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0672 - Schwingen des Todes

0672 - Schwingen des Todes

Titel: 0672 - Schwingen des Todes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mich so zu sehen, nicht wahr?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich kann nicht sagen, daß ich Tränen vergießen möchte«, gestand er.
    »Astardis war es«, sagte Stygia. »Er richtete mich so zu.«
    »Weshalb?«
    »Frage noch einmal, und ich töte dich, ehe du Astardis töten kannst«, erwiderte sie kalt.
    Er zuckte mit den Schultern.
    Er war sicher, daß er es irgendwann erfahren würde. Und im Grunde war es auch völlig unerheblich. Wichtig war nur, daß er so bald wie möglich diesen Felsen im Ozean wieder verlassen konnte. Ob er anschließend sein Versprechen hielt und tatsächlich versuchte, Ombre gegen Astardis auf seine Seite zu ziehen, war eine ganz andere Sache.
    Davon, Versprechen immer zu halten, versprach Calderone sich nicht besonders viel…
    ***
    Zamorra folgte Sid Amos etwas langsamer. Er sah sich um; ein paar der spielenden Kids winkten ihm immerhin sogar zu; sie kannten ihn, weil sie ihn schon oft in dieser Straße gesehen hatten. Zamorra winkte zurück. Derweil verschwand Amos im Haus. Die Tür stand, wie üblich, offen. Es ging dann ein paar Stufen hinunter zu der kleinen Wohnung der Cascals. Eine Kellerwohnung, obgleich es an sich närrisch war, in Baton Rouge einen Keller anzulegen. Der Grundwasserpegel war sehr hoch, wegen des Mississippi. Hier hatte man trotzdem ein wenig in die Tiefe gebaut, und seltsamerweise blieb dieser Halbkeller sogar trocken. So heruntergekommen diese Gegend war. - als die Häuser gebaut worden waren, hätte man anscheinend doch eine Menge Geld investiert und für eine erstklassige Isolierung gesorgt.
    Zamorra hatte sich früher darüber nie Gedanken gemacht, aber bei einem seiner letzten Aufenthalte hatte er sich einmal den Mini-Hafen angeschaut und auch den Wasserspiegel des Mississippi in Augenschein genommen. Seither wunderte es ihn, daß die Stadt nicht schon längst unterspült und fortgeschwemmt worden war…
    Er hörte, wie Amos vor der Wohnungstür stehenblieb und klopfte.
    Keine Reaktion.
    Natürlich - wenn Ombre nicht überhaupt irgendwo unterwegs und auf Vampirjagd war, würde er jetzt wohl schlafen. Er war ein Nachtvogel, ein Mensch, der die dunklen Stunden ausnutzte und tagsüber meistens schlief.
    Vielleicht war es inzwischen an der Zeit für ihn, sich wieder zu erheben, aber so ganz sicher war Zamorra nicht.
    Amos klopfte wieder. Dann drückte er die Türklinke nieder.
    Die Wohnung war nicht abgeschlossen. Der Ex-Teufel konnte ungehindert eintreten.
    Zamorra war oben an der Halbtreppe stehengeblieben.
    Und hörte Amos aufschreien
    ***
    Stygia brachte Calderone wieder zurück in die reale Welt. Sie zürnte seiner Neugier. Warum hatte er nach ihren verletzten Flügeln fragen müssen? Sie war nahe daran gewesen, ihn im Zorn zu erschlagen. Stellvertretend für den, der es ihr angetan hatte - dafür, daß er diese Wunde erneut aufriß.
    Astardis war es gewesen, der Stygias Flügel teilweise zerfetzt hatte. Sie spürte die Schmerzen immer noch. Und es würde einige Zeit dauern, bis die Verletzungen ausheilten. Länger sicher als damals, als Nicole Duval auf sie geschossen hatte. Die Verletzungen, die Astardis ihr beigebracht hatte, wirkten intensiver nach, denn sie waren auf schwarzmagische Weise erfolgt.
    Astardis war über sie hergefallen. Er hatte verlangt, daß sie ihm zu Willen war, sich ihm hingab. Damit sollte sie ihre Loyalität bekunden. Als willige, stets verfügbare Gespielin seiner Lust. Sie hatte sich geweigert - bislang hatte sie sich ihre Sexpartner stets selbst ausgesucht.
    Doch Astardis ließ sie nicht gehen. Er unterwarf sie mit Gewalt seinem Willen. Und er bestrafte sie für ihre Weigerung, indem er sie verletzte. Er zeigte ihr seine Macht, brach ihren Widerstand. Der Herr der Hölle unterwarf sich die Fürstin der Finsternis.
    So, wie sie selbst ihrerseits andere zu ihren Opfern machte Das war für sie völlig normal; sie nahm sich, was sie wollte. Widerstand duldete sie nicht. Doch jetzt, da Astardis dasselbe mit ihr tat, wuchs ihr Haß auf ihn ins Unermeßliche. Haß, der ursprünglich nur aus einer Abneigung resultierte.
    Sie mochte ihn nicht, diesen erbärmlichen Feigling, der sich an einer unzugänglichen Stelle verkroch und immer nur sein Abbild schickte, wenn er irgendwo zu erscheinen hatte.
    Und jetzt, nachdem er ihr Gewalt angetan hatte, war sie entschlossen, ihn zu vernichten. - Nein, sie durfte nicht selbst die Klaue gegen ihn erheben. Das mußten andere tun. Kanonenfutter. Aber wen sollte sie vorschicken? Keiner der Dämonen
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