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0663 - Das Unheil erwacht

0663 - Das Unheil erwacht

Titel: 0663 - Das Unheil erwacht
Autoren: Jason Dark
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unmittelbaren Zusammenhang stehen.
    Während Suko fuhr, konnte ich mit unserem Gast reden. Ich fragte ihn über die Strecke aus.
    »Es gibt Kurven, leider!«
    »Wann und wo?«
    »Überall, eigentlich.«
    »Okay.«
    Suko rollte in die erste hinein. Fast zu schnell, denn der Weg verengte sich in der Kurve, und wir hätten beinahe noch die Büsche am Straßenrand rasiert.
    Es klappte soeben. Dann drehte mein Freund wieder auf. Wir fuhren zu schnell hinein in den grauen Tunnel, in dem das Licht der Scheinwerfer zu einem diffusen Fleckenteppich verschwamm.
    »Jetzt kommt es gleich!« meldete sich Kelly vom Rücksitz.
    »Was?«
    »Wo… wo wir überfallen worden sind.«
    Suko bremste stotternd. Er hatte als erster die auf dem Weg liegende Gestalt gesehen, deren Glieder angezogen waren und wie verrenkt wirkten.
    Okay, wir hatten nicht viel Zeit, aber diesen Mann mussten wir uns ansehen.
    »Sie bleiben sitzen, Kelly!« sagte ich beim Aussteigen. Zugleich erreichten Suko und ich die Leiche, knieten uns, leuchteten sie mit den lichtstarken Lampen an und schluckten, als wir in das von dünnen Blutfäden gezeichnete Gesicht schauten.
    »Wie bei Mrs. Prentiss«, flüsterte Suko.
    »Ja, er macht weiter.«
    »Er?« fragte Suko. »Ich denke eher an sie, und zwar an Jade und an diese Kugel.«
    Ich gab ihm keine Antwort und zerrte den Toten von der Straße. Die Hülle war leicht, denn das Blut fehlte.
    Im Graben ließ ich die Leiche liegen. Suko saß schon wieder hinter dem Lenkrad und winkte mir zu.
    Sekunden später rollten wir in Richtung der alten Ulmen. Beide waren wir gespannt, was uns dort erwarten würde…
    ***
    Der blonde Jimmy gehörte zu den ersten Leuten, die den Treffpunkt an den alten Ulmen erreichten. Er rangierte das Fahrzeug in die gewünschte Richtung, stieg aus und rieb seine klammen Hände, als wollte er die Nebelschwaden zerreiben.
    Sein Kumpan saß noch im Wagen.
    Als er ausstieg-, hielt er eine Flasche Whisky fest. »Auch einen Schluck?«
    »Okay, gib her. Einer kann nicht schaden.«
    »Meine ich auch.«
    Die beiden tranken, und Jimmy ärgerte sich. »Wir haben ihnen doch Bescheid gesagt. Sie hätten eigentlich schon hier warten müssen, verdammt.«
    »Denke an den Nebel!«
    »Unsinn, den hatten wir auch. Das ist kein Grund. Außerdem sind wir nicht fremd hier.«
    »Warte noch fünf Minuten.«
    Soviel Zeit verging nicht, bis der zweite Geländewagen anrollte. Zuerst sahen sie nur die gespenstischen Augen, die wegen des unebenen Bodens auf- und abhüpften. Dann erschien der Wagen wie ein Spuk, begleitet vom Geräusch des Motors. Das Motorengeräusch riss ab. Die beiden Männer stiegen aus. Sie gehörten zu Ernest Slaines Kollegen und arbeiteten ebenfalls in den Wäldern, wo sie dafür sorgten, dass kranke Bäume gefällt wurden. Die beiden Motorensägen lagen noch auf der Ladefläche des Fahrzeugs.
    Einer von ihnen blies in die Hände, als er auf Jimmy zukam. »Nichts bei euch, wie?«
    »So ist es.«
    »Wo sind Lewis und Jasper?«
    »Noch nicht da.«
    Der Waldarbeiter wunderte sich. »Das verstehe ich nicht. Die haben doch eigentlich den nächsten Weg gehabt.«
    »Stimmt, aber frag mich was Leichteres.«
    »Dann las uns warten.«
    »Wollt ihr einen Schluck?« Jimmys Begleiter hielt die Flasche hoch. Sie war noch mehr als halbvoll.
    »Okay, einer wärmt auf.«
    Beide tranken, während Jimmy sie stehenließ und nach vorn ging. Er blieb dort stehen, wo sich der schmale Weg von den Ulmen entfernte und in Richtung Straße führte, die allerdings nicht zu sehen war, weil der grauweiße Nebel alles verdeckte.
    Selbst das dichte Unterholz war nur mehr zu ahnen. Bei dieser Witterung konnte man sich vorkommen wie am Ende der Welt, und auch Jimmy fühlte sich alles andere als wohl.
    Er dachte wieder an die beiden Polizisten, mit denen er gesprochen hatte. Die waren nicht grundlos erschienen und hatten den Einsatz wahrlich nicht als Spaß angesehen.
    Dass sich hier etwas Unheimliches zusammenbraute, war Jimmy mittlerweile klargeworden. Hier lauerten Gegner, die durch einen Schuß aus der Waffe nicht zu vernichten waren.
    Natürlich waren ihm die zahlreichen Geschichten durch den Kopf gegangen, die man sich von Vampiren erzählte. Er hatte auch genügend Filme darüber gesehen, aber Kino und Realität waren zwei verschiedene Paar Schuhe. Aus dem Kino konnte er verschwinden, aus der Realität nicht.
    Da musste er sich den Problemen stellen.
    Allmählich machte er sich Sorgen. Lewis und Jasper gehörten zu den zuverlässigen
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