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0676 - Im Mahlstrom der Sterne

Titel: 0676 - Im Mahlstrom der Sterne
Autoren: Unbekannt
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Erde. Sie schleuderten beide Himmelskörper auseinander und hinaus in diesen Mahlstrom des sicheren Verderbens. Verschiedene Schwerkraftverhältnisse griffen an und verwandelten binnen Minuten die Erde in ein Schlachtfeld, auf dem ein Krieg kosmischer Gewalten tobte. Die Erde! Die Heimat des Menschengeschlechtes, das sich über die Sterne verteilt hatte und einst von den Sternen gekommen war.
    Der Mond! Der Begleiter der Erde seit Jahrmillionen.' Milliarden von Menschen starben, wenn sich die dünne Kruste des Planeten bewegte. Der ganze Katalog der Schrecken tauchte auf: Erdbeben, Vulkanausbrüche, Flutwellen, Stürme und entfesselte Naturgewalten aller Arten.
    Und dazu noch keine Ahnung, in welchem Teil der Milchstraße man sich befand. Warum hatte der Trans-mitter der Lemurer nicht richtig funktioniert? Waren die gewaltigen Massen der Raumschiffe, die hin und her gesprungen waren, nicht ein deutlicher Beweis dafür, daß alles funktionierte wie gewünscht?
    Was geschah mit der Erde, mit dem Planeten, der der einzige Bezugspunkt für die Menschen war?
    Mit dem Planeten, der gerettet werden sollte, und der jetzt in einer weitaus größeren Gefahr schwebte?
    Ein Summer, der mißtönend die Stille durchschnitt, riß Rhodan aus den chaotischen Gedanken.
    „Erdbebenwarnung. Sämtliche klassischen Erdbebenzentren melden Erschütterungen des Bodens. Von den neun aktiven Vulkanen sind sieben neu ausgebrochen."
    „Flutwellen dehnen sich aus. Einige Küstenstreifen in Gefahr!"
    „Ein Blizzard über Terrania!"
    „Achtung! Wir senden die ersten Bilder. Massenflucht aus den Uferzonen."
    Rhodan sah sich hilflos und ratsuchend um. Sie konnten nichts unternehmen. Die Männer und Frauen in den zahlreichen Schaltstationen brauchten keinen Hinweis mehr, und eine Drohung würde auch nichts nützen - sie taten ihr Äußerstes.
    Und dann der letzte, entscheidende Schlag: „Quetroppa ruft... Chaos in den Lagerbunkern ... erbitten schnellstens und dringend Hil... Quetroppa ... die Vorräte an Howalgoni Hilfe ... mehrere Verletzte ... Ausfall ..."
    Bull stöhnte auf wie ein verwundetes Tier.
    „Auch das noch! Eine verstümmelte Botschaft aus dem Bunker!
    Aktiviert die Mutanten und ein Einsatzkommando. Das ist mein Job!" Er sprang auf, froh darüber, daß er etwas tun konnte.
     
    2.
     
    Remba N'getha spuckte den Zigarettenrest aus dem offenen Fenster und fluchte. Er drückte einen hochsensiblen Kontaktschalter, und der Empfänger wechselte selbständig die Frequenz und den Sender. Der schwere Gleiter war vor wenigen Minuten mitten vom Naturschutzgebiet aus gestartet und befand sich auf dem routinemäßigen Patrouillenflug.
    „Routinemäßig! Daß ich nicht grinse, Mann!" sagte Remba laut und deutlich. Sein Begleiter nickte, David M'komo sagte selten mehr als notwendig.
    „Offensichtlich ist etwas passiert!" murmelte nach einer Weile der Pilot des schweren Geräts. „Und nicht gerade wenig!"
    Unten ihnen lag im Licht der künstlichen Sonnen des „Pulks" die Landschaft. Noch vor fünfzehnhundert Jahren war hier eine eintönige Wüste gewesen. Inzwischen gab es nur noch den Namen. Kalahari. Wertvollstes Gelände war aus diesem Streifen geworden. Ferienzentren, unterirdische Fabriken, Weiden und Wälder. Und einige Gleiterpisten.
    Remba glaubte nicht nur an sich, sondern daran, daß die Menschen das zäheste und widerspenstigste Sternenvolk waren, das es gab. Er kannte die Risiken, die mit dem Transmittersprung verbunden waren. Aber er sagte sich, daß Rhodan und seine Regierung erst recht daran interessiert waren, diesen Vorgang ohne Opfer und Zerstörungen durchzuführen.
    Deswegen beunruhigte ihn der milchig glänzende Himmel nicht sehr, deswegen sagte er sich, als er die vielen Katastrophenmeldungen mithörte, daß in den meisten Fällen die Wirklichkeit weniger aufregend war als die panischen Sätze, die der Sprecher ins Mikrophon stotterte. Außerdem lebte Remba, wie auch sein Partner David, seit mehr als zwei Jahrzehnten mit der täglichen Gefahr. Das stumpfte einerseits ab, andererseits machte es hellhörig für die Trennung von Fiktion und Wirklichkeit.
    Endlich, nach zehn Minuten oder mehr, sagte M'komo etwas.
    „Was sollen wir tun, Mann?"
    „Nichts anderes als sonst!" gab der Pilot seelenruhig zurück.
    „Wir haben unsere Aufgabe. Ich glaube, wir werden selbst auf einem Inspektionsflug genug Arbeit haben. Und wenn sich hier ein Beben ausbreitet, dann haben wir zuviel Arbeit."
    In fünfzig Metern Höhe überflogen sie
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