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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dadurch eine bessere Chance.«
    »Gar keine, wenn ich die Theorien über Zeitparadoxa richtig verstehe«, sagte Ted. »Warum wohl habt ihr früher immer krampfhaft vermieden, eine Selbstbegegnung zu riskieren? Nein, so geht es nicht. Vor allem, es ist ja…«
    Er verstummte.
    »Hast du meine Genialität nun doch endlich erkannt?« spöttelte Nicole.
    »Wir kehren nicht sofort in die Gegenwart zurück, sondern durchleben die zwei Jahre auf dem Planeten der Ewigen, nicht wahr?« murmelte Ted. »Das ist es, was du meinst? Wir versuchen, innerhalb dieser zwei Jahre Weichen anders zu stellen?«
    »Das habe ich dir eben begreiflich zu machen versucht«, erwiderte sie kopfschüttelnd. »Aber offenbar hat's nicht mal Fooly kapiert.«
    »He, ich habe das sehr wohl kapiert, Mademoiselle Nicole!« protestierte der Drache. »Ich habe nur nichts dazu gesagt, weil ich Meister Ted nichts vorsagen wollte! Ich dachte, er kommt von allein darauf.«
    »Jetzt tu bloß nicht so, als wärst du pädagogisch begabt«, seufzte der Reporter.
    »Wenn man ständig im Château mit Sir Rhett zu tun hat, wird man's«, erklärte Fooly hoheitsvoll.
    »Wir palavern und verlieren Zeit«, drängte Nicole. »Wir sollten aufbrechen, solange wir es noch können. Wenn uns die Bebenzone erst mal erreicht hat und es auch Italien zerfetzt, sind wir verloren. Dann war alles für die Katz!«
    »Was haben denn Katzen mit Zeitreisen zu tun?« staunte der Drache.
    »Zwei Jahre«, murmelte Ted. »Fast zweieinhalb Jahre überleben… das ist nichts für dich, Nicole, und auch nicht für den Drachen. Nicht unter den Ewigen. Sie würden euch binnen kurzer Zeit entlarven. Und dann -kommt Fooly in die Arena, und Nicole… Günstigenfalls wird man sie zu einer Sklavin machen…«
    »Was soll das heißen?« fragten Nicole und Fooly gleichzeitig.
    »Daß ich das allein erledigen werde«, stellte Ted Ewigk klar. »Ihr bleibt hier. Ich werde allein die Zeitreise durchführen. Ich war einmal der ERHABENE. Ich kenne die Ewigen und weiß, wie sie denken und handeln. Ich kenne auch den Kristallplaneten. Ich war zwar nicht oft dort während meiner Zeit, aber hin und wieder. Dazu habe ich meinen Machtkristall…«
    »Anhand dessen Ausstrahlung dich jeder sofort als ERHABENEN erkennen wird, und schon bist du gezwungen, Yared Salem zum Duell zu fordern. Andernfalls fordert er dich. Begreifst du, was das bedeutet?«
    »Wenn wir alle drei gingen, wäre es für mich auch nicht ungefährlicher«, erwiderte Ted.
    »Und wir sollen also hier Zurückbleiben? Wenn die Erde zerbricht, sind wir tot!« lamentierte der Drache. »So wie die anderen alle!«
    »Wenn ich Erfolg habe, wird das nicht geschehen«, sagte Ted. »Und andernfalls könnt ihr immer noch mit den Regenbogenblumen eine andere Welt erreichen. Aber wartet ab. Wenn es so funktioniert, wie Nicole meint, gibt es im gleichen Moment, in dem ich durch diese Blumen in die Vergangenheit gehe, keine Katastrophe mehr. Dafür aber ein Sternenschiff, das die Erde angreift. - Falls es mir nicht gelingt, es zu sabotieren«, murmelte Ted.
    »Wir müssen einfach Erfolg haben«, sagte Nicole.
    Ted ging ohne ein weiteres Wort in das Arsenal. Wenig später kehrte er in einen silbernen Overall gekleidet zurück. Er ärgerte sich, daß er im Château den Overall abgelegt und zurückgelassen hatte, als sie von ihrer ersten Zeitreise zurückgekehrt waren. Er hatte nicht auffallen wollen. Jetzt kostete es ihn Zeit, sich noch einmal umzuziehen.
    Er trug einen geschlossenen Helm, der sein Gesicht verbarg. Ein Visorband zeigte ihm ein Abbild der Außenwelt.
    »Wie damals Sara Moon und danach Eysenbeiß«, entfuhr es Nicole unwillkürlich. »Du könntest selbst wieder in die Rolle des ERHABENEN schlüpfen. Wenn Eysenbeiß enttarnt wird, ist die Bühne erst einmal frei.«
    »Nein«, sagte Ted. »Ich war einmal der ERHABENE, und ich will und werde es niemals wieder sein.«
    »Aber mit diesem Helm wirst du auffallen«, warnte Nicole.
    »Was glaubst du wohl, weshalb dieses gute Stück hier neben etlichen anderen im Arsenal liegt? Weil es viele Ewige gibt, die sich zu bestimmten Gelegenheiten so eintarnen. Das ist kein Privileg des Herrschers.«
    Er trat zwischen die Regenbogenblumen.
    Nicole wollte ihm folgen.
    »Nein!« warnte Ted scharf. »Bleib hier, um Himmels willen! Und sieh zu, daß der Drache nicht schon wieder übermütig wird und dazwischenpfuscht, wie schon einmal…«
    »Ich pfu…«
    Ted hörte den weiteren Protest nicht mehr.
    Er konzentrierte
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