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0667 - Wächter des Ewigen

Titel: 0667 - Wächter des Ewigen
Autoren: Unbekannt
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redete eine Zeitlang mit ihm, machte ihn wieder leblos und legte ihn zurück. Es ließ sich nicht leugnen, daß er allmählich auch dieser Beschäftigung überdrüssig wurde.
    Der Weg zum Verbund der Ewigen schien für alle Zeiten verbaut zu sein.
    Ohne den Anzug der Vernichtung würde er nicht wieder zu seinem Volk zurückfinden.
    Er verließ die Hütte und ging in die Stadt hinab. Ein paar Stunden vergnügte er sich damit, sich mit Puppen zu unterhalten.
    Manchmal fragte er sich, was geschehen würde, wenn einige dieser Wesen begriffen, was sie eigentlich darstellten. Aber ihre Welt war so funktionell, daß eine solche Gefahr nicht bestand.
    Es gab keine Fehlerquellen.
    Callibso aß und trank mit den Puppen. Als er berauscht war, konnte er seinen Kummer verdrängen.
    Er kehrte zurück in die Hütte und schlief. Als er erwachte, fühlte er sich besser. Es gelang ihm, sich zu entspannen. Er spürte das Pulsieren des Kosmos in seinem Innern.
    Er entschloß sich, die Suche wieder aufzunehmen.
    Was anders hätte er tun können?
    Er gehörte nicht hierher, das Leben in diesem Kontinuum vermochte ihn in keiner Weise zu befriedigen.
    Durch den Zeitbrunnen drang er in das Nichts ein.
    Bei seiner Wanderung durch die Ewigkeit spürte er einige Zeit später einen seltsamen Impuls. Fast war es ihm, als hätte sich einer der Wächter gemeldet.
    Callibso konzentrierte sich, sein Geist spannte sich wie eine Feder, bereit, jede noch so winzige Regung ähnlicher Art in sich aufzunehmen.
    Aber da war nichts mehr.
    Der Impuls hätte viel deutlicher sein müssen, sagte sich Callibso.
    Wahrscheinlich war er einer Täuschung erlegen. Er begann bereits unter Halluzinationen zu leiden.
    Er setzte die Suche fort...
    Vergangenheit...
    In ferner Vergangenheit war ein Ehrloser namens Skopein von den Kamichen fortgegangen, um nach einem verwunschenen Land zu suchen, das man Thorg nannte. Damals war die Legende von Thorg neu belebt worden.
    Doch von Generation zu Generation verlor die Geschichte von Skopein an Intensität, der Name des Landes Thorg geriet in Vergessenheit.
    Wenn die Jäger der Kamichen eng zusammengekauert an ihren Lagerfeuern hockten und sich mit dumpfen Stimmen Geschichten erzählten, kam ab und zu auch die Rede auf Skopein.
    Die einen meinten, er sei einmal ein großer Häuptling gewesen, die anderen hielten ihn für einen Jäger, der sich weit in fremdes Gebiet vorgewagt hatte.
    Ein paar Generationen später änderte sich sogar Skopeins Name, denn die Kamichen nannten ihn jetzt Sopein.
    Noch ein paar Jahre später sprach niemand mehr über Skopein.
    Auf der Suche nach neuen Jagdgründen wanderten die Kamichen nach Norden. Sie gelangten in ein vulkanisches Land, erkannten aber die Gefahr nicht, die ihnen drohte.
    Bei einem Vulkanausbruch starb fast der gesamte Stamm, nur ein paar Jäger entkamen. Sie wanderten weiter und suchten Anschluß bei anderen Stämmen, denn allein konnten sie nicht leben.
    So geriet der Name Skopein immer mehr in Vergessenheit, obwohl dieser Barbar eine Zeitlang eine bedeutende Rolle gespielt hatte.
    Schließlich lebte nur noch ein Wesen, daß sich an den Namen des Barbaren hätte erinnern können: Callibso.
    Doch der Puppenspieler von Derogwanien sah keinen Grund, sich an einen Wächter zu erinnern, der wie alle anderen völlig versagt hatte ...
     
    ENDE
     
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