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0673 - Raumschiff Erde

Titel: 0673 - Raumschiff Erde
Autoren: Unbekannt
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Verschwinden eines seiner Planeten aus der Balance gebracht, sich selbst vernichtete.
    Dann machte sich die SISTINA auf den Weg. Der Feind, plötzlich seines Zieles beraubt, befand sich in heilloser Verwirrung.
    Man kümmerte sich nicht um das winzige Fahrzeug. An Bord der SISTINA jedoch bemerkte man, wie sich am Rande des Sonnensystems pariczanische Raumschiffpulks zu Verbänden zusammenzuschließen begannen und Kurs auf die einzelnen von Menschen besiedelten Planeten und Monde nahmen. Leticron hatte es nicht geschafft, die Menschheit auszuradieren. Um so heftiger würde er seinen maßlosen Zorn an denen auslassen, die zurückgeblieben waren, weil sie seine Drohungen nicht ernst genommen hatten.
    18,71 Milliarden Menschen waren mit der Erde geflohen. 2,39 Milliarden Solarier jedoch blieben im Sonnensystem zurück - auf dem Mars, in verschiedenen Stationen auf Venus, Jupiter und Saturn und auf den großen Monden der äußeren Planeten. Den Männern an Bord der SISTINA verkrampfte sich das Herz, wenn sie an das Schicksal dachten, das die Unglücklichen erwartete.
     
    10.
     
    „Augenblick mal!" brummte Efrem Marabor im Tonfall höchster Verwunderung.
    Die SISTINA stand kurz vor dem Eintritt in den Linearraum.
    Seitwärts von ihr bewegte sich ein Verband von achtzig Walzenraumschiffen auf Uranus zu. Der Abstand betrug in diesem Augenblick nur zwanzig Lichtsekunden. Es bestand kein Zweifel, daß die Pariczaner das terranische Fahrzeug wahrgenommen hatten, aber sie ließen es unbeachtet.
    „Was ist los?" erkundigte sich Major Ruitkon, Marabors Kopilot, nur halb interessiert, noch immer benommen von dem unglaublichen Schauspiel, dessen Augenzeuge er vor kurzem geworden war.
    „Derselbe Erkennungskode", murmelte Marabor. „Ganz genau derselbe, bis auf den letzten Bit!"
    „Myrianad...?!" stieß Ruitkon hervor.
    „Sieht so aus", antwortete Marabor. „Aber sein Raumschiff wurde beim Anflug auf Merkur vernichtet. Wie kann ..."
    „Womöglich ist bei den Paricaznern der Kode auf den Mann und nicht auf das Fahrzeug abgestimmt", unterbrach ihn Ruitkon.
    „Myrianad hat ein neues Fahrzeug bekommen - aber der Kom-Prozessor benützt noch immer den alten Kode."
    Sie musterten die Anzeige. Das Signal kam aus dem Pulk, der soeben in Richtung Uranus an der SISTINA vorbeigeflogen war.
    Marabor überlegte fieberhaft. Wenn er die Pariczaner offen verfolgte, hatte er keine Chance. Die SISTINA war ein prächtiges kleines Raumschiff, aber mit achtzig Walzenraumern auf einmal anbinden, das würde auch sie nicht schadlos fertig bringen.
    „Mit einem winzigen Linearmanöver müßte es gehen", knurrte Marabor, vom Jagdfieber gepackt.
    Ruitkon starrte ihn entgeistert an.
    „Über diese Distanz? Wir befinden uns nicht einmal auf dem richtigen Kurs!"
    „Ich korrigiere", stieß Marabor hervor. „Wenn wir alle Reserven einsetzen, schaffen wir es. Inzwischen versuchen Sie zu ermitteln, von welchem Fahrzeug innerhalb des Pulks dieser Kode kommt. Wenn wir plötzlich mitten unter den Brüdern auftauchen, wollen wir wissen, an wen wir uns zu halten haben!"
    Ruitkon machte sich sofort an die Arbeit. Hektische Aktivität erfüllte plötzlich den kleinen Kommandostand. Die Triebwerke verzehrten den größten Teil der Fahrt, die die SISTINA bereits aufgenommen hatte, und zwangen sie in eine enge Kurve, die sie dem Pariczaner-Verband in etwa auf die Fersen brachte. Der Abstand von den achtzig Einheiten der Überschweren hatte sich inzwischen auf fünfzig Lichtsekunden vergrößert.
    „Sender ausgemacht!" meldete Ruitkon nach einer Weile. „Es handelt sich um die einzige Einheit, die von größerem Ausmaß ist als die übrigen Schiffe des Pulks, ein Gigant von knapp zwei Kilometern Länge."
    Marabor nickte befriedigt. Das war das Flaggschiff, das Fahrzeug des Befehlshabers. Und der Befehlshaber war Myrianad, der Zweite Vesyr der Pariczanischen Flotte.
    „Wir greifen an!" sagte Efrem Marabor so laut, daß es jeder im Kommandostand hören konnte.
     
    *
     
    Eine unmeßbar kurze Zeitspanne empfing das unwirkliche Grau des Linearraums den Kommandostand der SISTINA, dann tauchte das kleine Raumschiff in die sternerfüllte Schwärze des Alls zurück. Alarmsirenen schrillten. Orter und Taster erfaßten die feindlichen Raumschiffe kaum mehr als eine Lichtsekunde voraus. Die schweren Generatoren heulten auf, als die SISTINA sich in den Schutz ihres doppelten Paratron-Schirms begab.
    Der Hyperkom war aktiviert. Die Frequenz, auf der Myrianad seine
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