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0667 - Wächter des Ewigen

Titel: 0667 - Wächter des Ewigen
Autoren: Unbekannt
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lassen", mischte sich Mart Hung-Chuin ein. „Er hat genausowenig Chancen wie Ras und Geoffry."
    Atlan dachte nach.
    „Es ist mein freier Entschluß", sagte der Transmittergeschädigte. „Sie können vielleicht ahnen, was alles für mich davon abhängt. Sie haben lange genug als Fremder unter den Menschen gelebt, um vielleicht verstehen zu können, daß man so etwas braucht, wenn man nicht der Norm entspricht."
    „Alaska, der Psychologe", sagte Atlan ironisch. .Aber Sie haben recht. Manchmal muß man irgend etwas tun, um nicht unterzugehen. Sie brauchen das notwendiger als alle anderen."
    „Das bedeutet, daß ich gehen kann?"
    Ja."
    „Sir!" rief Mart Hung-Chuin scharf. „Vergessen Sie nicht die Verantwortung, die Sie für uns alle haben. Niemand kann vorhersagen, was geschehen wird, wenn Alaska mit dem Anzug in die Transmitterstation geht."
    „Wahrscheinlich wird überhaupt nichts geschehen", sagte Atlan sanft.
    „Er wird hinübergehen, und sie werden von diesem Zeitpunkt an zu dritt sein - das ist alles."
    Alaska lächelte unter dem Cappin-Fragment und unter der Maske.
    Niemand sah es.
    „Danke", sagte er erleichtert und griff nach dem Anzug.
    Atlan sah ihn aufmerksam an.
    „Er paßt ihnen nicht."
    Doch Saedelaere schlüpfte in den Anzug. „Er paßt ihm wie angegossen."
    „Wie ist das möglich?" fragte Tolot.
    „Flexibilität des Materials", versuchte Goshmo-Khan das Phänomen zu erklären. „Das Zeug kann sich jedem Körper anpassen. Dafür gibt es bestimmt eine Erklärung. Es besteht kein Grund zur Aufregung."
    Seine Worte machten keinen großen Eindruck. Alaska spürte, daß er in den Mittelpunkt des Interesses gerückt war. Alle anderen warteten auf eine Erklärung von ihm.
    Was sollte er ihnen sagen? Ihnen verraten, daß der Anzug sich wie etwas Lebendiges um seinen Körper legte und ihm den Eindruck körperlichen Wohlbefindens vermittelte? Nein!
    Ihnen verraten, daß der Anzug auf geheimnisvolle Weise seine Sinne schärfte und ihn die Umgebung mit anderen Augen sehen ließ? Nein!
    Er durfte nichts davon verraten. Es hätte ihr Mißtrauen nur noch gesteigert. Der Anzug, das fühlte der Maskenträger ganz deutlich, machte ihn noch mehr zu einem Außenseiter, als es das Cappin-Fragment und Plastikmaske bisher getan hatten.
    Er gehörte nicht mehr zu den Normalen. Er war anders.
    „Wie fühlen Sie sich?" erkundigte sich Atlan. In der Stille, die sich in der Zentrale ausgebreitet hatte, erschien seine Stimme übermäßig laut.
    „Wie immer", erwiderte Alaska ausweichend. „Die Tatsache, daß der Anzug der Vernichtung paßt, finde ich ermutigend. Ich werde jetzt meinen Raumanzug anlegen und mich zur Transmitterstation hinüberfliegen lassen."
    Alaska hatte das Gefühl, daß jetzt niemand mehr einen Widerspruch wagte, auch Atlan nicht. Es war, als hätte er nach Anlegen des Anzugs einen starken Zuwachs an persönlicher Ausstrahlungskraft gewonnen.
    „Toronar Kasom wird Sie fliegen", entschied Atlan. „Setzen Sie sich über Funk mit Waringer und Ras in Verbindung. Ich werde inzwischen mit den beiden sprechen."
    Alaska verließ die Zentrale. Er fühlte, daß die Blicke der Besatzungsmitglieder auf seinem Rücken ruhten. Vielleicht war die Entfremdung zwischen ihm und den anderen soweit fortgeschritten, daß einige von ihnen hofften, der Mann mit der Maske würde niemals zurückkommen.
     
    *
     
    Kasom warf sich in den Pilotensitz, der unter dem Gewicht des Ertrusers nachgab. Er war kein besonders empfindsamer Mann, aber die Aufgabe, Alaska Saedelaere von der CAGLIOSTRO zur Transmitterstation PP-III zu fliegen, empfand er als Belastung.
    Es war ihm unangenehm, allein mit diesem Mann in einem Kleinstraumschiff zu sitzen. Er kannte Alaska schon lange, aber so ablehnend hatte er ihm noch nie gegenübergestanden.
    Kasom preßte einen lautlosen Fluch über die Lippen.
    Daran war nur dieser verdammte Anzug schuld. Saedelaere hatte der Aufforderung Tolots Folge leisten und den Anzug in den Weltraum befördern sollen. Dann wäre der Maskenträger jetzt nicht auf die blödsinnige Idee gekommen, in der Transmitterstation für Ordnung zu sorgen.
    „Glauben Sie wirklich, daß Sie etwas erreichen können?" fragte Kasom, denn das Schweigen machte ihn verlegen.
    „Es kommt auf einen Versuch an", erwiderte Saedelaere zurückhaltend. Der Klang seiner Stimme sprach jedoch eine andere Sprache. Kasom hatte den Transmittergeschädigten niemals zuvor so selbstbewußt erlebt.
    Gegen seinen Willen fragte Kasom: „Werden
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