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0671 - Killer-Kobolde

0671 - Killer-Kobolde

Titel: 0671 - Killer-Kobolde
Autoren: Jason Dark
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für ihn ein Novum, sie war ihm so schrecklich fremd. Er wußte nicht, wohin er zuerst schauen sollte, deshalb richtete er den Blick auf mich und hob dabei einige Male die Schultern.
    »Keine Angst«, sagte ich laut, um die Musik zu übertönen. »Sie werden uns nichts tun.«
    Er mußte schrill lachen und schüttelte dabei den Kopf. »Das sagen Sie. Aber wie kommen wir hier wieder raus?«
    »Keine Bange, das klappt schon.«
    »Mann, ich…«
    Er verstummte, denn auch die Kobolde ließen ihre Instrumente sinken und schauten uns nur an.
    Die kleinen Männer hatten einen Kreis um uns gebildet. Sie alle besaßen im Verhältnis zu ihren Körpern übergroße Köpfe mit oft sehr langen, spitzen oder auch knolligen Nasen und übermäßig breiten Mäulern. Zudem waren sie alle gleich gekleidet, mit ihren Wämsen, Zipfelmützen, den schmalen Hosen, aus denen oft knochige Beine schauten, und den kleinen Stiefeletten.
    Putzige Kerlchen, die sich hier aufhielten und es sich sogar wohnlich eingerichtet hatten.
    Ich sah die Gänge, die kleinen Häuser, und ich entdeckte hinter den Bauten einen kantigen Gegenstand auf vier Rädern. Es war der Wagen, in dem Kitty Sutton saß.
    Da wir lebten und diese Welt überstanden hatten, ging ich davon aus, daß mit ihr dasselbe geschehen war.
    Art Eperon wischte mit beiden Händen durch sein Gesicht, als könnte er all das verscheuchen, was er in dieser Welt zu sehen bekam. Doch es war nichts zu machen. Als seine Hände nach unten sanken, sah er noch immer so aus.
    Ich fürchtete mich davor, daß er durchdrehen würde, deshalb sprach ich ihn an. »Sie bleiben ruhig, Art. Nur wenn Sie die Ruhe bewahren, wird Ihnen nichts geschehen.«
    »Okay, okay, aber…«
    »Kein Aber, ich übernehme das.«
    Die Kobolde hatten nichts gesagt. Sie blieben auf ihren Beobachtungsposten, schauten in unsere Gesichter und in ihren eigenen regte sich nichts.
    Dann aber - ich wollte sie schon ansprechen - geriet Bewegung in ihre Reihen.
    Sie schufen Platz, bildeten eine Gasse, so daß meine Sicht frei wurde. Ich rechnete damit, ihren Anführer kommen zu sehen, das geschah zunächst nicht.
    Dafür hörte ich etwas.
    Flötenspiel, das sich aus hohen und tiefen Tönen zusammensetzte. Vergleichbar mit der Musik eines Papageno aus der Zauberflöte.
    Nun, Papageno war es nicht, dennoch war mir dieser Musiker bekannt. Seine Flöte war für ihn ein Markenzeichen, und mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich die Musik hörte.
    Der Spieler war kein Geringerer als der rote Ryan!
    ***
    Also doch Aibon!
    Dieses geheimnisvolle Land, die zahlreichen Feen und Elfen sowie der rote Ryan gehörten einfach zusammen. Sie bildeten auf der einen Seite eine Gemeinschaft in diesem nicht sichtbaren Druidenparadies, das zwischen den normalen Welten lag und auch als das Fegefeuer bezeichnet wurde.
    Aibon - das wunderbare Land, in dem sich die Träume der Druiden erfüllten. Für Menschen nicht zugänglich, nur einige wenige Auserwählte konnten es betreten.
    Ich gehörte dazu.
    Er kam. Ich sah seine Gestalt schattenhaft, und sein Auftritt glich tatsächlich dem des Papageno auf der Bühne. Aus dem Hintergrund trat er hervor, eingehüllt in seine grüne, fleckige Kleidung, die aus Laub und Pflanzen zu bestehen schien. Nur sein rostrotes, wirr wachsendes Haar paßte nicht zu der Tarnkleidung, doch wegen seiner Haare hieß er der rote Ryan.
    Ich hob die Hand zum Gruß, als er mit dem Spiel aufhörte und seine Hände sinken ließ.
    »Der rote Ryan«, sagte ich. »Wer hätte das gedacht! Ich grüße dich. Demnach bin ich in Aibon.«
    Er nickte mir zu. Sein Gesicht war durch Sommersprossen gezeichnet. Die Kobolde schauten ihn an wie Diener ihren Herrn. Der rote Ryan genoß in diesem Reich großen Respekt.
    »Du hast recht, John, dieser Hügel gehört zu Aibon. Aber das weißt du selbst, daß sich dieses Land in zahlreichen Geschichten und Sagen wiederfindet. Aibon ist die wahrgewordene Legende, es ist für den Menschen nicht sichtbar, es besteht aus Erzählungen und Überlieferungen, es hat seine eigenen Gesetze, die durchbrochen wurden und die jetzt wieder hergestellt werden müssen. Deshalb bin ich auch hier.«
    »Wir treffen uns so oft, Ryan. Was genau ist hier vorgefallen?«
    »Die Antwort fällt mir nicht leicht, aber Menschen haben den Hügel entweiht. Sie hörten nicht auf die Warnungen der nahen Bewohner, sie lachten die Mahner und Warner aus, wenn sie davon sprachen.« Er hatte bei seiner Rede Art Eperon angeschaut, der sich verdammt
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