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0665 - Vampirstadt Berlin

0665 - Vampirstadt Berlin

Titel: 0665 - Vampirstadt Berlin
Autoren: Jason Dark
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hinwegtanzte. Suko konnte nicht feststellen, zu wem der Schatten gehörte.
    Drake bestimmt nicht.
    Aber einer, den sie auch kannten. Es war Radke, der Fahrer des VW-Busses, der schleichend den Weg in den unheimlichen Keller nahm. Vielleicht wollte er sich davon überzeugen, was mit den beiden Eindringlingen geschehen war.
    Die verhielten sich still. Zunächst einmal sollte der Kittelträger aus der Reserve gelockt werden.
    Auf halber Treppe blieb er stehen. Genau in der Grauzone zwischen Helligkeit und Finsternis.
    Suko versuchte, den Grund herauszufinden, - kam aber nicht darauf. Er konnte sich schlecht in die Gedankengänge des Mannes hineinversetzen. Ein Typ wie Radke war ihm fremd.
    Noch wartete der ab. Suko sah von der eigentlichen Gestalt nur einen Teil. Wenn sich Radke bewegte, dann mußte er sich einzig und allein auf den Schatten an der Wand konzentrieren.
    Dort tat sich etwas. Der Schatten geriet in Bewegung. An einer Seite schnellte er hoch, blieb für einen Moment in der Lage, dann bewegte er sich wieder, und etwas Langes streckte sich hervor.
    Ein Arm vielleicht?
    Suko und der Kommissar hielten den Atem an. Es war sehr still. Deshalb hörten auch beide das metallisch klingende Geräusch. Gleichzeitig tanzte der Schatten. Etwas löste sich von ihm und segelte über die restlichen Stufen der Treppe hinweg, bevor es in dem Keller aufschlug.
    Suko leuchtete hin.
    Er sah etwas blinken, das die Form eines Eis angenommen hatte, aber keines war, denn Eier bestanden nicht aus Metall.
    Dafür Handgranaten!
    Es gibt Menschen, die hätten geschrieen oder sich versteckt und versucht, wegzulaufen.
    Suko tat nichts dergleichen. Er rannte der tödlichen Gefahr sogar entgegen.
    Dabei wußte er, daß ihm drei, vier Sekunden Zeit blieben, um etwas zu erreichen. Schnell wie ein Schatten war er, bückte sich und bekam die Handgranate zu fassen, bevor sie noch hatte ausrollen können.
    Es gab nur eine Möglichkeit, nur eine Richtung, in die er sie werfen konnte.
    Auf der Stelle wirbelte er herum, hörte noch die hastigen Schritte des weglaufenden Radke und schleuderte die Handgranate hinter ihm her, über die Treppe hinweg.
    Er hoffte für den Mann, daß er die Küche noch erreichte, bevor das Höllenei detonierte.
    Die Handgranate explodierte noch in der Luft.
    Suko flog zur Seite, rollte sich über den Boden, preßte seinen Kopf in die Arme und hatte den Eindruck, um ihn herum würde die Welt zusammenbrechen.
    Er hoffte, daß Mauern und Decken des alten Kellers hielten und ihn nicht erschlugen.
    Den hellen Blitz hatte er nicht sehen können. Die Druckwelle jagte abgeschwächt über ihn hinweg, dann war es vorbei, die Stille kehrte zurück, unterbrochen von einem leisen Rieseln, als würde Schnee von der Decke fallen.
    Nur war es Staub, Sand oder was immer, leider kein Schnee. Die Druckwelle hatte an der Decke die entsprechenden Löcher gerissen, sie aber dann nicht zum Einsturz gebracht.
    Hinter sich hörte Suko ein starkes Husten, auch das Fluchen. Beides bewies ihm, daß Harry Stahl die Detonation ebenfalls glücklich überstanden hatte.
    Suko kam auf die Beine, schaltete die Lampe ein und bewegte sie. Diesmal glitt der Strahl in die Wolken hinein, die sich aufgetürmt hatten.
    Sie bestanden aus ätzendem Staub, der sich wie Puder über die Kleidung und die Gesichter der beiden Männer legte.
    Harry Stahl torkelte hustend näher und winkte. »Suko, ich weiß nicht, aber das Leben an deiner Seite scheint mir gefährlich zu sein.«
    »Daran mußt du dich gewöhnen.«
    »Das kann ich so schlecht.«
    »Versuche es trotzdem.«
    »Das war ein Höllenei. Gut, aber was ist mit Radke? Ich habe ihn auf der Treppe gesehen.«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat er Glück gehabt. Mir blieb auch keine andere Wahl, als die verdammte Handgranate wieder zurückzuwerfen. In der Gegenrichtung hätte ich dich erwischt.«
    Harry wollte antworten, ein Hustenanfall erstickte seine Worte. Suko hatte sich gedreht und leuchtete die Treppe an, über deren Stufen der Staub wallte.
    Die Wand weiter oben an der schief hängenden Tür hatte auch einiges abbekommen. Sie sah aus, als hätte eine große Hand einige Brocken herausgerissen. Noch jetzt rieselte der Putz wie dicker Leim hervor und bedeckte die Stücke, die sich als Hindernisse auf den Treppenstufen ausgebreitet hatten.
    Harry wollte vorgehen, doch Suko hielt ihn zurück. »Nein, nein, warte einen Augenblick, das mache ich.«
    »Bitte.«
    In der Küche brannte sogar noch das Licht. Die Deckenlampe
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