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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne
Autoren: Unbekannt
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rumpelte der Boden. Die Flut erreichte jetzt mit voller Wucht die ersten Gebäude und zertrümmerte sie.
    Tonnenschwere Bauelemente wurden herumgewirbelt wie Pappdeckel. Das Klirren und Bersten ging in dem sausenden Geräusch der gewaltigen Welle unter. Dann war die Welle über die Linie der Insel weggezogen, das Meer senkte sich wieder, der Wasserspiegel fiel, als setzte die Ebbe ein. Der Abfall und die Trümmer blieben liegen. Im Innern der Inseln hatten sich Teiche voller Brackwasser gebildet.
    Die schaumgekrönten Wellen rasten zurück, hinaus aufs Meer.
    Schweigend und mit weißen Gesichtern standen die Mitarbeiter Antos auf.
    „Das war's!" sagte Ssalcea leise. „Die Arbeit eines halben Jahrhunderts in drei Minuten vernichtet!"
    Er drückte auf einen Schalter, Wieder heulte, diesmal schwächer, weil zahlreiche Aggregate ausgefallen waren oder unter Wasser standen, der Alarm. Dann krachte Antos Stimme aus den Lautsprechern.
    „Die Tsunami ist vorbei! Ich bitte, alle Verletzten sofort ins Krankenhaus bringen zu lassen. Alle anderen räumen zusammen mit uns und den Robotern auf!"
    Die Lichter wurden eingeschaltet.
    Jetzt erkannten sie alle das volle Maß der Zerstörungen. Wenn der Sonnenpulk sich wieder näherte, wenn es also Tag werden würde, würde man noch mehr erkennen können. Anto öffnete die Drucktür. Salzige Luft schlug herein.
    Anto sah, daß andere Menschen überall aus den teilweise zerstörten Häusern kamen und sich ebenso niedergeschlagen umsahen wie er selbst und seine Freunde.
    „Mein Gott!" sagte er erschüttert. „Wenn ich an die Strände von Europa denke, an die afrikanischen Strände, an viele andere Stellen, wo Menschen nahe am Meer leben ... wir werden hören, was passiert ist!"
    Und doch war diese Katastrophe, verglichen mit der Lage der Erde überhaupt harmlos.
    Tausende Menschen hatten jetzt hier zu tun.
    Sie schalteten die Wartungsrobots ein, pumpten Keller leer, schalteten Heißluftgebläse ein, um die Leitungen zu trocknen, kehrten und wischten, sammelten Abfall und versuchten, die Boote wieder zu Wasser zu bringen. Es hatte, wie man im Morgengrauen sehen würde, vier Tote und etwa zweihundert mehr oder weniger Verletzte gegeben.
    Zwei Drittel aller sichtbaren Landfläche waren unbeschreiblich verwüstet.
    Aber diese Inselgruppe war nur ein winziger Ausschnitt aus der Oberfläche des Planeten, der im energetischen Mahlstrom davongerissen wurde und einem Ungewissen Schicksal entgegentrieb.
     
    4.
     
    Selbst hier, in einer der Vorhallen von Quetroppa, verfolgte sie die planetarische Katastrophe.
    Als Gucky zusammen mit" Fellmer rematerialisierte, hörte er aus einem unbeachtet vor sich hin plärrenden Lautsprecher: „Seit dem Punkt Null sind jetzt zweiundsechzig Minuten vergangen. Unruhe breitet sich überall aus. Die gesamte Bevölkerung der Erde gerät in Panik, aber bisher sind nur geringfügige Disziplinlosigkeiten gemeldet worden. Eine Welle von Beben und Hochfluten rast rund um den Erdball.
    Genaue Zahlen über Tote und Verluste liegen noch nicht vor.
    Einerseits helfen die großen Konzentrationen von Menschen, schnell die Aufräumungsarbeiten zu erledigen, andererseits bedeutet diese Massierung, daß mehr Opfer zu erwarten sind.
    Bis zur Stunde haben die Informationen nichts ergeben, das zu echten Hoffnungen Anlaß gibt..."
    Fellmer Lloyd sah sich schnell um, aber sie befanden sich in einem vereinsamten Raum dieses gewaltigen unterirdischen Bunkers. Nirgendwo war ein Mensch zu sehen. Der Mausbiber wandte sich an Fellmer, den Aktivatorträger.
    „Ich hole Sardaby und Nebey, ja?"
    Lloyd nickte.
    „Ich warte hier und sehe mich um."
    Gucky verschwand und teleportierte zurück nach Imperium-Alpha, um die beiden Wissenschaftler zu holen. Die Entfernung war vergleichsweise gering, Quetroppa befand sich als ausgedehnter Tiefbunker vor den nordwestlichen unterirdisch angelegten Ausläufern von Imperium-Alpha. Quetroppa war eine Anlage, die eine der wertvollsten Einrichtungen des gesamten Imperiums darstellte. Als Unterabteilung von Imperium-Alpha war das zylindrische Bauwerk in der Tiefe der massiven Erdkruste für die Lagerung höchstwertiger und unersetzbarer Materialien von größtem Wert. Diese Materialien waren auf künstlichem Weg nicht herstellbar -es waren Stoffe, mit denen Namen Abenteuer der Menschheit verbunden waren.
    Howalgonium...
    Sextagonium...
    Ynkelonium...
    Fellmer, der von einem Schott zum anderen gelaufen war, sah nur, daß dieser Bereich verwaist war.
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