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0670 - Der Sarg-Designer

0670 - Der Sarg-Designer

Titel: 0670 - Der Sarg-Designer
Autoren: Jason Dark
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war sicher, daß der Messerheld nicht mehr viel Spaß in seinem Leben haben würde…
    ***
    Nach dem Aufstehen und der morgendlichen Dusche ging Suko, nur in ein Badetuch gewickelt, in sein Wohnzimmer und wählte eine bestimmte Telefonnummer. Daß nebenan in der Wohnung der Apparat klingelte, konnte er nicht hören, so dünn waren die Wände in dem Hochhaus auch nicht. Die Stimme seines Freundes John Sinclair klang noch müde und Suko mußte unweigerlich lachen.
    »Was ist denn los, Mann?«
    »Nicht viel, John. Ich wollte dir nur sagen, daß ich heute einen Termin in der Werkstatt habe.«
    »Ist dein BMW im Eimer?«
    »Nein, nur etwas mit dem Licht.«
    »Gut, was habe ich damit zu tun?«
    »Daß du heute morgen allein in unser nettes Büro fahren darfst.«
    »Ich werde es überleben«, hörte Suko noch vor dem Auflegen. Er hatte einen festen Termin, den er nicht versäumen wollte, denn mit Autowerkstätten war das so eine Sache. Wer nicht pünktlich war, konnte warten. Zudem dachte der Inspektor an den verfluchten Berufsverkehr und war deshalb schon eine Stunde früher als normal aufgestanden. Schon angezogen ging er zum Fenster.
    In der Nacht hatte er einmal das Gefühl eines Temperaturumschwungs gehabt. Als er das Fenster öffnete und hinausschaute, stellte er fest, daß es tatsächlich wärmer geworden war. Schnee und Eis würden tauen. Damit waren die zahlreichen Unfälle bereits vorprogrammiert.
    Der Wind blies aus südwestlicher Richtung und brachte eine unnatürliche Wärme mit. Damit hatten die Wetterfrösche recht behalten. Weiße Weihnacht würde es nicht geben.
    Suko schloß das Fenster wieder. In Anbetracht der Lage verzichtete er auf ein Frühstück. Das wollte er später im Yard nachholen. Er gehörte zu den ersten unten in der Tiefgarage, wo der BMW parkte.
    Er war Sukos Stolz.
    Ein Nachbar schlich müde an ihm vorbei und grüßte kaum. Erst als er in seinen Wagen stieg, fing er an, über das Wetter zu fluchen.
    »Dann rutschen Sie wohl«, sagte Suko.
    »Ebenfalls.« Suko ließ den Mann fahren und hängte sich an. Auspuffgase, miese Luft, ein mieses Wetter, niedriger Luftdruck, London erlebte wieder eine Witterung, auf die die Stadt sicherlich liebend gern verzichtet hätte.
    Dicht hinter der Ausfahrt begann bereits der Verkehr. Noch konnte sich Suko einfädeln, doch die verdammte Werkstatt lag in der City of London und dorthin ging es nur im Stau.
    Die Luft war schlecht. Abgase trieben wie Nebelfetzen um und über die Fahrzeuge hinweg.
    Noch lag die Dunkelheit über London. Zwar war die Morgendämmerung bereits zu sehen, doch es würde dauern, bis sie die Finsternis der Nacht vertrieben hatte. Überhaupt konnte ihr ein Tag folgen, an dem es gar nicht richtig hell wurde.
    Suko fuhr trotzdem noch defensiv. Als sich ein dunkelblauer Volvo einfädeln wollte, winkte er der Fahrerin zu und ließ sie vor. Glatt waren die Straßen nicht mehr. Wärme und Abgase hatten das Eis weggetaut. Was jetzt noch auf der Straße lag, waren Regenpfützen, auf deren Oberflächen hin und wieder bunte Ölaugen schimmerten.
    Suko wunderte sich, als der Verkehr plötzlich schneller lief. Irgendwo mußte ein Loch entstanden sein, das jemand ausnutzte und sich rücksichtslos zwischen den BMW und den Volvo drängte. Einer von diesen Typen, die nicht schnell genug in den Himmel kommen konnten. Der Knabe fuhr einen Alfa, grinste noch, als er es geschafft hatte und hätte sich besser auf den Vordermann konzentrieren sollen, denn der dunkelblaue Volvo wurde stark abgebremst.
    Das sah der Alfa-Fahrer zu spät. Zwar bremste auch er, zwang Suko ebenfalls dazu, im Gegensatz zu dem Alfa-Fahrer bekam der Inspektor seinen BMW zum Stehen, ohne dem Vordermann aufzufahren.
    Der schaffte es nicht.
    Seine Kühlerfront bohrte sich in das Heck des Volvos, und Suko hörte den Krach selbst durch die geschlossenen Scheiben. Fast hätte er Beifall geklatscht, so dämlich hatte der Kerl im Alfa gehandelt.
    Der Stau war programmiert, und Suko konnte seinen Werkstattermin vorerst vergessen.
    Er machte es wie die beiden Vorderleute und verließ seinen Wagen. Der Alfamann glotzte nur dumm. Er war einer dieser jungen Typen, die es noch nötig hatten, sich zu beweisen. Nur wäre der Sportplatz ein besseres Terrain dafür gewesen.
    Zwei Frauen hatten in dem Volvo gesessen. Beide standen neben dem Wagen.
    »Ihr blöden Hühner!« schrie der Alfa-Typ. »Guckt euch diese Scheiße hier an. Ihr hättet.«
    »Sie sind aufgefahren.«
    »Ihr habt gebremst.«
    »Damit
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