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0674 - Im Höllenloch

0674 - Im Höllenloch

Titel: 0674 - Im Höllenloch
Autoren: Jason Dark
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geladen war. Alle Silberkugeln steckten im Magazin.
    »Wunderbar, Mandra.«
    Der Inder klappte den Deckel wieder zu. »Jetzt fühle ich mich siebenmal so wohl.«
    »Ich achtmal.«
    Beide lachten, wurden sehr schnell wieder ernst, denn es galt, nächste Pläne zu schmieden.
    »Eines werde ich nicht tun«, sagte Suko, »und zwar aufgeben. Ich gebe nicht auf, verstehst du?«
    »Ich bin dabei.«
    »Dann fahren wir nach Gaya?«
    »Ja und nein.«
    Suko lehnte am Regal. »Was heißt das genau?«
    Der Inder stand nahe der Lampe. Das Licht machte sein Gesicht mehr düster als hell. »Wir werden den Zug kurz vor Gaya verlassen und uns zu Fuß durchschlagen.«
    »Kennst du dich eigentlich in der Stadt aus?«
    »Leider nicht.«
    »Das ist schwach.«
    Mandra wußte, wie die Antwort gemeint war und winkte ab. »Unser Land ist sehr groß, hat eine lange Geschichte und besteht aus zahlreichen geheimnisvollen Orten. Man kann nicht alle kennen. Ich bin auch nicht immer unterwegs.«
    »Okay, wir steigen zuvor aus. Bleiben wir auch hier im Wagen? Ich bin dafür.«
    »Meinen Segen hast du auch.«
    Suko ging zur Tür und fing mit seiner Untersuchung an. Es gab nur einen Riegel, der aber war durch eine Kette gesichert, die ein Schloß besaß. Aufreißen konnte er die Kette nicht, er war nicht Herkules, und einen Schlüssel dafür trug er auch nicht bei sich. Dafür untersuchte er den bewußtlosen Bahnbeamten. Den Schlüssel fand er in dessen linker Hosentasche. Schon beim ersten Blick sah der Inspektor, daß er genau paßte.
    Sekunden später war das Schloß offen, die Kette gefallen. Jetzt brauchte nur der Riegel zurückgeschoben werden, was Suko auch tat. Er zog die Schiebetür des Wagens etwa handlang auf und konnte gut durch den Spalt nach draußen schauen.
    Der Dschungel war zurückgewichen und hatte einer trostlos wirkenden Berglandschaft Platz geschaffen. Die Hänge wirkten wie verbrannt. Sie sahen völlig kahl aus. Hin und wieder wehten leicht rötliche Staubfahnen über sie hinweg.
    Auch Mandra schaute nach. Er war zufrieden, was sein Nicken andeutete.
    »Bleibt die Landschaft so bis Gaya?«
    »Fast. Wir werden allerdings noch über eine Brücke fahren. Sie überspannt einen Fluß. Am anderen Ufer wäre ich dafür, den Wagen zu verlassen.«
    »Wie schnell fährt der Zug dort?«
    »Relativ langsam, weil er ja kurz zuvor die Brücke erst überquert hat.«
    Suko setzte sich auf die Truhe und schaute auf seine Uhr. »Gut, wie lange noch?«
    »Dreißig bis vierzig Minuten.«
    »Das läßt sich aushalten.« Suko nahm das Schwert des bewußtlosen Leibwächters an sich. »Willst du es haben?«
    »Behalte es.«
    Das wollte Suko nicht. Er schleuderte es aus dem Wagen und ließ es im Staub liegen.
    Mandra Korab und Suko behielten auch den zweiten Ausgang des Wagens im Auge. Jeden Augenblick konnte jemand von ihren Feinden erscheinen. Aber es blieb ruhig.
    »Ich mache mir Sorgen um John«, sagte der Inspektor. Er schaute dabei zu Boden.
    »Willst du ihn hier im Zug suchen?«
    »Hätte das Sinn?«
    »Nein, ich glaube nicht. Wir würden nur auffallen. Außerdem gehe ich davon aus, daß sich John abgesetzt hat. Wobei sich die Frage stellt, ob er es freiwillig tat.«
    Mandra Korab gab eine andere Antwort. »Ich könnte mir auch vorstellen, daß wir ihn plötzlich in Gaya wiedertreffen. Der schafft es und schlägt sich durch.«
    »Das hoffe ich.«
    In Suko blieb trotzdem ein ungutes Gefühl zurück. Die beiden Männer sprachen über die Zukunft und vor allen Dingen über das Grab des großen Religionsstifters Buddha. Keiner wußte so recht, wo es lang und wie man herankommen konnte.
    »Es gibt Stimmen«, sagte der Inder, »das man dabei ist, einen zweiten Buddha zu erwecken.«
    »Wie das?«
    Er hob die Schultern. »Es ist praktisch ein Stück Religion, die besagt, daß immer wieder ein Buddha da ist, der die Menschen leiten soll. Der Ur-Buddha hat also Nachfolger.«
    »Kennst du einen von ihnen? Oder hast du mal einen von ihnen kennengelernt?«
    »Nein, das nicht.«
    »Aber?«
    »Ich hoffe, daß wir in Gaya auf Vertraute treffen, die uns weiterhelfen können. Nicht alle werden dem Beinlosen dienen.«
    »Könnte er dieser zweite Buddha sein?«
    Mandra legte die Stirn in Falten. »Zumindest ist er auf dem besten Weg dorthin, nehme ich einmal an. Schon jetzt besitzt er übermenschliche Kräfte, und er wird immer wieder versuchen, sie weiter zu vervollkommnen, um die Stufe eines mächtigen Buddhas zu erreichen. Nur kann ich mir bei ihm vorstellen,
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