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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne
Autoren: Unbekannt
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kam Reginald Bull zurück und lief auf Perry zu.
    „Zu deiner Information. Ich habe Gucky und Fellmer Lloyd mit zwei Fachwissenschaftlern sofort nach Quetroppa geschickt.
    Außerdem wird in neunzig Sekunden ein kleines Sonderkommando starten. Keine Sorge, wir bekommen die Sache schon in den Griff!"
    „Du Optimist!" murmelte Rhodan und starrte auf ein Bild, das eine Gruppe von Südseeinseln zeigte. „Die Erde ist in Aufruhr!"
    Obwohl die Schaltzentralen, unterstützt durch schwere Rechner, nach wie vor die Erdrotation und die Neigung der Polachse konstant hielten, wurde der Planet erschüttert. Es waren, verglichen mit seiner Masse und der Rotationsgeschwindigkeit und der gewaltigen Energiemenge, die den Ball stabilisierte, nur winzige Störungen, aber sie genügten, um viele kleine Katastrophen entstehen zu lassen. Noch war kein wirklich schweres Unglück bekanntgeworden. Etwa das Zusammenbrechen von riesigen Gebäuden in Terrania City.
    Diese Meldung würde auch aussagen, daß die Beben eine nie gekannte Stärke erreicht hatten, denn nahezu sämtliche Bauwerke waren gegen Beben und deren Folgen abgesichert und entsprechend konzipiert worden.
    „Hier! Eine Flutwelle! Eine ungeheure Tsunami!" sagte Rhodan und deutete auf den Schirm.
    Eine weiße Linie raste auf die Inseln zu. Das Meer schien entlang der gischtenden Riesenwelle in zwei verschieden hohe Ebenen getrennt worden zu sein. Die Inseln schienen verloren zu sein. Vergleichsweise langsam kroch auf dem Schirm, der das Bild eines stabilen Beobachtungssatelliten wiedergab, die Welle auf die Inselgruppe zu, aber in Wirklichkeit ...
    ... nahm Anto Ssalcea die Veränderung wahr, noch ehe er ganz begriff, was mit dem Planeten geschehen war.
    Die Bevölkerung der Erde gliederte sich in diesen Stunden in drei verschiedene Gruppen auf.
    Die wichtigste Gruppe war zugleich jene, die am wenigsten attraktiv schien. Alle jene Millionen Frauen und Männer, von denen es abhing, ob der Planet funktionierte oder nicht. Sie versahen ihren Dienst überall dort, wo es um Energie und Kommunikation ging und um all die tausend Dinge des täglichen Lebens.
    Elektrizitätswerke und Wasserversorgung, Sendestationen, Funkverkehr, Personenverkehr und Verwaltung arbeiteten, als sei überhaupt nichts geschehen.
    Sie wußten, daß in den nächsten Stunden und Tagen die Anforderungen, bedingt durch Millionen Ausfälle und Störungen, ein ungeahntes Maß erreichen würden, und das bedrückte sie schon jetzt. Aber sie erhielten die unermeßlichen Werte, die im Lauf der Jahrtausende geschaffen worden waren.
    Sie retteten, indem sie ihre Plätze nicht verließen und die Krisenpläne hervorzogen, Tausende und aber Tausenden Terranern das Leben. Besonders denen von der zweiten Gruppe.
    Anto Ssalcea gehörte zu dieser ersten Gruppe von Terranern.
    Er leitete in normalen Zeiten ein Ferienzentrum auf dieser Inselgruppe. Jetzt befanden sich in den oberirdischen und submarinen Räumen die Flüchtlinge, die Menschen, die vor dem larischen Angriff nach Terra geflohen waren und dort integriert werden mußten. Vierzigtausend Menschen aller Altersklassen waren seit einigen Tagen hier. Anto steuerte das schnelle Boot an den Steg und ahnte, daß er es nur noch als Trümmerhaufen wiedersehen würde.
    Das Meer war unnatürlich ruhig.
    Anto sprang auf den Steg hinaus und blieb stehen. Mit einem langen Rundblick musterte er die Umgebung. Die Inselkette war ihm wohlvertraut, aber er wußte auch hier, daß in einigen Stunden alles ganz anders aussehen würde. Schon jetzt sah die Siedlung nach allem anderen als nach Urlaub aus. Er zündete sich eine Zigarette an und lief dann auf die Zentralstation der Hauptinsel zu. Er hatte zu tun.
    Über dem Meer und im abendlichen Himmel sah man die Aureole aus weißglühendem Gas, in die sich die Erde gehüllt hatte. Anto hatte auf der Fahrt hierher die letzten Nachrichten gehört - sie waren katastrophal gewesen. Er erreichte das Gebäude im langen Schatten der reglos stehenden Palmen.
    Einige Menschen grüßten ihn, er grüßte zurück.
    „Haben Sie schon von der Flutwelle gehört?" fragte einer und sah hinaus auf die See, als könne er sie bereits sehen.
    „Ja. Und Sie alle werden in wenigen Minuten noch mehr hören!"
    versicherte Ssalcea und warf die Tür hinter sich ins Schloß.
    Er begrüßte einige Mitarbeiter und konnte in ihren Augen den Schrecken und die Erwartung lesen. Sie alle hatten genügend Phantasie, um sich vorstellen zu können, was sie mitten in der Nacht
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