Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0668 - Operation Sonnenbaby

Titel: 0668 - Operation Sonnenbaby
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schaltkonferenz mit den übrigen Wissenschaftlichen Kommandanten beginnen. Sie mußte natürlich verschoben werden. Ich konnte nur hoffen, daß wir dadurch nicht allzuviel Zeit verloren. Perry würde bereits auf meine Klarmeldung warten.
    „Lordadmiral!" sagte Ribald Corello.
    Ich blickte den Supermutanten an. Sein kleines Gesicht hatte sich mit Schweiß bedeckt.
    „Was gibt es?" fragte ich.
    „Der Hypersturm bildet ein Temporalauge aus", berichtete Corello.
    Ich erschrak.
    Das Phänomen eines Temporalauges war mir bekannt.
    Allerdings trat es nur sehr selten in Erscheinung -glücklicherweise, denn Raumschiffe und auch Planeten, die in seinen Sog gerieten, wurden auf eine andere Zeitebene versetzt.
    „Paratronschirm aktivieren!" befahl ich.
    „Paratronschirm aktiviert", meldete Oberst Kosum kurz darauf.
    „Ich muß die Impulstriebwerke stillegen, weil der Hypersturm es unmöglich macht, Strukturlücken zur ortungstechnischen Erfassung der Umgebung zu schalten."
    „Einverstanden", erwiderte ich.
    Nunmehr waren wir also völlig blind. Aber der Paratronschirm würde die Energien des Zeitauges vom Schiff fernhalten - falls das temporale Phänomen nicht zu kraftvoll war.
    Ich bedauerte, daß ich die Kommandanten der übrigen Schiffe nicht vor dem Temporalauge warnen konnte. Sie verfügten nicht über Besatzungsmitglieder, die die Ausbildung eines Temporalauges vorher spürten. Hoffentlich ging keines der Schiffe verloren.
    Wir konnten weiter nichts tun, als abzuwarten.
    Die Stimmung war entsprechend gedrückt, obwohl gerade die Besatzung der CAGLIOSTRO an schwerste Raumflugbedingungen gewöhnt war. Ohne Strukturlücken im Paratronschirm gab es keinerlei Ortung, so daß wir nicht einmal wußten, was einen Millimeter vor dem Paratronschirm war.
    Dreieinhalb Stunden trieben wir im freien Fall dahin, dann funktionierte die Strukturlückenschaltung plötzlich wieder, ein Zeichen dafür, daß der Hypersturm abflaute.
    Ich ließ den Paratronschirm desaktivieren und wieder Fahrt aufnehmen.
    Es dauerte nochmals eine halbe Stunde, bis alles sich wieder normalisiert hatte. Die Hypertaster brachten wieder die Bilder der Transmittersonnen herein, die Positronik arbeitete einwandfrei und zwischen uns und den übrigen Schiffen gab es wieder Hyperkomverbindung.
    Glücklicherweise hatten wir kein einziges Schiff verloren. Alles, was wir verloren hatten, war Zeit.
    Übergeben Sie an Ihren Stellvertreter, Oberst Kosum!" befahl ich. „Sie begleiten mich bitte in den Hypervideoraum. Ich brauche Sie bei der Schaltkonferenz."
    Mentro Kosum ließ die silbrig schimmernde SERT-Haube von seinem Kopf gleiten und machte seinen Sessel für seinen Stellvertreter frei.
    Da Toronar Kasom ein Ertruser war, mußte er den Sessel erst auf seine immensen Körpermaße verstellen, bevor er darin Platz nehmen konnte.
    Inzwischen begab ich mich mit Kosum, Takvorian und Corello in den Hypervideoraum, eine große Kuppelhalle mit halbkreisförmig angeordneten ansteigenden Bankreinen.
    Die Bankreihen dienten allerdings nicht als Sitzplätze, sondern enthielten Kompakt-Hypervideo-Projektoren.
    Ich wartete, bis der Wissenschaftliche Kommandostab meines Schiffes vollzählig versammelt war, dann trat ich zu dem vorjustierten Schaltpult und stellte die Hypervideo-Simultan-Schaltkonferenz her.
    Schlagartig erschienen auf den „Sitzbänken" die absolut naturgetreuen Hypervideo-Projektionen der Wissenschaftlichen Kommandanten der übrigen 186 Experimentalschiffe. Es sah tatsächlich so aus, als wären die Frauen und Männer körperlich anwesend. Sie ihrerseits konnten von ihren Schiffen aus meine Mitarbeiter und mich ebenfalls als Hypervideo-Projektionen sehen.
    „Meine Damen und Herren", sagte ich. „Entschuldigen Sie bitte, daß ich mich kurz fasse. Wir haben durch den Hypersturm wertvolle Zeit verloren und müssen versuchen, sie wiederaufzuholen.
    In einer halben Stunde läuft die erste Phase unserer Gesamtaufgabe an. Alle hundertsiebenundachtzig Schiffe werden genau nach Plan mit ihren Traktorstrahlern Kobold aus seiner Bahn reißen und auf eine' dreimal weitere Kreisbahn um Gamma bringen. Dabei werden die Reaktionen des Weißen Zwerges sowie die Reaktionen im strukturellen Gefüge des Sonnendreieck-Transmitters aufgezeichnet und positronisch ausgewertet.
    Sobald Phase eins gelaufen ist, werde ich eine vorbereitete Nachricht zum Großadministrator schicken. Danach beginnt Phase zwei. Ein Spezialkommando unter der Leitung von Professor Waringer wird sich in die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher