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0663 - Das Unheil erwacht

0663 - Das Unheil erwacht

Titel: 0663 - Das Unheil erwacht
Autoren: Jason Dark
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willst du denn machen?«
    »Ich suche die Umgebung ab.«
    »Was?« Aus dem Fahrzeug erklang Protest. »Das ist nicht drin. Wir sollen uns bei den Ulmen mit den anderen treffen.«
    »Das hat Zeit.«
    »Meine Güte, mach dich nicht lächerlich, Ken.«
    »Bleib du im Wagen.«
    Ken ließ sich nicht beirren. Jade begann leicht zu zittern. Nicht aus Angst, sie wollte nur nicht, dass man sie entdeckte und dann Fragen stellte.
    Hatte sie Glück?
    Es sah im ersten Moment nicht so aus, denn der Mann ging direkt auf sie zu. Kam er noch einen Schritt weiter, dann hatte er den schmalen Graben erreicht und würde über sie stolpern.
    Er ging nicht.
    Wahrscheinlich kam ihm das Gebüsch vor wie ein undurchdringlicher Wald, er zuckte davor zurück und bewegte sich auf die Kühlerschnauze des Wagens zu.
    Jade Prentiss atmete auf, schloss für einen Moment die Augen. Als sie wieder hinschaute, war Ken bereits einige Schritte weitergegangen. Vor dem Wagen blieb er stehen, das Gewehr im Anschlag. Er hatte den Kolben gegen die Hüfte gedrückt.
    »Wer immer du bist!« sprach er ins Leere, »komm raus, sonst pumpe ich dich mit Blei voll!«
    Jade schüttelte über die Worte nur den Kopf. Wer so reagierte, war für sie nicht dicht. Möglicherweise wollte er sich auch nur selbst Mut machen, das gab es ja auch.
    Niemand erschien. Wenigstens kein Mensch. Dafür tauchte ein anderes Etwas auf, das bisher im Nebel und in guter Deckung gelauert hatte. Ein runder Gegenstand erhob sich lautlos vom Boden, wie von einer unbekannten Energie angetrieben.
    Jade hielt den Atem an, während gleichzeitig ein Lächeln über ihre Lippen huschte. Auf einmal fühlte sie sich geborgen, sicher wie selten, denn das Ei war ihr Freund.
    Im Nebel verschwammen seine Umrisse. Wer es zum ersten Mal sah, musste einfach einen gelinden Horror vor ihm bekommen, und Ken erging es da nicht anders.
    Trotz seiner Bewaffnung ging er einen Schritt zurück. Er stand kaum still, als er die Stimme aus dem Wagen hörte. »Verdammt, Ken, was ist das denn für ein Ding?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Wo kam es her?«
    »Das habe ich nicht gesehen.«
    »Sieht aus wie ein Ei.«
    Ken lachte. »Das ist auch eines. Ein Riesenei.« Er ging wieder zurück.
    Nach dem dritten Schritt stieß er gegen die Kühlerschnauze, und sie war für ihn wie eine Rückendeckung, denn jetzt blieb er endgültig stehen und ließ das Ei nicht aus den Augen.
    Er fixierte es, er suchte nach irgendeiner Gefahr, doch einen Angriff erlebte er nicht. Nur dass dieser unheimliche Gegenstand direkt vor ihm schwebte und er auch keine Bänder oder Fäden sah, an denen es gehalten wurde.
    Lautlos trieb es auf ihn zu.
    »Schieß doch, Ken!« forderte ihn der Mann im Auto auf. »Das ist nicht normal. Du mußt es zerhämmern, Mann!«
    »Okay, wie du willst!«
    Jade ballte die Hände, sie wollte aufspringen und den Mann anfallen, wenn er auf das Ei schoss. Es sollte nicht zerstört werden, es war wichtig und…
    Zu spät, der Mann drückte ab!
    Jade sah sogar das blasse Mündungsfeuer. Sie schloss die Augen, weil sie nicht mitbekommen wollte, wie das Ei durch den Aufschlag der Kugel zertrümmert wurde.
    Der wilde Fluch aber ließ sie wieder hinschauen. Durch ihren Körper jagte ein Adrenalinstoß. Jade hatte Mühe, sich zurückzuhalten. Am liebsten hätte sie ihre Freude und ihren Triumph hinausgeschrien, denn das große Oval existierte noch. Die Kugel hatte ihm nichts anhaben können, sie war an seiner Außenhaut abgeprallt.
    »O Scheiße!« keuchte der Mann mit dem Gewehr. »Das habe ich nicht verdient, das ist…«
    Er sprach nicht mehr weiter, er schoss auch kein zweites Mal. Er stand da, ohne sich zu rühren, den Blick starr und hypnotisch auf das helle Ei gerichtet.
    »Was tust du denn, Ken?«
    Aus dem Wagen drang die Stimme des zweiten Mannes, der nicht verstehen konnte, dass Kens rechter Arm nach unten sank, er seine Faust öffnete und das Gewehr aus seiner Hand rutschte.
    Neben ihm blieb es liegen.
    Und das gefährliche Ei schwebte weiter. Es kam näher, es strahlte bereits seine mörderische Kraft aus. Jade Prentiss nickte dem Ei zu, als könnte sie es damit antreiben.
    Es behielt sein Tempo bei. Bis zu dem Moment, als etwas Dunkles aus beiden Augen des Mannes strömte, gegen den Gegenstand klatschte und von ihm aufgesaugt wurde. Da war Jade schon in Deckung gegangen.
    In den folgenden Sekunden schien das Grauen kein Ende nehmen zu wollen. Jedenfalls nicht für den Mann im Wagen, der vieles ahnte, weil der Nebel ihm einen
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