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0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

0658 - Was Turro mit den Mädchen machte

Titel: 0658 - Was Turro mit den Mädchen machte
Autoren: Jason Dark
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Schwärze hatte sie verschluckt und das Kreuz schien in der Luft zu schweben, nur schwach an seinen Umrissen zu erkennen.
    Ein unheimliches Bild. Ich musste mich schütteln, als ich es wahrnahm. Zudem kam ich mir in diesen Augenblicken hilflos vor, aber ich verspürte keine direkte Furcht. Wenn sich der Spuk hier so offen präsentierte, dann wollte er etwas von mir. Dann kam selbst er, dieser mächtige Dämon, nicht mehr allein zurecht.
    Wenn er sich zeigte, war zwar die tiefe, lichtlose Schwärze vorhanden, bisher jedoch hatte er mir stets einen Orientierungspunkt gegeben, seine Augen.
    Sie leuchteten immer in einem intensiven Rot, als sollten sie eine Erinnerung an das Feuer der Hölle darstellen.
    Diesmal erschienen sie nicht. Die Schwärze war zudem in mein Inneres gedrungen, sie füllte meine Gedanken mit denen des Spuks aus. Ich hatte das Gefühl, Böses tun zu müssen, und kämpfte dagegen an, indem ich mich auf mein Kreuz konzentrierte.
    So klappte es besser.
    Die Schwärze klebte an mir wie dünner Teer, der aber sehr fest war. Er brachte eine gewisse Kühle mit, doch keinen Geruch.
    Und dann hörte ich die Stimme. Endlich hörte ich sie, denn ich hatte schon auf sie gewartet.
    Ohne die Glutaugen zu sehen, konzentrierte ich mich allein auf das Gesprochene, und die Worte erreichten meine Ohren aus allen vier Richtungen, sie hüllten mich ein, als wäre ich von einer gewaltigen Hi-Fi-Anlage umgeben.
    »Ich wusste, dass du kommen wirst, John Sinclair. Ich habe dich hier erwartet.«
    »Wo du den Mord begangen hast?«
    »Ich nicht, Geisterjäger.«
    Wieder sprach ich in die Schwärze.
    »Na gut. Wenn nicht du, wer dann?«
    »Das ist eine längere Geschichte.«
    »Erzähle sie trotzdem, ich höre gern zu.«
    »Du weißt, dass ich mein Reich ständig verdichte und vergrößere, indem ich die Seelen der meisten getöteten Dämonen sammle. Es ist keine messbare Größe, das steht fest, aber mein Reich dehnt sich aus und es verdichtet sich. Du hast mir schon zahlreiche Seelen besorgt, darauf will ich aber nicht hinaus. Ich habe meine Dimension, die auch jeder andere Dämon gern in seinen Besitz nehmen würde. Das ist dem Teufel nicht gelungen, das gelang damals dem Schwarzen Tod nicht. Bis jetzt hat auch keine Seele meine Dimension verlassen können, denn ich habe mein Reich abgeschottet, das ist dir bekannt.«
    »Sicherlich. Und es ist auch gut so«, erwiderte ich. »Auch wenn ich mit anderen Dingen nicht einverstanden bin.«
    Der Spuk lachte. Es dröhnte mir in den Ohren, hörte aber schnell auf, sodass ich wieder seine Stimme vernehmen konnte. »Nichts ist endgültig, sage ich immer. Ich habe bisher daran nie glauben wollen, nun ist es passiert. Einer Seele gelang es, mein Reich zu verlassen, eingepackt in gewisse Teile meiner Dimension. Diese Seele hat Schatten aus meinem Reich mitgerissen und somit Lücken geschaffen.«
    »Sie ist dir also entkommen!«, stellte ich fest.
    »Ja.«
    »Das hätte ich nicht gedacht, tut mir Leid. Ich nahm immer an, dein Reich wäre fugendicht.«
    »Es gibt Ausnahmen.«
    »Dann finde diese Seele wieder.«
    »Das ist schwer genug, John Sinclair. Sie ist schon sehr lange weg. Ich habe dir nur nie etwas davon gesagt. Aber jetzt, nach dem letzten Mord, hat sie eine Spur hinterlassen. Außerdem habe ich kein Interesse daran, die Seele wieder einzufangen. Die Menschenwelt ist deine Sache, nicht die meine. Es interessiert mich nicht, ob Menschen sterben, aber ich fühle mich hintergangen und deshalb habe ich mich mit dir in Verbindung gesetzt, um dir Tipps zu geben.«
    »Moment mal, Spuk. Das heißt also, dass ich die entwischte Seele wieder einfangen soll?«
    »So ist es.«
    Ich musste gegen meinen Willen lachen. »Als Seelenfänger habe ich mich eigentlich noch nie angesehen.«
    »Das brauchst du auch nicht. Die Seele kann nicht frei existieren, nicht in dieser Welt. Sie wäre nur noch ein kaum erkennbarer Schatten. Sie wird sich einen Gastkörper suchen müssen.«
    »Den sie gefunden hat, nehme ich an.«
    »So ist es.«
    Allmählich verstärkte sich mein ungutes Gefühl. Ich wollte wissen, welche Seele ihm entwischt war.
    »Eine der schlimmsten, Geisterjäger. Sie gehörte einem Dämon namens Turro.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Nein, er existierte weit vor deiner Zeit in einem alten Wald, in den er seine Opfer lockte. Es waren allesamt Frauen. Junge Frauen, die er umbrachte.«
    »Bis man ihn erwischte.«
    »Ja. Man überspritzte ihn mit Weihwasser, bevor man ihn verbrannte. Sein Körper
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