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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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du es mit dem Kristall versuchen?« bat Zamorra.
    Nicole probierte es. Sie benutzte den starken Dhyarra-Kristall, aber hier war eine Feinarbeit gefragt, der sich keiner von ihnen gewachsen fühlte. Denn wie man ein Loch in der Außenzelle des Hubschraubers wieder schließen konnte, wußte keiner von ihnen.
    Das schwarzmagische Eis hatte sich bereits durchgefressen…
    Es begann offenbar bereits, Teile der Außenhülle umzuwandeln und zu ersetzen. Und niemand von ihnen konnte sagen, wie schnell dieser Prozeß voranschritt.
    Ob sie es überhaupt noch schafften, das Festland zu erreichen…
    ***
    Die Hölle…
    Ein weites Land.
    Kein Ende zu sehen.
    Klirrender Frost.
    Augenblicke später schier unerträgliche Hitze.
    Landschaftsformationen, die sich ständig veränderten, noch während man sie durchschritt.
    Selbst in den Hitze-Bereichen fröstelte Yves Cascal. Zamorra hatte einmal gesagt, die Hölle sei kein homogenes, einheitliches Gebilde; er sei, wenn es nötig war, in die Schwefelklüfte vorzudringen, noch nicht ein einziges Mal wieder an einer Stelle materialisiert, die er von früher her kenne. Alles verändere sich ständig. Und es gäbe große instabile Zonen, in denen jede Form von Existenz vernichtet werden konnte. Und in denen auch neue Existenzformen entstanden, geschaffen wurden…
    Wie Teufel, Dämonen und Geister in diesen unheimlichen Sphären leben konnten, blieb Cascal unbegreiflich. Vielleicht war es diese eigenartige, bizarre und abstruse Welt, die ihre Bewohner allein durch ihren wandelbaren Charakter zu dem formte, was sie darstellten: von Bosheit triefende Ungeheuer.
    Durch diese unglaubliche, böse Welt führte ihn der Vampir.
    »Wenn du mich in eine Falle lockst, überlebst du es ebensowenig wie ich«, warnte Ombre.
    Der Vampir lachte leise, wiederum ohne seine Zähne zu blecken.
    »Wenn ich Sie tot sehen wollte, hätte ich das einfacher haben können, Ombre«, erwiderte er. »Dann hätte ich mir diese ganze Mühe sparen können. Ich will Lucifnge Rofocale tot sehen.«
    »Warum führst du mich dann durch diese endlos lange Geisterbahn, Blutsauger?« konterte Cascal. »Auch diese Mühe könntest du dir sparen. Bring mich direkt zu ihm.«
    »Aber nein, Sie wollen immer noch nicht verstehen, Monsieur Ombre«, sagte Tan Morano kopfschüttelnd. »Wir müssen diesen langen Weg gehen.«
    »Warum?«
    »Es hat höllische Gründe«, erwiderte Morano.
    Cascal blieb stehen. »Wie wäre es, wenn du sie mir erläutern würdest, Blutsauger?«
    »Es wäre mir lieb, wenn Sie mich nicht ständig ›Blutsauger‹ titulieren würden, Monsieur«, erwiderte Morano. »Ich habe Ihnen meinen Namen genannt, und ich bezeichne Sie auch nicht permanent despektierlich als ›Nahrungsmittelbehältnis‹.«
    »Würde ich dir auch nicht raten, Freundchen«, warnte Cascal. »Du gehörst zu den Schwarzblütigen und bist mein Feind. Glaube nicht, ich hätte irgendwelche Skrupel, dich zu erledigen. Also - wie ist es? Versuchst du, mir deine ›höllischen‹ Gründe zu erklären?«
    »Es ist eine Art Akklimatisierung«, seufzte der Vampir. »Um in der Hölle überleben zu können, müssen Sie sich erst an ihre Struktur gewöhnen. Das geht nicht innerhalb von Sekunden. Sie müssen lernen, mit dieser Welt umzugehen und auch auf Unerwartetes gefaßt zu sein.«
    »Zum Beispiel auf Überfälle aus dem Hinterhalt?«
    »Auch das«, gestand Morano. »Allerdings habe ich meine Hände dabei dann garantiert nicht im Spiel.«
    »Höchstens die Zähne«, brummte Cascal. »Und wie lange soll dieses Spiel noch weitergehen, diese Akklimatisierung, Vampir?«
    »Nicht mehr lange, Säugetierchen«, erwiderte Morano. Er grinste, als er den Zorn spürte, der in Cascal aufloderte. Abwehrend hob er eine Hand. »Ist nur das Echo«, bemerkte er launig. »He, mein Freund. Im Grunde gehören wir beide zur Gattung der Säugetiere. Ihre Spezies saugt als Kind Milch an der Mutterbrust, meine saugt zeitlebens Blut aus Hälsen. So groß ist der Unterschied zwischen uns nicht.«
    »Hör auf, du verdammtes Monster!« brüllte Cascal. »Das kannst du nicht miteinander vergleichen! Bring mich endlich zu Lucifuge Rofocale, oder ich bringe dich um!«
    »Sie haben wohl recht«, seufzte Morano. »Vampire und Menschen lassen sich nicht miteinander vergleichen. Vampire töten nur aus Durst oder Notwehr Menschen tun es auch zum Vergnügen. Nun ja… sehr weit ist der Weg nicht mehr. Begleiten Sie mich nur einfach weiter. Sie werden Ihren Feind vielleicht früher sehen, als
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