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0672 - Schwingen des Todes

0672 - Schwingen des Todes

Titel: 0672 - Schwingen des Todes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kampfgeräusche und des Gebrülls. In dieser Gegend hielt man sich aus den Angelegenheiten der Nachbarn tunlichst heraus, um nicht selbst auch was auf die Nase zu bekommen. Zamorra stieg die Stufen hinauf und ging zur Haustür.
    Die war wieder angelehnt, aber nicht ganz geschlossen. Zamorra zog sie auf.
    Die Kugeln flogen ihm um die Ohren.
    ***
    Angelique fühlte sich unsicher und ratlos. Sie wollte keine Vampirin sein. Aber von Tag zu Tag wurde der Drang, Blut zu trinken, in ihr größer.
    Sie wußte, daß sie verloren war, wenn sie diesem Drang nachgab. Daher kämpfte sie dagegen an. Aber sie wußte nicht, wie lange sie noch widerstehen konnte. Sie benötigte Hilfe. Doch wer konnte ihr diese Hilfe geben?
    Gab es überhaupt noch eine, Möglichkeit, den Umwandlungsprozeß aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen?
    Tan Morano hatte versprochen, es zu tun, wenn Yves für ihn tat, was Morano wollte. Aber der Vampir hatte sie beide verraten. Er hatte nichts getan, den Keim wieder aus Angeliques Blut zu entfernen. Vielleicht konnte er es nicht einmal. Dann hatte er sie auch noch belogen.
    Sie verstand nicht, weshalb sie ihn überhaupt so nahe an sich herangelassen hatte. Sie war doch ansonsten, wenn es um Männerbekanntschaften ging, äußerst zurückhaltend! Auch wenn sie ihre Liaison mit Julian Peters als längst beendet ansah, warf sie sich trotzdem nicht gleich einem anderen an den Hals. Im Gegenteil. Eine Enttäuschung, eine Erfahrung reichte ihr erst einmal.
    Sie war nicht einmal sonderlich daran interessiert, sich momentan wieder auf eine Bindung einzulassen.
    Und doch war sie Moranos Charme erlegen Und dann hatte er plötzlich zugebissen, hatte den Keim auf sie übertragen!
    Sie waren aus Baton Rouge verschwunden. Gemeinsam. Doch sie hatte es geschafft, ihm zu entkommen. Nicht, daß er sie gefangengehalten hätte. Es war ein anderes, eher geistiges Band, mit dem sie an ihn gefesselt gewesen zu sein schien. Sie hatte es jetzt durchtrennt, hatte sich von ihm frei gemacht. Und doch tauchte sein Gesicht, sein eigenartiges Lächeln immer wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Gerade so, als ob er ihr zurufen wolle: Komm zurück zu mir!
    Aber sie wollte nicht zu ihm zurückkehren. In seiner Gegenwart fiel es ihr schwerer, dem Drang nach Blut zu widerstehen.
    Einige Male hatte sie sich über kleinere Tiere hergemacht, wenn sie es nicht mehr hatte aushalten können. Aber das war auch keine Lösung.
    Sie brauchte Ruhe.
    Deshalb war sie jetzt nach Baton Rouge zurückgekehrt. In die kleine Wohnung. Yves war nicht anwesend, als sie eintraf. Vielleicht war das auch gut so. Sie wußte nicht, wie er auf sie reagieren würde. Seit er sich nach Maurices Tod so stark verändert hatte, härter und kälter geworden war, konnte sie ihn nicht mehr so gut einschätzen wie früher.
    Deshalb wollte sie in der Wohnung sein, wenn er heimkehrte. Das verschaffte ihr einen kleinen psychologischen Vorteil. Es war besser, wenn sie sich bereits wieder eingerichtet hatte und hier war, statt von draußen zu Yves zurückzukehren.
    Und dann war nicht Yves zur Tür hereingekommen, sondern Asmodis!
    Sie hatte einfach nur spontan reagiert, hatte ihn angegriffen. Und dann war sie geflüchtet. Sie glaubte Zamorra gesehen zu haben, aber alles war so schnell gegangen, daß ihr keine Gelegenheit blieb, die Situation zu überblicken. Asmodis hier - das war etwas, was ihr gerade noch gefehlt hatte! Er würde niemals ihr Freund sein, niemals ihr Verbündeter, denn er war ein Sohn der Hölle. Ein Dämon mit schwarzem Blut. Ein Feind, damals wie heute. Sie traute ihm nicht, konnte sich nicht vorstellen, daß er geläutert war.
    Auch nicht, wenn ein Mann wie Professor Zamorra ihn als seinen Verbündeten ansah.
    Er hier, ein so starker, mächtiger Dämon - das war mehr, als sie ertragen konnte. Nichts wie fort von hier!
    Aber was sollte sie nun tun? Wo sich verbergen und für einen Moment Ruhe finden? Rühe vor Tan Morano, der sicher nach ihr suchen würde!, Und was wollte Asmodis in ihrer kleinen Wohnung?
    Sie spürte immer noch den Geschmack seines schwarzen Blutes. Es brannte wie Säure. Es war ein Fehler gewesen, die Zähne in seinen Hals zu schlagen. Aber sie hatte in jenem Augenblick keine Kontrolle mehr über sich gehabt. Sie hatte nicht anders handeln können.
    Immer wieder spie sie aus, versuchte damit, das Brennen in ihrem Mund loszuwerden. Aber es half nicht.
    ***
    Blitzschnell warf sich Zamorra zurück und knallte die Tür wieder zu. Die nächsten
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