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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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sollte er es ausgerechnet diesmal nicht geschafft haben?«
    »Weil einmal immer das erste Mal ist, und weil er Amun-Re offensichtlich ganz entschieden unterschätzt hat. Ich will euch den Mut ja nicht nehmen, aber wir sollten vielleicht doch mit dem Schlimmsten rechnen. Zumindest wird es wie üblich eine Weile dauern, bis er wieder auftaucht. Was passiert in der Zwischenzeit?«
    »Finanziell nichts, falls du das meinst«, erwiderte Monica schroff. »Die Firma läuft bekanntlich auch ohne ihn, sonst könnte er es sich nicht so oft leisten, in der Welt herumzureisen und Expeditionen wie diese zu begleiten. Das Geld ist nach wie vor da.«
    »Was passiert, wenn er nicht wieder auftaucht?«, »Hör auf damit!« fuhr Uschi ihn an. »Hör endlich auf damit, diesen Pessimismus zu verbreiten. Wir sorgen dafür, daß du deine Satellitenfotos bekommst. Und wir warten ganz einfach ab, okay?«
    Der Dämonenjäger nickte. »Einverstanden.«
    »Wir haben schon einige Male vor diesem Problem gestanden«, fuhr Uschi trotzdem fort. »Wir haben uns immer wieder überlegt, was geschieht, wenn der Mann, den Moni und ich lieben, tatsächlich stirbt. Du brauchst dich da wirklich nicht auch noch 'reinzuhängen. Das brauchen wir jetzt ganz zuletzt.«
    »He«, sagte Nicole plötzlich. Sie hob den Kopf und sah die Zwillinge an. »Regt euch nicht künstlich auf, ja? Noch wissen wir schließlich viel zu wenig über die ganze Sache.«
    Es sah so aus, als wolle Monica eine scharfe Erwiderung von sich geben, aber dann schwieg sie. Uschi desgleichen.
    Nicole schloß die Augen wieder, um auf ihrem Sitz weiter vor sich hin zu dosen.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    Er stellte fest, daß es immer kälter geworden war. Das konnte sicher nicht nur an der abgeschalteten Heizung liegen. Denn da gab es ja auch noch die Motorwärme, die längst in den Innenraum des Helikopters vorgedrungen sein mußte.
    Sollte vielleicht doch einer der Schneebälle den Hubschrauber getroffen und eine allmähliche Umwandlung eingeleitet haben?
    Vielleicht hätte Zamorra trotz Treibstoffmangel doch darauf bestehen sollen, zu landen und die Maschine genau zu untersuchen! Wenn bereits eine Umwandlung stattfand - würden sie dann überhaupt noch Feuerland erreichen? Durften sie es überhaupt tun? Damit trugen sie doch den Keim des Verderbens aufs Festland!
    Aber was wäre die Alternative?
    Ins Meer stürzen?
    Den Hubschrauber auf halber Strecke vernichten und den Rest der Distanz schwimmen?
    Lieber nicht daran denken…
    Mißtrauisch sah Zamorra sich um. Unwillkürlich suchte er nach Stellen, an denen es zu glitzern beginnen mochte, auf diese seltsam-unheimliche, zerstörerische Art.
    Sein Blick fiel dabei auf den zweiten Mann der Crew, der mit draußen gewesen und von einem der Eismonster angegriffen worden war. Er ruhte sich immer noch aus. Er wurde an der Steuerung ja auch nicht gebraucht. So groß der Hubschrauber auch war, er ließ sich von einem Piloten allein steuern. Und der war der Ansicht, auf die Unterstützung eines Kollegen verzichten zu können, der noch unter dem Schock der Begegnung litt.
    Auch wenn der Kopilot selbst anderer Ansicht war.
    Gerade öffnete der Ruhende wieder einmal kurz die Augen. Sein Blick kreuzte sich mit dem des Dämonenjägers.
    Zamorra sah in Augen, die wie Eiskristalle funkelten.
    ***
    Die Furcht in Lucifuge Rofocale, dem Herrn der Hölle, wuchs mit der Zeit. Die Furcht vor dem Ende, vor dem Verlust der Macht und der Existenz. Seit kurzem wußte er, daß nicht nur er bedroht war. Auch der Kaiser LUZIFER selbst und mit ihm die gesamte Hölle.
    Amun-Re war es gelungen, zurückzukehren in die Welt der Lebenden!
    Aber was interessierte es Lucifuge Rofocale, ob die Hölle unterging, wenn er selbst starb? Nach seinem Tod hatte alles für ihn keine Bedeutung mehr.
    Er wußte, daß sie gegen ihn intrigierten, die Mächtigen der Schwefelklüfte. Aber er konnte nichts gegen sie tun. Jetzt nicht mehr. Seine Zeit hier war abgelaufen. Und doch klammerte er sich an den Höllenthron, wollte ihn nicht aufgeben. Er wollte nicht werden wie Asmodis, der unter den Menschen wandelte.
    Er würde auch nicht werden wie Asmodis. Sein Weg war ein anderer als der des einstigen Fürsten der Finsternis. So es ihm denn vergönnt war, ihn noch weiter beschreiten zu können.
    Aber noch war er Satans Ministerpräsident, und vielleicht ahnte LUZIFER nicht einmal, was mit seinem ersten Diener geschah. Das wäre sicher auch besser so…
    Unwillkürlich zuckte er zusammen,
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