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0672 - Das teuflische Ultimatum

0672 - Das teuflische Ultimatum

Titel: 0672 - Das teuflische Ultimatum
Autoren: Jason Dark
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spitzbübisch. »Auf dieses Gesicht habe ich mich schon lange gefreut. Sie hat es verdient, nach allem, was sie durchgemacht hat. Aber das brauche ich Ihnen ja nicht zu sagen.«
    »Nein, Sir, bestimmt nicht.«
    »Da wäre noch etwas«, sagte er, als Glenda zurückkehrte. »Ich möchte Sie, John und auch Suko irgendwann zu einem Essen einladen, falls es unser Terminkalender erlaubt. Wie stehen Sie dazu?«
    »Immer, Sir«, sagte ich.
    Glenda nickte. »Danke, Sir, sehr gern. Ich werde dann auch nicht auf meine Figur achten.«
    »Da wäre ich auch beleidigt. Suchen Sie das Lokal aus. Sie sind ja Spezialist, John.«
    »Wie soll ich das denn verstehen?«
    »Na ja, Sie essen eben oft.«
    »Klar, ich kenne da eine neue Bude. Dort gibt es hervorragende Fish & Chips…«
    »Warum keine Hot Dogs?«
    »Die habe ich mir leidgegessen.«
    »Nein, nein!« mischte sich Glenda ein. »Ich werde das machen. Es gibt ein Lokal, wo ich schon lange hinwollte. Es ist bestimmt toll. Ein Deutscher und ein Schweizer haben sich zusammengetan, beide Meister ihres Fachs.«
    »Klasse«, sagte ich. »Dann essen wir Sauerkraut mit Züricher Geschnetzeltem.«
    »Banause!« rief Glenda.
    Sir James und ich mußten lachen. Während wir noch lachten, öffnete jemand die Tür, was wir nicht sofort mitbekamen. Ich entdeckte Suko zuerst, als ich mich drehte, und das Lachen gefror auf meinen Lippen. Es war Sukos Gesichtsausdruck, der diesen Zustand herbeiführte. Noch nie zuvor hatte ich ihn so schauen sehen.
    Er sah aus wie ein alter Mann, stand an der Tür, grau im Gesicht, verschmutzt, den Blick ins Leere gerichtet.
    »Ist was mit Shao?« rief ich.
    Er schüttelte den Kopf, ging mit zögernden Schritten vor und sah aus, als wäre er nicht richtig in der Welt. Sein Ziel war ein Stuhl, auf den er sich schwerfällig niederließ.
    Auch Sir James sah ernst und irgendwo fassungslos aus. So kannte er Suko nicht.
    Glenda ebenfalls. Sie stand da, traute sich aber nicht, den Inspektor anzusprechen.
    Das überließen Sir James und Glenda mir. Ich ging auf ihn zu und fragte mit leiser Stimme: »Was ist denn geschehen, Suko?«
    Er hob den Kopf. Seine Mundwinkel zuckten. Er sah aus, als wollte er anfangen zu weinen. Langsam hob er seine Schultern, und ebenso langsam flossen die Worte über seine Lippen.
    »Er ist weg, John. Mein Stab ist weg. Man hat ihn mir gestohlen…«
    ***
    Das ist alles, hatte ich sagen wollen, bis mir die Tragweite dessen zu Bewußtsein kam.
    Der Stab! Genau die Waffe, die Suko anderen gegenüber so überlegen gemacht hatte. Das Erbstück Buddhas, das nur an einen Gerechten weitergegeben werden durfte, und der Inspektor war würdig genug, den Stab tragen zu dürfen.
    »Mein Gott«, flüsterte ich.
    Sir James räusperte sich. Er sah sehr ernst aus, während Glenda zurück bis zur Wand gegangen war, sich dort angelehnt hatte und nicht sprach, weil sie ihre Hand auf die Lippen gepreßt hielt.
    »Haben Sie ihn verloren?« fragte Sir James.
    »Nein«, erwiderte Suko tonlos. »Ich bin in eine Falle gelaufen.«
    »Von wem gestellt? Es waren doch deine ›Vettern‹, mit denen du dich hattest treffen wollen.«
    »Das stimmt, John.«
    »Und weiter?«
    »Einer war da. Er hockte auf dem Geländer einer alten Kanalbrücke. Er nannte sich Knife, er provozierte mich, ich wollte ihn festnehmen, dann passierte folgendes…«
    In den nächsten Minuten bekamen wir zu hören, welches Mißgeschick dem Inspektor widerfahren war. Keiner hätte ihm da einen Vorwurf machen können, denn so etwas wäre auch mir passiert.
    Raffinierter und hinterhältiger konnte man eine Falle nicht stellen.
    Ich hatte trotzdem noch einen Funken Hoffnung. »Vielleicht hast du ihn auch bei deinem Tauchversuch verloren, Suko. Wir werden hinfahren und ihn suchen.«
    »Nein, John!«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Die verdammten Taucher. Sie kamen an mich heran. Ich erinnerte mich noch, daß sie mich umarmten. Ihre Hände glitten über meinen Körper, das bestimmt nicht aus Freundschaft. Ich bin wie ein Idiot die Nacht über umhergeirrt. Ich suchte, habe aber nichts gefunden. Auch keine Spur von meinen sogenannten ›Vettern‹.«
    »Wie nannte der sich?« fragte Sir James.
    »Knife.«
    »Ich werde die Fahndung einschalten. Er ist registriert…«
    Suko winkte ab. »Nein, Sir, lassen Sie das. Es hat keinen Sinn. Nicht dieser Knife und auch nicht die anderen. Die haben den englischen Boden illegal betreten, denn sie sind dabei, eine große Organisation aufzubauen, und zwar gehören sie zu
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