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0668 - Operation Sonnenbaby

Titel: 0668 - Operation Sonnenbaby
Autoren: Unbekannt
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erfolgen können, sondern nur nacheinander.
    Als ich in die Hauptzentrale zurückkehrte, spürte ich sofort, daß während meiner Abwesenheit etwas geschehen war.
    Ich wandte mich an Oberst Mentro Kosum, den Kosmonautischen Kommandanten der CAGLIOSTRO.
    ..Sonderoffizier Corello hat einen Hypersturm vorausgesagt, Sir", erklärte Kosum. „Mit unseren Instrumenten können wir allerdings noch nichts feststellen."
    „Ich spüre den Hypersturm auf paranormalem Wege", sagte Ribald Corello. „Er braut sich erst zusammen, scheint aber sehr stark zu werden."
    Nachdenklich musterte ich die goldfarbene Kombination des Supermutanten. Sie war aus IPEV-Psi-kolon gefertigt und wirkte bei Corello als Impulsantenne und Impulsverstärker für Empfang und Abstrahlung dimensional übergeordneter Gehirn- und Zellaura-Impulse. Wahrscheinlich konnte Corello mit ihrer Hilfe auch die paraphysikalischen Impulse entstehender Hyperstürme aufspüren.
    „Ich werde eine Warnung an die übrigen Schiffe durchgeben", sagte ich.
    Nachdem ich das erledigt hatte, kehrte ich in die Hauptzentrale zurück und setzte mich in einen Reservesessel neben Kosum.
    Der Emotionaut hatte seine SERT-Haube über den Kopf gestülpt und saß bewegungslos und konzentriert in seinem Spezialsessel vor den Hauptschaltanlagen.
    Er bediente die Schaltungen dabei nicht mit den Händen, sondern übermittelte die entsprechenden Befehlsimpulse seines Gehirns mit Hilfe der SERT-Haube und einer positronischen Übertragungsanlage direkt auf die Schalteinheiten der Steuersysteme des Schiffes.
    Sekunden später sprangen die Impulstriebwerke der CAGLIOSTRO an. Das Schiff setzte sich in Bewegung und glitt auf den Koordinatenpunkt zu, der ihm im Rahmen des Gesamtplanes als Einsatzposition zugewiesen worden war.
    Die Ortungszentrale meldete zur gleichen Zeit, daß sich auch die übrigen Experimentalschiffe auf ihre Einsatzpositionen begaben, unberührt davon, daß wir einen starken Hypersturm erwarteten.
    Wir konnten nicht untätig warten, bis der Hypersturm kam und wieder abflaute, denn Ereignisse dieser Art waren im Zentrumssektor der Milchstraße alltäglich. Wer sich in diesen Hexenkessel wagte, mußte bereit sein, seine Aufgaben unter extrem schwierigen Bedingungen zu erfüllen.
     
    *
     
    Der vorhergesagte Sturm kam zwanzig Minuten später.
    Er äußerte sich zuerst nur durch eine Verzerrung der von den Hypertastern gelieferten Ortungsbilder, während die normaloptisch empfangenen Bilder auf den Panoramaschirmen noch stabil blieben.
    Knapp eine Minute danach fiel die normaloptimale Erfassung gänzlich aus. Die Hypertaster dagegen empfingen noch immer, aber die Wandelschaltungen vermochten keine konkreten Objekte mehr auf die Ortungsschirme zu schicken. Ein verwirrendes Durcheinander an abstrakten Leuchterscheinungen waberte auf den Bildschirmen.
    Kurz darauf ertönte ein lautes Pfeifsignal, dann meldete sich der Maschinenleitstand, der eigentlich nur noch ein Kontrollstand war, solange Kosum das Schiff mittels der SERT-Haube steuerte.
    „Die fünfdimensionale Komponente der Triebwerksdüsenfelder schwankt!" berichtete der Erste Maschineningenieur. „Noch keine akute Zusammenbruchsgefahr."
    Wenig später meldete der Chefkybernetiker, daß die Bordhauptpositronik verlangsamte Reaktionen zeigte. Der Informationsfluß erfolgte nicht mehr über die Hyperimpulsverteiler, sondern nur noch über die einfach lichtschnell arbeitenden Impulsbahnen.
    Das war allerdings in unserem Fall nicht weiter gefährlich.
    Deshalb verzichtete ich noch darauf, den Befehl zur Aktivierung des Paratronschirms zu erteilen. Wir mußten die Marschgewindigkeit des Schiffes ohnehin verringern, da wir nicht mehr mit Hilfe der Hypertaster und auch nicht mittels direkter optischer Beobachtung navigieren konnten, sondern das antiquierte Funkmeßverfahren anwendeten, das mit einfach lichtschnellen Impulsen arbeitete. Unter diesen Umständen war ein Viertel LG das höchste aller Gefühle.
    Die drei roten Riesen des Sonnentransmitters waren praktisch für uns verschwunden. Es würde noch mindestens acht Stunden dauern, bis unsere Funkmeßimpulse sie erreichten - und nochmals acht Stunden, bis die reflektierten Impulse in die Ortungsantennen zurückkehrten.
    Ebenso verschwunden waren die übrigen 186 Raumschiffe, und auch eine Funkverbindung mit ihnen war unmöglich geworden.
    Jedes Schiff mußte unter diesen Umständen für sich allein operieren.
    Ich blickte auf meinen Armband-Chronographen.
    Jetzt sollte die
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