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0673 - Raumschiff Erde

Titel: 0673 - Raumschiff Erde
Autoren: Unbekannt
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schon längst in Sicherheit. Major Ruikon war zwar im Augenblick vor Schreck sprachlos, aber ich war ziemlich sicher, daß der pariczanische Verband inzwischen abgedreht hatte und dabei war, das Weite zu suchen.
    „Was ist los, Ruitkon?!" drängte ich ungeduldig.
    Die Erschütterungen des Bodens hielten noch immer an.
    Ein dumpfes Rumoren drang durch unsere Außenmikrophone.
    Wir selbst schienen vorläufig nicht in Gefahr zu sein. Die Felswand knisterte gefährlich, aber sie hielt stand.
    „Der Wandler ...!" ächzte Ruitkon. „Sie haben den Wandler zerstört! Das Firmament reißt auf. Die Sterne sind plötzlich wieder zu sehen ..."
    „Halten Sie die SISTINA startbereit!" fiel ich ihm ins Wort. „Wir kommen auf dem schnellsten Wege zurück."
    Wir begannen, nach einem Ausgang zu suchen. Wir drangen in Richtung der Schlucht durch die Seitenhöhle vor.
    Je näher wir dem Ziel kamen, desto enger traten die Wände aneinander, und schließlich kamen wir kaum mehr vorwärts. Die Strahler traten von neuem in Aktion. Wir schmolzen uns einen Weg durch das schwarze Gestein. Lange Zeit waren wir alles andere als sicher, ob wir uns überhaupt auf dem richtigen Weg befanden.
    Aber schließlich fauchte doch der Strahl meines Blasters ohne Widerstand ins Freie. Wir hatten es geschafft, und obwohl wir die Sorge einander nicht hatten eingestehen wollen, spürte doch jeder unwillkürlich die Erleichterung, die der andere empfand.
    Mit Hilfe unserer Fluganzüge kehrten wir auf das Plateau zurück, auf dem die SISTINA gelandet war. Da sahen wir es denn im Norden gluten und leuchten. Das Firmament schien in Flammen zu stehen. Riesige Feuerzungen lösten sich von der Oberfläche des Planeten und schossen in den Raum hinaus. Die Nachrichten bestätigten, was wir vermuteten: der Gezeitenwandler war zerstört worden. Das Versteck in der Zukunft hatte aufgehört zu existieren. Am Himmel über der Erde und den anderen Planeten des Solsystems leuchteten dort, wo es Nacht war, wieder die Sterne.
    Die Schlacht auf der Höhe der Venus-Bahn jedoch hatte sich aufzulösen begonnen. Es war niemals die Absicht des Feindes gewesen, die überlegene Solare Flotte in einen ernsthaften Kampf zu verwickeln. Der Aufmarsch war als Ablenkungsmanöver gedacht. Er sollte Myrianad Gelegenheit verschaffen, möglichst unbemerkt in die Nähe des Merkur zu gelangen, dort sein Werk zu verrichten und sich von seinen Einheiten wieder abholen zu lassen. Sein Plan war gelungen.
    Uns blieb als einziger Trost, daß selbst der nur als Ablenkungsmanöver gedachte Aufmarsch des Gegners diesen mörderische Verluste gekostet hatte.
     
    *
     
    Der eigentliche Großangriff, mit dem Myrianad gedroht hatte, begann allerdings noch am selben Tag. Des Schutzes ihrer antitemporalen Gezeitenfeldhülle beraubt, bot sich die Erde dem Feind als ein von neuem unübersehbares Ziel.
    Aus allen Richtungen brachen feindliche Einheiten geschwaderweise hervor. Selbst unsere flinken Positronikrechner hatten manchmal Schwierigkeit, mit dem Zählen nachzukommen.
    Bei Anbruch des 2. März 3460 wurde die Zahl der gegnerischen Raumschiffe mit knapp unter fünfzigtausend beziffert.
    Allerdings waren die Mehrzahl davon, knapp siebzig Prozent, pariczanische Walzenraumer, die unseren modernen Einheiten hoffnungslos unterlegen waren. Nur etwa fünfzehntausend larische SVE-Schiffe beteiligten sich an der gewaltigsten Offensive, die das Solsystem jemals hatte erdulden müssen.
    Aufsehenerregend waren zunächst die Erfolge, die die 8000 Posbi-Raumer mit Hilfe des Hoschtra-Paraventils erzielten.
    Es schien in der Tat so, als hätten die Laren inzwischen die Überzeugung gewonnen, das Paraventil sei von uns als unwirksam erkannt und abgeschafft worden. Sie jedenfalls schienen alle entsprechenden Abwehrgeräte von Bord ihrer Schiffe entfernt zu haben. Die Posbi-Würfelschiffe, die die pariczanischen Walzen vollständig ignorierten und sich mit einer Wucht sondergleichen nur auf larische Einheiten stürzten, erzielten in den frühen Morgenstunden des 2. März mehrere hundert Abschüsse und brachten die Laren dazu, daß sie sich schleunigst aus dem Kampfgeschehen zurückzogen und sich weit außerhalb des Sonnensystems neu formierten.
    Gegen Mittag des 3. März lagen die ersten verläßlichen Statistiken vor, die es uns ermöglichten, den Verlauf der Schlacht zu begutachten. Die Dinge lagen unerwartet günstig für uns.
    Der Gegner hatte schwere Verluste hinnehmen müssen, besonders an technisch unterlegenen
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