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0658 - Flug in die Dunkelwolke

Titel: 0658 - Flug in die Dunkelwolke
Autoren: Unbekannt
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Galaxis, selbst wenn die zerstrittenen Sternenvölker zusammenstünden, reichte nicht aus, eine Gefahr zu erzeugen, über der die Hetosonen auch nur eine Sekunde Schlaf zu verlieren brauchten. Bringen Sie Ihre Kraftsprüche woanders an, mich können Sie damit nicht beeindrucken. Ich fliege morgen. Ich fliege mit meinem Flaggschiff, der MARCO POLO.
    Und wenn Sie sich in vernünftigem Tonfall danach erkundigen, sage ich Ihnen sogar, wohin ich fliege."
    Kein Zug in Hotrenor-Taaks Miene bewegte sich. An seinem Gesicht war nicht zu erkennen, wie er Rhodans Worte aufnahm.
    Was er als Erwiderung zu sagen hatte, klang erstaunlich konziliant.
    „Lassen wir das", meinte er wegwerfend. „Natürlich haben Sie das Recht zu fliegen, wohin Sie wollen. Vielleicht geht wirklich manchmal der Eifer mit mir durch. Im übrigen liegt mir eine andere Sache noch viel mehr am Herzen."
    „Und die wäre ...?"
    „Vor einigen Tagen sandte ich einen meiner zuverlässigsten Leute, in Ihren unterirdischen Anlagen nachzuschauen, was sich dort Geheimnisvolles tue." Die Art, wie er offen und unbekümmert zugab, er habe einen seiner Männer auf einen Spitzelgang ausgeschickt, war unnachahmlich. „Diesem Mann geschah Seltsames, so Seltsames in der Tat, daß er jetzt tot ist."
    „Das ist bedauerlich", erwiderte Perry Rhodan, „und doch gerechtfertigt. In unserem Übereinkommen ist ausgemacht, daß mir als dem Ersten Hetran der Milchstraße Bereiche zur Verfügung stehen, in denen ich tun und lassen kann, was ich will.
    Jemand, der an der Spitze der Regierung eines Sternenreiches steht, braucht solche Bereiche. Wenn Sie trotz unserer Abmachung darauf bestehen, Ihre Spione in diese Bereiche zu senden, dann fallen die Folgen Ihrem Gewissen zur Last, nicht meinem."
    „Sie wissen also von der Sache?"
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß nichts davon. Zu meinem Stab gehören Hunderte von Geheimnisträgern, die in den genannten Bereichen nach meinen Aufträgen schalten und walten. Einer von ihnen mag über den Vorfall wissen. Ich selbst habe keine Ahnung."
    „Sie werden nachfragen!"
    Nach wie vor sprach der Verkünder der Hetosonen ohne sichtbare Erregung. Was er vortrug, klang sachlich und direkt.
    „Nein, das werde ich nicht", antwortete Rhodan mit einer Stimme, aus der der rasch anschwellende Ärger durchaus zu hören war.
    „Sie weigern sich? Aus welchem Grund?"
    „Ein Spion hat sein verdientes Ende gefunden. Das ist alles.
    Da braucht man nicht weiter nachzuforschen."
    Der Lare musterte sein Gegenüber eine Zeitlang stumm und mit neu erwachter Aufmerksamkeit. Zum erstenmal trat so etwas wie eine persönliche Regung in seine Stimme, als er bemerkte: „Jedermann, der mich hinter das Licht zu führen versucht, würde so eifrig wie möglich darauf bedacht sein, jeden meiner Verdachtsgründe so rasch und so nachhaltig wie möglich zu entkräftigen. Sie tun das nicht. Im Gegenteil, Sie sperren sich.
    Sie pochen auf Ihr Recht als Erster Hetran. Entweder haben Sie wirklich ein völlig reines Gewissen, oder Sie sind der gerissenste Täuscher, den ich je vor mir gehabt habe."
    Perry Rhodan hielt es für unter seiner Würde, darauf zu antworten.
    „Aber verlassen Sie sich darauf", fuhr Hotrenor-Taak fort, „ich werde es eines Tages herausfinden. Und sollte es sich herausstellen, daß Sie in der Tat gegen die Interessen des Hetos handelten, dann gnade Ihnen der, den Sie Gott nennen!"
    „Ich nehme zur Kenntnis", erklärte Perry Rhodan trocken, „daß der Verkünder der Hetosonen soeben eine Drohung gegen mich ausgesprochen hat."
    Hotrenor-Taak schüttelte den Kopf.
    „Sie kennen die larische Mentalität noch immer nicht", sagte er.
    „Drohen heißt nicht in der Lage sein, das Angedrohte an Ort und Stelle auszuführen. In dieser Lage befinde ich mich nicht. Ich drohe nicht. Ich sage Ihnen nur den Gang der Dinge voraus.
    Wenn es sich herausstellt, daß Sie ein Verräter sind, dann werden Sie ein unzeitiges Ende finden."
    Er wandte sich ab und schritt hinaus.
     
    3.
     
    Der Mann war mittelgroß und schmächtig, ein durchaus unauffälliger Typ. Er entstieg einem der handelsüblichen Mietwagen. Die Gegend, in der er sich befand, lag am westlichen Rand des Stadtkerns von Terrania-City. Hier gab es niedrige bis mäßig hohe Gebäude, in denen kleinere Firmen, Anwälte und Ärzte ihre Büros oder Ordinationen hatten. Die gefälligen Bauten lagen gewöhnlich inmitten umfangreicher Grünanlagen.
    Der Mann blieb stehen und sah dem Mietwagen, der
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