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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versprochen hatte. Ein Versprechen, das er jetzt nicht halten konnte…
    Der Boden zitterte.
    »Ein Erdbeben?« stieß Ted hervor. »Aber das kann nicht sein! Wir befinden uns hier neben der eigentlichen Welt!«
    Sie sahen sich an.
    Das Zittern wiederholte sich. Es erfolgte in immer kürzeren Abständen.
    Ted kannte es nur zu gut. Als Reporter hatte er es in Katastrophengebieten schon einige Male erlebt. Nachbeben…
    Hier schienen es aber Vorauswellen zu sein. Sie wurden immer stärker.
    »Wartet«, stieß er hervor. Er öffnete das Tor zum Arsenal und verschwand darin. Kurz darauf kehrte er mit einem Gerät zurück, das eine starke Ähnlichkeit mit einem tragbaren Mini-Fernseher hatte. Es besaß eine eigene Energieversorgung. Ted schaltete es ein und ließ einen Frequenz-Scanner laufen. Nach kurzer Zeit entstand eine Bildprojektion, die sich nicht nur auf dem kleinen Schirm zeigte, sondern auch als freistehende holografische Projektion.
    Es handelte sich um eine Übertragung, die von einem Raumschiff der Ewigen gemacht zu werden schien.
    Die Kameras zeigten das Loire-Tal - oder besser, das, was davon noch existierte.
    Nicole und Ted erkannten es eigentlich nur an dem Sternenschiff, das abgestürzt war und stückweise zerstört wurde. Der Zerstörungsprozeß griff um sich und sorgte für Erdbeben und Risse in der Kruste des Planeten. Sie dehnten sich rasch aus.
    »Nein«, murmelte Nicole.
    Aber was sich in diesen Minuten abspielte, ließ sich nicht leugnen.
    Das Sternenschiff war aus irgendeinem Grund abgestürzt - und der Aufprall reichte aus, die Erde zu zerstören!
    Ungeheuerliche Energien wurden hier freigesetzt!
    Die Erdkruste riß auf. Der Planet würde auseinandergesprengt werden.
    Die Beben, die hier in der Dimensionsfalte in Rom zu spüren waren, waren die Vorboten der Vernichtung. Und daß sie so stark auftraten, obgleich sich das Arsenal in einer Art Welt neben der Welt befand, zeigte, wie stark der Zerstörungsprozeß schon fortgeschritten war!
    »Sie kommentieren die Bilder«, sagte Ted Ewigk leise. Er deutete auf ein Schriftband, das griechische Buchstabenketten zeigte - der einstige ERHABENE Zeus hatte diese Schrift seinerzeit den Griechen gebracht…
    Ted las sie fließend.
    »Den Berechnungen der Ewigen zufolge wird die Erde in etwa zwei Stunden aufhören zu existieren«, sagte er rauh. »Die Berechnungen wurden übrigens auf einer Basis unseres Mondes durchgeführt - verdammt, wieso wissen wir nichts davon, daß sie eine Basis auf Luna eingerichtet haben?«
    »Vielleicht nur in dieser Zeitlinie«, sagte Nicole.
    Wobei sie allerdings einem Irrtum unterlag…
    »Zwei Stunden«, sagte sie. »Das heißt, uns erwischt es viel früher, weil wir viel näher dran sind. Wieviel Zeit mag uns bleiben? Tausend Kilometer… zwanzig Minuten vielleicht, zehn Minuten?«
    »Das soll heißen, daß im Château niemand mehr lebt?« fragte der Drache vorsichtig.
    »Es gibt Château Montagne nicht einmal mehr«, erwiderte Nicole. »Da ist nur noch Hölle. Wenn überhaupt etwas…«
    Ted schaltete das Übertragungsgerät aus. »Du wolltest etwas erklären«, sagte er.
    »Das da wollte ich erklären.« Sie deutete auf den Apparat. »Ich wollte sagen, daß das Sternenschiff trotz unserer Zeitkorrektur hier ist. Es war alles umsonst. Wir müssen noch einmal zurück und verhindern, daß wir Eysenbeißens Entlarvung verhindern.«
    »Du bist verrückt«, behauptete Ted. »Wie sollen wir das machen? Wir würden uns doch selbst begegnen!«
    Nicole starrte ihn an.
    »Ich habe einen Plan«, sagte sie.
    ***
    Eysenbeiß fühlte, wie der Boden unter seinen Füßen zu zittern begann.
    »Ein Mondbeben?« wunderte er sich.
    Li Var nickte.
    »Aber keines der natürlichen, ERHABENER«, erklärte sie. »Es hängt mit der Zerstörung Gaias zusammen. Dadurch werden die Schwerkraftverhältnisse in diesem Sonnensystem verändert. Ein Pulk von auseinanderdriftenden Trümmern erzeugt nicht die Anziehungskraft eines intakten Planeten. Das heißt, daß Luna in eine neue Bahn um die Sonne geworfen wird. Vielleicht wird dieser Mond an die Stelle eines Planeten treten. Vielleicht werden ihn aber auch die veränderten Verhältnisse ebenfalls zerreißen. Bisher existierte ein stabiles Gleichgewicht zwischen Gaia und Luna. Das ist jetzt vorbei.«
    »Was bedeutet das?« fragte Eysenbeiß.
    Er war kein Physiker, kein Mathematiker. Er war Magier.
    »Mit Eurer gütigen Erlaubnis darf ich Eure Erhabenheit daran erinnern, daß bei einem Zeitreiseexperiment
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