Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0676 - Die Höhle des Grauens

0676 - Die Höhle des Grauens

Titel: 0676 - Die Höhle des Grauens
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
er unter Wasser nahezu widerstandslos und ohne Atemluft zu benötigen über den Boden und nahm das Geldstück auf, das Rhett hineingeworfen hatte. Ich möchte den Delphin sehen, der mir das nachmacht , dachte Fooly stolz, als er mit dem Franc in der Hand wieder auftauchte und den Applaus des Jungen mit gebührender Bescheidenheit entgegennahm. Es störte ihn nur, daß Zamorra, Nicole und Gryf, die um einen kleinen Tisch herum saßen nicht an seinem Triumph über Flipper teilnahmen.
    »Hast du es mit Selbsthypnose probiert?« fragte Nicole.
    Zamorra nickte. »Nichts zu machen. Wenn Me Xiang recht hat und ich wirklich in diesem Bild war, kann ich mich daran nicht erinnern. Es ist alles weg.«
    Er lehnte sich zurück. »Vielleicht war es auch nur ein Traum. Schließlich war ich ziemlich lange bewußtlos, da wäre eine solche Reaktion des Gehirns nicht unwahrscheinlich. Daß Gryf seine Fähigkeiten verlor, muß keinem Zusammenhang damit haben. Wir sind möglicherweise so an übernatürliche Phänomene gewöhnt, daß wir sie auch da in Verdacht haben, wo natürliche Erklärungen völlig ausreichen.«
    Gryf und Nicole warfen sich einen kurzen Blick zu, der Zamorra allerdings nicht entging. Er fragte sich selbst, warum er sich so sehr darum bemühte, den Zwischenfall herunterzuspielen, aber er fand keine Antwort. In manchen Momenten hatte er allerdings das Gefühl, einen Teil von sich in diesem Traum verloren zu haben.
    Zamorra schüttelte den Gedanken ab und massierte sein schmerzendes Handgelenk. Anscheinend hatte er sich irgendwo verletzt, nur wo und wann das gewesen war, konnte er nicht mehr sagen…
    Epilog
    Shao Yu träumte In der Einsamkeit ihrer Gedanken entwarf sie eine neue Welt, die jenseits von Raum und Zeit lag: Das Felsenbild in der Höhle glühte auf, als ihre Macht darauf einwirkte und die Realität neu entstehen ließ. Wäre jemand nahe an das Bild herangetreten, so hätte er gesehen, wie sich die Konturen der Gesichter verschoben und Figuren ausgetauscht wurden. Als die Veränderung vollendet war, hatten die Menschen, die sich auf dem Marktplatz an ihren Pfählen wanden, eine Persönlichkeit bekommen. Shao Yu sah, daß sie die Gesichter von Gryf ap Llandrysgryf, dem Druiden, Nicole Duval, der Lebensgefährtin Zamorras, die sie in seinen Gedanken gespürt hatte, und eines Mannes trugen, der ihr noch unbekannt war. Und als sie sich nach links zu dem Park wandte, sah sie, daß zwei der drei Frauen, die auf der steinernen Bank gesessen hatten, verschwunden waren. Shao Yu drängte den kurzen Augenblick der Reue zur Seite. Nur sie war übrig geblieben. Sie saß mit lächelndem Gesicht, das keusch hinter einem Schleier verborgen war, neben einem Mann in dunkler Robe, der ihre Hand hielt.
    Shao Yu war zufrieden.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 664 »Der Vampir von Denver«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 675 »Der Geist von Château Montagne«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher