch der Wald ist irgendwie komisch«. Sie bekam sogar eine Gänsehaut. »Freiwillig betritt ihn keiner der Hausbewohner, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Warum denn nicht?«
    »Er ist so komisch. Er ist abweisend. Selbst Erwachsene fürchten sich davor.«
    »Ohne Grund?«
    »Keine Ahnung. Manche sagen ja, daß dort etwas Unheimliches lauert. Selbst die Kinder wollen nicht hin. Sie spielen lieber vor den Häusern. Vielleicht wird er auch irgendwann einmal gerodet, wenn man hier weiterbaut.«
    »Danke jedenfalls.«
    »Hören Sie, Inspektor. Ich glaube nicht daran, daß die beiden Frauen in den Wald gegangen sind.« Sie schüttelte heftig den Kopf.
    »Brenda Evans weiß genau Bescheid, was hier läuft. Keiner von
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