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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne
Autoren: Unbekannt
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Natürlich kannten er und Gucky, sowie die beiden Fachwissenschaftler, den Aufbau der Anlage ziemlich gut. Es war ein in acht Stockwerke eingeteiltes siloförmiges System mit vielen besonderen Einrichtungen.
    Die wertvollen Vorräte hauptsächlich dieser drei Stoffe waren gegen Angriffe aus dem Weltraum, aus der Luft und von Land aus hervorragend geschützt. Aber jetzt schien auch hier die Katastrophe zugeschlagen zu haben.
    Gucky erschien, er hielt die beiden Wissenschaftler, die verhältnismäßig jung waren, an den Armen.
    „Etwas Neues, Fellmer?" erkundigte sich der Ilt aufgeregt.
    „Nichts. Alles ist leer", sagte Lloyd.
    „Dann gehen wir in die Richtung des Zentrums!" entschied Gucky. Er wirkte so ernst wie selten. Jede Lust zu streiten oder Scherzen schien ihm vergangen zu sein. Die vier Personen rannten einen breiten Korridor entlang, der ebenfalls leer und ruhig war. Sämtliche Lampen waren eingeschaltet, aber es war in diesem Stockwerk niemand zu sehen.
    „Wo ist das Chaos!" fragte sich Gucky laut.
    „Ich bin sicher, wir werden es in Kürze sehen!" erwiderte Sardaby. Sie bewegten sich auf das Zentrum zu. Diese Ebene hatte eine Höhe von Deck zu Deck von rund achtzig Meter. Die gesamte Anlage glich einer liegenden Trommel, durchzogen von Gängen, Fluchtanlagen, Stollen, Lastenaufzügen, Rampen, Treppen und Verbindungskanälen. Im Zentrum der Anlage befand sich ein Schacht von der obersten Decke bis zur untersten Sohle, der aus Ynkeloni-um-Terkonit-Stahl bestand und einen Durchmesser von fünfzig Metern aufwies.
    Während sie dem Zentrum entgegenrannten, dachte Lloyd darüber nach, daß Rhodans Ansprache eigentlich überfällig war.
    Der Chef besaß, abgesehen von anderen Talenten, die Gabe, die meisten Menschen persönlich anzusprechen und zu überzeugen. Er würde ihnen allen helfen, wenn er spräche.
    Etwas mußte geschehen. Es konnte nicht mehr länger so weitergehen. Milliarden Menschen wußten nicht, was ihnen die nächste Stunde bringen würde.
    Aber dann mußte sich Fellmer Lloyd korrigieren: Er wußte es selbst nicht.
    Während sie entlang der Wandungen liefen, hin und wieder in kurzen Sprüngen bis zur nächsten Schleuse teleportierten, sahen sie, daß es in den Wänden große und kleine Löcher gab. Manche Abschnitte der Wände sahen aus, als habe hier ein Gefecht stattgefunden.
    Und plötzlich, nachdem sie wieder eines der Sicherheitsschotte passiert hatten, hörten sie eine Serie harter, krachender Detonationen.
    „Halt!" schrie Lloyd.
    Sie reagierten schnell und mit der Übung vieler Jahre.
    Sie warfen sich zur Seite und legten sich flach auf den glatten Boden. Über ihnen schlugen Geschosse durch die Wände. Neue Löcher und Krater erschienen. Metallfetzen flogen nach allen Seiten. Ein Span, weißglühend und wie eine Pistolenkugel von den Wänden abprallend, riß eine lange, blutende Wunde quer über das Gesicht Sardabys.
    „Verdammt!" schrie Lloyd auf. „Die sind wohl verrückt geworden! Sie feuern durch die Wände!"
    „Niemand schießt!" rief Sardaby. Nebey rollte sich zu ihm herüber und riß das Verbandspäckchen auf und klebte schnell ein breites Biomol-pflaster über die Wange des Wissenschaftlers.
    „Das ist etwas ganz anderes!"
    Sie sprangen auf und rannten im Zickzack weiter. Hinter ihnen, über ihnen und zwischen ihren Füßen perforierten unsichtbare Geschosse die Wände. Sie kamen aus der linken Wand und krachten durch die zerlöcherte rechte Wand, bewegten sich also entgegen dem Uhrzeigersinn.
    „Es muß etwas anderes sein!" sagte Gucky verblüfft. „Das sind keine Geschosse. Hinter diesen Wänden liegen gewaltige Vorräte von Howalgonium und ähnlich verrücktem Zeug."
    Nebey schrie auf: „Wir haben es nicht mit Geschossen, sondern mit Howalgoniumbrocken zu tun!"
    Sie rannten auf die nächste Abtrennung des Korridors zu. Jetzt kamen sie in die Zone, die zwischen dem Vertikalschacht und den äußeren Bezirken lag. Hier wurden die benötigten Materialien bewegt und abgerufen.
    Das Schott schwang nach innen auf. Nacheinander sprangen die vier Personen hindurch. Sie kamen in eine völlig veränderte Umwelt. Die Beleuchtung war ausgefallen, die Notlampen, von denen auch nicht alle brannten, erhellten die Umgebung nur unvollkommen.
    Lloyd sah in dem halbdunklen, wesentlich schmaleren Korridor einige verkrümmte Körper liegen. Er preßte sich hart an das Schott, das sich wieder geschlossen hatte - offensichtlich funktionierten einige der Notaggregate. Ein Stöhnen riß die
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