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0666 - Im Bann des Sonnendreiecks

Titel: 0666 - Im Bann des Sonnendreiecks
Autoren: Unbekannt
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Schaltern herumspielen konnte, dann wußte er, daß er die Sicherheit des Schiffes und fast zweitausendfaches Leben aufs Spiel setzte.
    Die Arbeitsgruppe aus Navigatoren und Programmierern war fertig. Ihr Programm lag fertig in den Speichern und würde auf ein bestimmtes Stichwort des Computers abgefahren werden. Jetzt kam die Sicherung der Schleusenöffnungen und der Meiler und Energiemaschinen dran.
    „Es wird noch länger dauern, Sir!"
    „Das macht mir nichts aus. Wir haben noch zweiundsiebzig Stunden Zeit! Es eilt nicht. Lieber gründlich und dreifach getestet als uns alle der Gefahr ausgesetzt, das Schiff zu sprengen!"
    Die Mannschaft konnte sich selbst auf alle möglichen Arten umbringen. Diese Möglichkeiten mußten ausgeschaltet werden.
    Nichts durfte vergessen werden. Die Hangarschleusen waren ebenso tödlich wie die Hebel der Steuerung oder viele andere Apparate, die bei unsachgemäßer Handhabung zu Instrumenten des Todes werden konnten. Hatten sich auch die Roboter so verhalten, als wären sie verdummt? Lerg konnte sich nicht erinnern.
    „Weiter!" sagte er. „Wir tun, was wir können!"
    Die Teams verbanden sämtliche wichtigen Schaltungen mit der Bordpositronik. Diese Arbeit zog sich bis wenige Stunden vor dem Start hin. Dann hatten sie alles Menschenmögliche getan.
    Die beiden Mannschaftsangehörigen waren nicht wieder aufgetaucht oder gefunden worden. Die Abschiedszeremonie, zu der sich Bentejac, der Oberpriester, persönlich ins Schiff bemühte, war kurz und ohne Formalitäten. Wieder wurde ihnen allen versichert, daß sie immer willkommen wären.
     
    13.
     
    Die Borduhren zeigten den 26. März des Jahres 3441, als der Explorer sich dem Zentrum der Doppelsonne näherte. Das Gulver-Duo leuchtete unverändert stark. Die Mannschaft war vorbereitet, das Schiff wurde im letzten Viertel des Anfluges von der Positronik gesteuert.
    Lerg Mopron saß angespannt in seinem Sessel und hatte die Hand auf dem wuchtigen Schalter. Er brauchte diesen Schalter nur zu drücken, und das sorgfältig ausgeklügelte Computerprogramm lief an und sicherte das Schiff gegen seine Mannschaft ab.
    Lerg wußte ziemlich genau, daß nach mehr als hundertzwanzig Tagen viel geschehen sein konnte. Die Energien, die durch das Zentrum der heimatlichen Galaxis tobten, konnten sich schon lange wieder beruhigt haben. Das Glühen auf den Schirmen wurde von Sekunde zu Sekunde intensiver. Alles verkrampfte sich in Lerg. Er war unsicher und fürchtete sich vor dem Moment, an dem ihm sein schwindender Verstand sagen würde, daß er wahnsinnig wurde ...
    Noch einige Sekunden.
    „Verdammt!" murmelte er. „Haltung, Mopron! Keine Angst."
    „Das denken wir alle, Sir!" erwiderte der Erste Offizier. Aber auch sein Gesicht war weiß und angespannt. Die Muskeln des Halses traten scharf hervor. Lergs Finger, die über dem Rettungsschalter lagen, begannen unkontrolliert zu zucken. Der Ort. an dem sich die Schnittlinien kreuzten, schoß rasend schnell heran. Auf der Panoramagalerie zeigte sich das schwarzblaue Glühen, das nichts erkennen ließ.
    Das Schiff schoß hindurch.
    Wie ein Faustschlag traf der Entmaterialisierungsschock die Mannschaft. Schreie hallten durch das Schiff. Ehe der erste Schrei an die Ohren des Kommandanten drang, befanden sie sich bereits wieder in der heimischen Galaxis. Die Schirme loderten unter der Pracht der vielen Sonnen und Gasschleier auf.
    Lerg kämpfte gegen die Halluzinationen an, gegen den Schmerz, der, obwohl der entscheidende Augenblick schon lange zurücklag, jetzt mit voller Wucht losbrach und die Körper marterte.
    Lerg kämpfte sich durch einen schillernden Sumpf aus irren Sinneseindrücken, aus Schmerzen und grauenvollen Visionen langsam nach oben an die helle Oberfläche der Einsicht und der nachlassenden Bewußtlosigkeit. Er blickte um sich und sah den Piloten, der mit hängendem Kopf in seinen Gurten lehnte und mit den Fäusten spielt.
    „Wieder der Wahnsinn?" fragte Lerg laut. Am anderen Ende der Zentrale kicherte ein Mann.
    Die Verdummung!
    Warum hielt er die Hand wie verrückt über dem Knopf? Er hob sie hoch und wußte, daß da etwas gewesen war. Jemand hatte ihm gesagt, er müsse dies tun? Aber was? Wieder kämpfte er, aber er verlor. Was bedeutete der Schalter? Was bedeutete dieses Wort Schalter?
    „Nein!" stöhnte er auf.
    Wieder fühlte er, wie alle Vernunft aus ihm herausrann wie durch Spalten eines alten Fasses. Er versuchte aufzustehen, aber die breiten Gurte hielten ihn fest. Die Umgebung
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