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0664 - Satan in Weiß

0664 - Satan in Weiß

Titel: 0664 - Satan in Weiß
Autoren: Jason Dark
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Stoßtrupp los. Sie werden in den Bus gesetzt werden und…«
    »Wieso zweiter Stoßtrupp?« Suko war misstrauisch geworden. Er hatte sehr genau zugehört.
    »Weil der erste bereits fort ist.«
    »Als Vampire?«
    »So ist es.«
    »Und wo ist er hin?«
    Dr. Drake lachte. »Ich wusste genau, dass du diese Frage stellen würdest, und ich sehe keinen Grund, dir darauf keine Antwort zu geben. Ich habe sie nach Berlin schaffen lassen. Dort haben sie ein Hotel gefunden, von dem aus sie operieren werden. Ich werde Berlin zu einer Vampirstadt machen. Wie gesagt, die erste Gruppe ist bereits dort. Und die nächste Nacht wird die ihrer Bewährung sein. Dann lasse ich einen Tag vergehen, bevor ich die nächste Gruppe losschicke. Das wird reichen. Um sie wird sich sowieso kaum jemand kümmern, denn die autonomen Gruppen haben sich zusammengefunden, um Randale zu machen. Die Polizei wird beschäftigt sein, meine Freunde allerdings auch. Ein genialer Plan, nicht wahr? In England hatte ich leider keine Chance, ihn so auszuführen, wie ich es wollte. Dieses Land jetzt und die Stadt Berlin sind für mich wie ein offenes Tor. Meine Pläne stehen, nicht nur in der Theorie.«
    Es war eine Erklärung und eine gleichzeitige Abrechnung. Selbst Suko, der einiges gewohnt war, bekam das leichte Zittern in den Knien. Er dachte an John Sinclair, der sich in der Stadt aufhielt. Ihm ging es um Nadine Berger, doch Suko konnte sich vorstellen, dass sich Johns Weg mit dem der Blutsauger kreuzte. »Noch Fragen?«
    »Nein, Dr. Drake. Oder eine noch.«
    »Bitte sehr.«
    »Es geht uns auch um eine Frau, eine Bekannte oder eine Freundin. Sie heißt Nadine Berger. Kennen Sie diese Person?«
    Trotz des dunklen Lichts glaubte Suko, das Funkeln in den Augen des Vampirs gesehen zu haben. »Es ist möglich, dass ich sie kenne.«
    »Sie muss sich in Berlin aufhalten.«
    »Vielleicht.«
    »Sie gehört zu Mallmann.«
    »Ist sie seine Vertraute?«
    »Sie hätte es werden können.«
    Suko blieb immer vage. Leider der Blutsauger auch, denn er sagte mit kühler Stimme: »Ich kann meine Freunde in einer so großen Stadt natürlich nicht allein lassen.«
    »Ist sie es, oder ist sie es nicht?«
    »Ich würde mir an eurer Stelle darüber keine Gedanken machen. Es ist alles geregelt worden.«
    »Da bin ich nicht sicher!« erklärte Suko und zog ebenfalls seine Beretta.
    Er sah nicht, dass es Radke geschafft hatte, sich hinter ihm zu bewegen und das Zimmer durch die offene Tür zu verlassen. Lautlos war er in den Gang gehuscht.
    »Sollen wir?« fragte Harry, der froh war, nicht allein vor dem Blutsauger zu stehen.
    »Ja, wir können. Aber eines stört mich. Ich kann nicht verstehen, dass sich Drake so offen vor uns hinsetzt. Er weiß, dass ich eine besondere Waffe trage.«
    »Er überschätzt sich.«
    »Das glaube ich kaum.«
    Der Blutsauger hatte sich vorgebeugt, den Mund nicht ganz geschlossen, sondern ihn zu einem Lächeln verzogen, dessen Ausdruck als hinterlistig und tückisch bezeichnet werden konnte.
    »Ihr wollt schießen?«
    Harry Stahl konnte nicht mehr an sich halten. »Ja, du verfluchte Bestie!« brüllte er, »und zwar mit geweihten Silberkugeln, die dein untotes Leben zerfetzen werden.«
    »Ich warte!«
    Und Harry schoss!
    Er opferte sogar zwei geweihte Kugeln. Wie auf dem Schießstand hatte er sich aufgebaut, sein Gesicht war vor Anstrengung verzerrt. Die Augen bildeten Kreise, und er freute sich über den Klang der Schüsse.
    Wenig später freute er sich nicht mehr, denn der Vampir stand locker auf, als wäre nichts geschehen. Er schüttelte sogar den Kopf, als wollte er sich über die beiden Männer lustig machen.
    Ein Ziel hatte Harry schon getroffen. Nur war es nicht der Vampir gewesen, sondern eine dünne, trotzdem schuss- und kugelsichere Glaswand, die den Raum von einer Seite zur anderen durchzog und bisher nicht zu sehen gewesen war.
    Jetzt kristallisierte sich ein Teil davon hervor, denn an der Stelle, wo sich die beiden Silbergeschosse platt geschlagen hatten, waren milchige Punkte zu sehen, umgeben von einem Muster aus hauchdünnen Fäden.
    »Ja«, sagte Drake und öffnete eine zweite Tür, bevor er ging. »Das war es dann wohl.«
    Einen Wimpernschlag später war er verschwunden!
    ***
    Harry Stahl und Suko standen da wie zwei Verlierer. Der Kommissar mehr als sein Kollege aus London, den gewisse Dinge so leicht nicht erschüttern konnten.
    Er nickte Harry zu. »So etwas Ähnliches hätten wir uns eigentlich denken können. Kein Vampir zeigt sich so
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