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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke
Autoren: Unbekannt
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da begannen ihre Triebwerke mit Vollschub zu arbeiten. Das riesige Fahrzeug entwickelte eine Beschleunigung von über 600.000 m/sec2 oder 60 000 Gravos. Acht Minuten später, als sie knapp die Hälfte der Lichtgeschwindigkeit erreicht hatte, drang die MARCO POLO in den Linearraum ein.
    Diese Fahrt, darüber war jeder der Eingeweihten sich im klaren, galt der Zukunft nicht nur der Menschheit, sondern aller Sternenvölker der Milchstraße. Im Verlaufe dieser Fahrt würde sich erweisen, ob das Bündnis von Terränern und Provconern wirklich eine Aussicht hatte, dem Hetos der Sieben erfolgreich Widerstand zu leisten. Perry Rhodans Verbündeter war Roctin-Par, der Anführer der provconischen Revolutionäre.
    Die Provconer waren selbst ein Bestandteil des großen Volkes der Laren. Die Gründe, die ihn und die Provconer zum Widerstand gegen das Hetos bewegten, waren naturgemäß andere als die der Terraner und der übrigen Milchstraßenvölker.
    Aber es waren nicht die Motive, die hier in erster Linie zählten - es war das gemeinsame Ziel. Das Hetos der Sieben mußte in die Schranken verwiesen werden. Angesichts der ungeheuren Überlegenheit der larischen Technologie mußte dieses Unterfangen den Bewohnern der Milchstraße von vornherein wie ein verkappter Selbstmordversuch erscheinen.
    Von Roctin-Pars Standpunkt her gesehen bot sich die Lage anders dar. Er verfügte ja über die Technologie der Laren.
    Er besaß dieselben Geräte, Instrumente und Maschinen wie seine Gegner. Nur besaß er nicht annähernd die gleiche Anzahl.
    Er war unterlegen, was die Quantität anging.
    Das Bündnis zwischen Terränern und Provconern sollte versuchen, die Synthese zwischen der fortgeschrittenen Technologie der Provconer und den - vorläufig noch - nahezu unbegrenzten Ressourcen des Solaren Imperiums zu vollziehen.
    Wenn terranische Wissenschaftler und Techniker dazu gebracht werden konnten, die larische Technologie in dem Maße zu verstehen, daß sie sie nachzuahmen vermochten, dann war es ein leichtes, die Industrie des Solaren Imperiums so anzukurbeln, daß sie Erzeugnisse dieser Technologie in Massen produzierte und dadurch den Mengennachteil wettmachte, unter dem die provconische Revolution bisher gelitten hatte.
    Das war der Grundgedanke. Inwiefern er realistisch war, darüber gab es verschiedene Meinungen. Besonders einer war in den vergangenen Tagen immer pessimistischer geworden: Perry Rhodan.
    Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Wirksamkeit des Bündnisses war, daß das Solare Imperium weiterhin wie bisher unkontrolliert über seine Ressourcen verfügen konnte.
    Perry Rhodan war sicher, daß die Laren den Terranern diese Freiheit in Kürze nehmen würden. Trotzdem war auch für ihn diese Fahrt nach Point Allegro - oder Provcon-Faust, wie es die Provconer nannten - eine der wichtigsten, die er je in seinem Leben unternommen hatte.
     
    *
     
    Kell Peppoing saß an der Konsole des Kontrollrechners, in dem alle Fäden des Computersystems der MARCO POLO zusammenliefen. An Bord des Flaggschiffs war es Nacht, jene zwölfstündige Periode gedämpfter Beleuchtung, die von der Schiffsleitung als Nacht definiert wurde, weil der Mensch an den regelmäßigen Wechsel von Licht und Dunkelheit, von Aktivität und Entspannung gewöhnt war.
    Kell war ein junger Systemanalytiker, der eben die zweite Fahrt an Bord der MARCO POLO mitmachte. Er war hochgewachsen und schlank, und obwohl seine Versetzung zur Besatzung des Flaggschiffs schon vor mehr als einem Monat erfolgt war, war er immer noch begeistert über die Auszeichnung, die ihm damit zuteil geworden war. Man hatte ihn nicht ursprünglich zur Nachtschicht eingeteilt. Er war so kameradschaftlich gewesen, diese Schicht von einem älteren Kollegen zu übernehmen, der sich nicht so recht wohl fühlte, ohne sich jedoch krank melden zu wollen.
    Kell hatte nichts dagegen. Während der Nacht war er allein in dem großen, halbdunklen Kontrollraum, der außer dem Kontrollrechner auch noch Dutzende von Peripheriegeräten enthielt, deren einziger Daseinszweck war, die komplizierten Rechenanlagen des riesigen Raumschiffs selbst unter widrigsten Umständen funktionsbereit zu erhalten.
    Kell Peppoing war wohl darüber informiert, daß das Computersystem der MARCO POLO ein selbständiges, unabhängiges, selbstkontrollierendes und selbstreparierendes Gebilde war. Er wußte ebenso, daß der Mensch in die Tätigkeiten dieses Gebildes nur dann einzugreifen brauchte, wenn von außen her eine gewaltsame
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