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0659 - Das Bio-Programm

Titel: 0659 - Das Bio-Programm
Autoren: Unbekannt
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gedacht.
    Was weiß er denn schon? Nichts. Er ist ein alter Mann, der gar nicht mehr beurteilen kann, was wirklich geschieht. Seine Zeit ist vorbei. Heute denken wir anders." Allmählich fand er sein seelisches Gleichgewicht wieder. Sein Nervensystem stabilisierte sich.
    Er fühlte sich besser.
    Als er seine Flugkapsel wieder erreicht hatte, verwandelte er die Sitze in Liegen, streckte sich darauf aus und schlief fast augenblicklich ein. Ab und zu zuckte er zusammen, wälzte sich auf die Seite und legte die Hände an den Leib, aber er erwachte nicht.
    Der Tag verstrich. Ivec-Tanhor reagierte nicht, als das Bildgerät ansprach. Er vernahm das Rufzeichen nicht.
    Erst kurz vor Sonnenaufgang des nächsten Tages kam er zu sich. Er badete im See, bevor er nach Aercto-Tanam zurückflog.
     
    *
     
    An Bord der MARCO POLO herrschte geschäftiges Treiben.
    Die Laren aus dem Volksstamm der Provconer zeigten lebhaftes Interesse an dem Raumschiff von Terra.
    Wissenschaftler verschiedener Disziplinen ließen sich das Schiff und seine Einrichtungen zeigen. Perry Rhodan hatte gegen derartige Demonstrationen nichts einzuwenden, denn auch die Laren zeigten sich großzügig, wenn es darum ging, wissenschaftliche Erkenntnisse auszutauschen. Viele Besatzungsmitglieder nutzten die Gelegenheit, sich außerhalb des Schiffes ein wenig umzusehen. So auch Ras Tschubai.
    Er ging auf einen der Hangars in der oberen Hälfte des Schiffes zu, als unversehens neben ihm die Luft flimmerte und Gucky neben ihm materialisierte.
    „Hallo, Kleiner", sagte Tschubai. „Willst du dich auch draußen amüsieren?"
    „Hm", machte der Ilt. „Habe ich vor."
    „So?" fragte der Aktivatorträger. „Wohin willst du denn?"
    „Weiß noch nicht", antwortete Gucky mundfaul.
    Ras blieb stehen. Er blickte auf den Mausbiber herab.
    „Na, dann überleg's dir noch ein bißchen. Ich muß jetzt gehen."
    „Macht nichts, Ras. Ich gehe mit."
    Der Mutant schüttelte den Kopf.
    „Irrtum. Ich gehe allein."
    Der Ilt blickte ihn mit großen Augen an.
    „Allein, wie?" fragte er und kicherte ein bißchen.
    „Allein", bestätigte Ras.
    „So ein Unsinn. Nun komm schon. Weiß der Teufel, was wir alles verpassen, wenn wir hier noch lange herumstehen."
    Gucky watschelte los.
    Ras Tschubai ging neben ihm her.
    „Ich fürchte, ich habe mich ein wenig undeutlich ausgedrückt, Kleiner", sagte er.
    „Wohin willst du denn überhaupt?" erkundigte sich Gucky.
    „Das weiß ich noch nicht so genau", schwindelte Ras.
    „Siehst du", rief Gucky triumphierend. „Dahin will ich auch."
    „Ich teleportiere", drohte Ras.
    „Und ich folge dir", erklärt der Ilt. „Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich es vor mir selbst verantworten könnte, dich auf dieser Schreckenswelt allein zu lassen? Irgend jemand muß schließlich auf dich aufpassen."
    „Schreckens welt? Du spinnst wohl? Dieser Planet könnte gut und gern als zweite Erde durchgehen. Deshalb nennen wir ihn auch Gäa. Es gibt nicht viele so schöne Welten wie diese."
    „Ich sehe, daß du dir überhaupt nicht darüber klar bist, wo du dich befindest. Schon aus diesem Grunde werde ich dich begleiten", sagte Gucky hartnäckig.
    „Nun hör mal zu, Kleiner. Ich will dir nicht weh tun, weil du eigentlich ganz in Ordnung bist, aber jetzt reicht es mir bald. Ich habe vor allein zu gehen, und ich werde allein bleiben."
    Gucky sah ihn kopfschüttelnd an. Er zeigte seinen Nagezahn und kratzte sich hinter dem rechten Ohr.
    „Wie bringe ich es dir nur bei, Ras?" fragte er seufzend.
    „Was willst du mir beibringen?"
    „Daß ich mit dir gehen werde."
    Ras Tschubai teleportierte blitzschnell. Er verschwand von einer Sekunde zur anderen. Als er auf dem Raumhafen von Aercto-Tanam rematerialisierte, blickte er dem Ilt direkt in die Augen.
    Der Mausbiber hockte auf einem flachen Container.
    „Na", meinte er. „Habe ich es dir nicht gesagt, daß ich dich begleite?"
    Tschubai hob die rechte Hand.
    „Kleiner", sagte er drohend. „Wenn du absolut nicht begreifen willst, dann muß ich es dir ganz deutlich sagen. Leider wirst du dann eingeschnappt sein."
    „Was? Wieso? Warum?" fragte der Ilt und tat, als habe er nicht die geringste Ahnung davon, was der Freund meinte. „Sag bloß, du hast dich in ein Laren-Mädchen verknallt? Hast du etwa ein intimes Abenteuer, bei dem du keine Zeugen gebrauchen kannst?"
    „So ein Quatsch", rief Ras wütend. „Die Laren haben zwar die gleiche Hautfarbe wie ich, das ist aber doch kein Grund, mich in einen von
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