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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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wenigen Momente in seinem Leben, wo er viel darum gegeben hätte, mit Professor Zamorra reden zu können. Aber dazu bot sich ihm keine Gelegenheit.
    Und Angelique - sie war Moranos Opfer; sie war befangen. Mit ihr konnte er nicht reden.
    Und Maurice - war tot.
    Cascal fühlte sich so einsam wie noch nie zuvor.
    »Und wie soll es funktionieren?« wollte er wissen. »Die Dämonen werden sofort registrieren, daß ein Mensch ihre Welt betritt. Und Lucifuge Rofocale wird sofort registrieren, daß ich dieser Mensch bin. Er kennt mich!«
    »Ich werde dafür sorgen, daß es anders ist«, versprach Tan Morano.
    »Und wie?« drängte Cascal erneut.
    »Das bleibt vorerst mein Geheimnis«, sagte der Vampir. »Und damit auch…«, er lächelte Ombre zu in einer Mischung aus Spott und Verständnis, »… meine Lebensversicherung! Sind Sie bereit, den Mörder Ihres Bruders zu töten?«
    »Ich bin bereit, jeden zur Verantwortung zu ziehen, der jemandem aus meiner Familie etwas antut«, erwiderte Cascal schroff.
    »Dann kommen Sie jetzt mit«, sagte der Vampir.
    ***
    Zamorra glaubte, innerlich zu vereisen.
    Die Augen des Kopiloten… und nicht nur sie. In den Augenbrauen funkelte Rauhreif. Seine Fingernägel schimmerten wie blankes Eis, und seine Zähne ebenso, als er jetzt den Mund öffnete, um etwas zu sagen.
    »Warum starren Sie mich so an?« krächzte er. Seine Stimme klirrte wie zerspringendes Glas - oder wie Eis…
    »Stehen Sie auf«, forderte Zamorra.
    »Was soll das? Sind wir hier im Zirkus?« schnarrte der Kopilot. Die Silben kamen abgehackt, als habe er Mühe, zu sprechen.
    Zamorras Amulett reagierte nicht. Aber das war kein Beweis für die Gesundheit des Mannes. Der Dämonenjäger war sicher, daß der Kopilot infiziert worden war.
    Gab es eine Chance, ihm zu helfen? Zu verhindern, daß er ebenso ein Eismonster wurde wie die Archäologen aus dem Camp?
    »Ich möchte sehen, wie Sie sich bewegen«, sagte Zamorra ruhig. »Haben Sie Beschwerden? Ist es Ihnen zu warm?«
    »Worauf wollen Sie hinaus?« Es klirrte jetzt härter.
    Spätestens jetzt wurden auch die anderen aufmerksam - Nicole und die Zwillinge. Nur der Pilot bekam von der Sache scheinbar nichts mit; er war im Cockpit damit beschäftigt, den Hubschrauber seinem Ziel entgegenzujagen und maximales Tempo mit minimalem Verbrauch in Einklang zu bringen.
    »Ich will Ihnen helfen«, sagte Zamorra. »Ich…« Er zögerte.
    Nicole hatte sich jetzt erhoben.
    »Hat das Eismonster im Camp Sie berührt, Sir?« fragte sie den Kopiloten direkt.
    »Nein!« klirrte der Mann. »Was geht Sie das überhaupt an? Lassen Sie mich in Ruhe!«
    »Stehen Sie auf!« brüllte Zamorra ihn jäh an. »Sofort!«
    Unwillkürlich richtete sich der Kopilot auf.
    Etwas knirschte, knisterte dabei. Die Sitzauflage, die er benutzt hatte, glitzerte wie Millionen von Eiskristallen. Und auch ein Teil der Sitzbank, bisher vom Körper des Mannes verdeckt, hatte sich bereits verwandelt.
    Im gleichen Moment wurde der Kopilot endgültig zu Eis.
    Die Umwandlung geschah rasend schnell. Sein gesamter Körper kristallisierte. Teile seiner Kleidung ebenfalls. Er begann zu wachsen.
    Zamorra überlegte fieberhaft. Es mußte doch eine Möglichkeit geben, dem Mann zu helfen, ihn zu retten!
    Aber wie sah diese Möglichkeit aus?
    Es gab keine Erfahrungswerte, keine Beispiele, nichts!
    Der Eisige streckte die Arme aus.
    Sein Mund öffnete und schloß sich, als wolle er etwas sagen, aber kein Laut wurde mehr hörbar. Der Vereisungsprozeß hatte auch seine Stimmbänder blockiert. Aber obgleich alles an ihm mittlerweile Eis war, das eigentlich völlig starr hätte sein müssen, war er in der Lage, sich zu bewegen.
    Und das ziemlich schnell!
    Nicole hob die Hand. Der Dhyarra-Kristall 8. Ordnung in ihrer Hand glühte auf.
    Der Kopilot war schneller. Seine Eisfaust schlug nach Nicole. Sie schaffte es gerade noch, zurückzuweichen, aber irgendwie hatte der Mann es geschafft, ihr den Kristall aüs der Hand zu schlagen. Wild fuhr er herum, ließ sich Zamorra entgegenfallen. Der Dämonenjäger sprang zur Seite. Der Eisgigant prallte auf den Boden, aber er zerschellte nicht, sondern richtete sich wieder auf.
    Zamorra löste den E-Blaster von der Magnetplatte am Gürtel. Er schaltete die Waffe auf Betäubung . Er hoffte, Zeit zum Nachdenken zu gewinnen, wenn er den Eisigen paralysierte.
    Mit lautem Knacken und Knistern zuckte das sich verästelnde Blitzgewitter aus der Waffe und hüllte den Eisigen in bläulichen Feuerschein. Etwas Dampf
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