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0668 - Die dunkle Bedrohung

0668 - Die dunkle Bedrohung

Titel: 0668 - Die dunkle Bedrohung
Autoren: Werner Kurt Giesa und Rolf Michael
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entstand eine kleine künstliche Sonne in der Dämmerung, die blitzschnell und unwahrscheinlich grell aufloderte, um ebenso schnell wieder zu verlöschen.
    Es gab keine brennenden Trümmer, die ins Meer stürzen konnten.
    Die Dhyarra-Magie hatte alles atomisiert.
    Danach begann das Warten in der nassen Kälte.
    ***
    Stunden schienen vergangen zu sein, dabei waren es in Wirklichkeit nur vielleicht zwölf oder dreizehn Minuten, bis ein anderer Hubschrauber über den Schwimmern auftauchte und sie an Bord nahm. Im eisigen Wasser und beim Warten auf Rettung dehnte sich die Zeit; Sekunden wurden zu Ewigkeiten.
    Die Explosion war beobachtet worden; daher wußte die Crew des zweiten Kopters, wo ungefähr sie die Vermißten zu suchen hatten, die vorher die Zerstörung ihres Fluggerätes per Funk angekündigt hatten. Peilsignale und optische Beobachtung paßten zusammen. Ein Stück dahinter wurden die Menschen gefunden und aufgenommen.
    Zamorra und die anderen waren heilfroh, wieder im Trockenen zu sein, in wärmende Decken gehüllt zu werden, die Annehmlichkeiten einer funktionierenden Heizung genießen zu können.
    Sie wurden zur »Absprungbasis« an der Südspitze Feuerlands gebracht. Von dort aus ging es für Zamorra, Nicole und die Zwillinge per Flugzeug zurück nach Florida und zu Tendyke's Home. Die von dort aus abgerufenen Satellitenbilder zeigten, daß dort, wo das Antarktis-Camp gewesen war, Ruhe herrschte. Die Grube, die den Zugang zur Blauen Stadt bildete, war wieder zugeschmolzen; vom Camp selbst praktisch nichts mehr zu erkennen außer einer recht glatten Eisfläche. Die Dhyarra-Energie hatte nicht nur alles verbrannt, einschließlich der feindlichen Magie, sondern auch das Eis soweit geschmolzen, daß es beim Erkalten bei Windstille eine gerade, glatte Oberfläche schuf.
    Nichts mehr glitzerte unheimlich…
    Zamorra atmete erleichtert auf; auch die Magie eines Amun-Re hatte ihre Grenzen.
    Auch dort, wo der »infizierte« Hubschrauber zerstört worden war, zeigte sich nichts mehr.
    Zwei Fragen blieben: Wohin hatte sich Amun-Re gewandt?
    Und was war mit Robert Tendyke geschehen?
    Zwei Fragen, auf die es derzeit noch keine Antwort gab. Denn es gab auch keine Spuren mehr, die verfolgt werden konnten.
    So kehrten Zamorra und Nicole zunächst wieder nach Frankreich ins Château Montagne zurück. Was blieb ihnen und den anderen übrig, als abzuwarten, was als nächstes geschah?
    Wen sie kannten, alarmierten sie, die Augen und Ohren offenzuhalten und auf ungewöhnliche Dinge zu achten.
    Aber ob dabei etwas herauskam…?
    ***
    Ein niederer Geist berichtete Lucifuge Rofocale von der Annäherung des Audienzsuchenden. »Aber er ist nicht allein, Herr. Er hat einen Diener bei sich.«
    Auf der Stirn des kahlköpfigen Erzdämons erschienen Falten. »Einen Diener?«
    »Ein Sterblicher, Herr. Eine harmlose Kreatur. Vielleicht führt Morano diesen Sterblichen mit sich, um sich bisweilen an seinem Blut zu laben, wenn ihn dürstet.«
    »Wer oder was harmlos ist, beurteile ich«, fauchte der Herr der Hölle. »Zeige mir ein Bild der beiden.«
    Der Geist veränderte sein Aussehen. Er wurde zu einer Art Bildschirm, während er seine körpereigene Energie dafür aufwendete, sie verlor und allmählich abstarb. Das Bild zeigte Tan Morano und dessen Begleiter.
    Lucifuge Rofocale überlegte. Ihm war, als müsse er den Begleiter kennen. Aber woher? Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit… mit jenem Sterblichen namens Ombre, der das 6. Amulett trug. Den sechsten Stern von Myrrian-ey-Llyrana, das zweitmächtigste der Amulette, die der Zauberer Merlin einst geschaffen hatte.
    Aber er konnte es nicht sein.
    Seine Aura war nicht stark genug. Und Lucifuge Rofocale glaubte diesen Ombre inzwischen zu kennen. Der Rächer würde sich kaum einem Schwarzblütigen zugesellen. Er würde ihn höchstens zwingen, ihm den Weg in die Hölle zu zeigen.
    Danach sah es in diesem Fall aber nicht aus. Denn abgesehen von dem optischen und magischen Eindruck, der sich Lucifuge Rofocale bot, war dieser sicher, daß ein Vampir wie Tan Morano sich nicht zwingen lassen würde.
    Es konnte also nur jemand sein, der Ombre ähnlich sah.
    Das Bild verlosch; der dienstbare Geist war vergangen, indem er seine gesamte Daseinsenergie für diese Bildwiedergabe geopfert hatte. Lucifuge Rofocale befahl einen anderen Diener herbei.
    »Bringe Morano und seinen Begleiter zu mir«, befahl er.
    Ein dritter Diener erschien.
    »Die Fürstin der Finsternis bittet Euch um ein Gespräch,
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