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0682 - Trink das Schlangenblut

0682 - Trink das Schlangenblut

Titel: 0682 - Trink das Schlangenblut
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gestein und Erdreich in die Höhe. Ein Tornadotrichter schien sich in den Boden zu fressen, riss empor und auseinander, was er berührte. Schuf einen Schacht, der schräg abwärts führte, immer tiefer in den Boden hinein.
    Zamorra sah den Dhyarra-Kristall in Teds Hand.
    Der Sternenstein 13. Ordnung pulsierte in blassblauem Leuchten. Er war aktiv, gehorchte der bildlichen Vorstellung dessen, was sein Besitzer ihm abverlangte. Und er zeigte dabei nur einen winzigen Bruchteil seiner wirklichen Macht.
    Dieser Kristall konnte Planeten sprengen, wenn es sein musste!
    Hier musste nur sein, einen Schacht in die Tiefe zu bohren.
    Endlich wurde es ruhig.
    »Durch«, sagte Ted gelassen. »Kein Widerstand mehr. Wir können hinein.«
    Daran hatte er also auch gedacht -an eine Art »Rückmeldung«, die ihm verriet, wann der magische »Bohrer« in einen Hohlraum geriet…
    »Wie hast du das geschafft?«, wunderte sich Teri. »Die Anlage ist doch mit Magie versiegelt! Gut, du kannst das Erdreich bis auf die Sperre wegblastern, aber dann ist Schluss und du kommst nicht hinein…«
    »Du unterschätzt die Dhyarra-Kristalle nach so vielen Jahren, die du sie nun schon kennst, immer noch«, erwiderte Ted gelassen. »Der Machtkristall hat die sperrende Magie einfach weggefegt. So stark sie auch war, einem solchen Kristall hat sie nichts entgegenzusetzen.«
    »Warum dann dieses gewaltige Spektakel?«, murrte die Druidin. »Wenn du damit die Magie durchbrechen konntest, hätte es doch genügt, uns einen Weg zu bahnen, um per zeitlosem Sprung hineinzukommen, ganz unauffällig und lautlos.«
    »Dafür«, gestand er leidenschaftslos, »fehlte mir die Vorstellungskraft. Den Weg freizusprengen, war wesentlich einfacher und ging auch schneller. Los, 'rein mit uns! Wir müssen das Eisen schmieden, so lange es noch heiß ist!«
    Zamorra bekam die letzten Wörter schon kaum noch mit. Die Sorge um Nicole trieb ihn an. Blitzschnell schwang er sich in den schräg abwärts führenden Schacht. Er hatte plötzlich die tierische Angst, zu spät zu kommen…
    ***
    Nick Bishop schreckte auf. Der Raum, in dem er sich befand, vibrierte. Und da war ein Grollen ähnlich wie bei einem Erdbeben - oder bei einer Sprengung!
    Aber keine Sprengung dauerte so lange! Da knallte es, und anschließend war's vorbei; was dann noch Geräuschkulisse war, entstand nur durch das Zusammenbrechen und Niederstürzen von Trümmern. Hier aber dröhnte eine Dauersprengung.
    Technisch unmöglich.
    Aber nicht magisch…
    »Verdammt!«, murmelte er. Jemand bahnte sich trotz der Sperre einen Weg nach unten! Und von einem Moment zum anderen war Bishop nicht mehr sicher, ob die Sperre, die er gerade eben noch optimiert hatte, wirklich halten würde.
    Wer kam da?
    Zamorra, der seine Gefährtin vermisste?
    Aber Zamorra besaß diese Art von Macht nicht. Es sei denn, er benutzte einen Dhyarra-Kristall…
    Bishop nahm den erbeuteten Dhyarra aus der Tasche. Magisches Gift… es beunruhigte ihn stärker, als er es Nicole Duval gezeigt hatte. Aber er war sicher, damit fertig werden zu können. Er besaß Ssacahs Macht, und er konnte sie mittlerweile fast schon besser nutzen, als es dem Dämon selbst einst gelungen war. Wenn er sterben sollte - nun, Ssacah war auch schon einmal gestorben und dennoch zurückgekehrt.
    »Ich habe immer noch ein paar Tricks auf Lager, mit denen ihr niemals rechnet«, murmelte er. Dann kehrte er durch ein Tor in den großen Raum mit dem Altar zurück, in dem Nicole Duval inzwischen von Majtah gefressen wurde.
    Selbst wenn es tatsächlich Zamorra war, der sich einen Weg nach hier unten gesprengt hatte - er würde seine Gespielin nicht mehr retten können. Zumindest nicht mehr unversehrt.
    ***
    »Wer ist dieser Nick Bishop, und wo finden wir ihn?«, fragte Nero Belasco. Er erhob keine Einwände dagegen, dass jener getötet werden sollte - er ging davon aus, dass es sich bei Bishop ja nur um einen Menschen handelte.
    Rasch erklärte Gianna ihm, worum es ging. »Wir müssen«, schloss sie, »zu einem der Tore. Nur von dort aus können wir eindringen.«
    Von der Versiegelung sprach sie nicht. Sie glaubte nicht, dass ihr die Sperre Widerstand entgegensetzte. Immerhin gehörten Gianna und Nero jetzt zu Ssacah, und dessen Magie ermöglichte den Zugang doch wieder.
    Sonst wäre ja schon Bishop nicht hineingelangt…
    Inzwischen kamen Belasco allerdings doch Bedenken. »Du sagst, er sei der Hohepriester. Dann dürfen wir ihn aber nicht töten.«
    »Ich werde es tun. Hilf mir oder
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