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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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sich getragen hätte, war es fraglich, ob er am Zielort erreichbar war, ob das Netz dort auch funktionierte…
    Sie beschloß, Freunde zu alarmieren und ihm zu folgen, wenn er sich nach insgesamt 48 Stunden noch nicht wieder gemeldet hatte.
    Zwischendurch führte sie Zamorras Arbeit weiter, die er unterbrochen hatte. Diese Dinge mußten ja schließlich auch irgendwann erledigt werden. Und weil das Vorrang hatte, sah sie sich auch nicht weiter im Arbeitszimmer um. So entging ihr, was vor dem Wandsafe auf dem Fußboden lag und sich allmählich veränderte.
    Irgendwann, als sie eine Pause einlegte und das Zimmer verließ, lief ihr Rhett Saris über den Weg, den seine Mutter gerade aus der Schule heimgeholt hatte. »Du siehst ja aus, als wäre dir gleich eine ganze Armee von Läusen über den Weg gelaufen!« entfuhr es dem Jungen. »Ist wieder irgendwas passiert? Vielleicht mit Fooly?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nichts passiert«, schwindelte sie. »Zumindest nichts, worüber du dir Sorgen machen müßtest.«
    Der Sechsjährige, der weit über sein Alter hinaus reif war, legte den Kopf schräg. »Und worüber muß ich mir keine Sorgen machen?« hakte er nach.
    »Zamorra ist nach Marokko geflogen und hat mich einfach hier gelassen«, sagte sie.
    »Das ist gemein, nicht?« erwiderte der Junge.
    »Ja«, sagte sie. »Wie war's in der Schule?«
    »Wie immer. Langweilig. Fooly müßte mal mitkommen. Dann wäre endlich richtig was los.«
    »Das kann ich mir lebhaft vorstellen«, seufzte Nicole. »Oder - besser nicht.« Sie sah Raffael Bois auf dem Korridor auftauchen und strich dem Jungen kurz durchs Haar. »Pardon, Rhett. - Raffael…«
    Daß die Erwachsenen ständig mit irgendwas anderem beschäftigt sein mußten! Rhett Saris zuckte mit den Schultern, wollte schon davonlaufen, als er einen Blick durch die offene Tür ins Arbeitszimmer warf und drüben an der Wand, schräg hinter beziehungsweise neben dem hufeisenförmig geschwungenen Arbeitstisch, etwas glitzern zu sehen glaubte.
    Das interessierte ihn.
    Also betrat er das Zimmer und näherte sich dem Gegenstand.
    ***
    Zamorra keuchte und hustete, als der aufgewirbelte Staub in seine Lungen drang. Die herkulischen Kräfte in seinem Körper hatten ihn das größte Stück der herabstürzenden Decke auffangen und wie einen Schild über sich halten lassen. So war er von den herabregnenden Steinbrocken verschont geblieben.
    Vorerst wenigstens. Denn die Risse in der Decke und den Wänden erweiterten sich ständig und schienen in die Gänge vorzudringen, die zur Oberwelt führten. Professor Zamorra mußte sehen, wie er hier heraus kam. Zumal er spürte, daß die gewaltigen Kräfte in seinem Körper stetig nachließen.
    Bevor die Flammen in den Kohlebecken verloschen, gelang es Zamorra, seine Taschenlampe zu finden. Das Buchfragment unter den linken Arm geklemmt, die Lampe in der Rechten, stürmte er in den Gang, aus dem er gekommen war.
    Von Amun-Re war keine Spur zu finden. Sicher kannte er sich hier aus und war bereits auf der Oberwelt, um seine finsteren Pläne weiterzuverfolgen. An ihn durfte Zamorra in diesem Augenblick nicht denken. Jetzt galt es erst einmal das eigene Leben zu retten. War er hier unten verschüttet, gab es keine Rettung mehr.
    Schon die zweite Verästelung des Ganges stellte Professor Zamorra vor ein unlösbares Problem. Er wußte den Weg zum Ausgang nicht. Und um ihn herum brach das Gefüge der Gänge langsam in sich zusammen.
    War es sein Schicksal, hier unten mit von herabregnenden Steinbrocken erschlagen zu werden…?
    ***
    Rhett blieb vor dem glitzernden Etwas stehen. Das Ding hatte eine vertrackte Ähnlichkeit mit einem Dhyarra-Kristall.
    Natürlich wußte Rhett Saris, was es mit diesen Sternensteinen auf sich hatte. Er wußte auch, daß er sie anfassen konnte, weil Zamorra und Nicole sie nicht zu verschlüsseln pflegten -außer in extremen Ausnahmefällen. Auf gar keinen Fall aber hier im Château.
    Rhett ging in die Hocke. Betrachtete den Kristall genauer. Mit dem stimmte etwas nicht. Die Sternensteine waren doch normalerweise durch und durch blau, und wenn sie benutzt wurden, leuchteten sie. Dieser hier aber war zur Hälfte von einer weißen Glitzerschicht überzogen.
    Vielleicht sogar durchzogen.
    Rhett fragte sich, was mit diesem Kristall passiert war. Und warum er hier auf dem Teppich lag. Aber zumindest das Herumliegen war ganz bestimmt nicht richtig. In Professor Zamorras Arbeitszimmer herrschte immer Ordnung - außer, wenn
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