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0656 - Labyrinth der 1000 Tode

0656 - Labyrinth der 1000 Tode

Titel: 0656 - Labyrinth der 1000 Tode
Autoren: Jason Dark
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sah trotzdem die unheimliche Gestalt, die sich an der einen Seite der riesigen Grotte entlangbewegte.
    Es war das Monstrum aus England, der Skelett-Mensch!
    ***
    Ich konnte nichts tun, ich lag in meinen Fesseln. Ich war so verflucht hilflos und musste mit ansehen, wie sich dieses Untier aus der Tiefe hervorschob.
    Den Körper einer Schlange, so lang und glatt, das breite Maul eines Fisches und Flossen, die mich an Flügel erinnerten, deshalb der Vergleich noch mit dem Vogel.
    Ein Wahnsinn!
    Echt oder nicht?
    Eine Antwort darauf war schwer zu finden, weil Morcote eben ein Technik-Freak war.
    Die Klauenhand hielt den Bootsrand fest wie eine Zange. Eine zweite erschien. Der zuckende Körper wühlte das Wasser noch stärker auf, dann huschte die Mutation über mich hinweg. Ein glitschiges Etwas, einfach widerlich. Es bewegte sich zuckend auf meinem Leib und drehte sich so, dass es mich anschauen konnte, wobei seine zangenförmigen Klauen nicht mehr zu sehen waren, weil sie eingefahren wurden wie Teleskopantennen.
    Das Maul lag auf meiner Brust. Gleichzeitig setzte ich meine Fahrt unfreiwillig fort, es folgte der Strömung.
    Darauf achtete ich nicht, das mutierte Wesen war für mich wichtiger, denn es öffnete sein Maul. Die kleinen Zähne standen vor wie Nägel und aus ihnen hervor schoss ein zuckender Strich, eine Zunge, die grünlich schimmerte.
    Blitzschnell legte sie sich um meinen Hals. Sie war wie eine Klammer und begann, mir die Luft abzudrücken.
    Es blieb nicht bei einem Monster. An der rechten Seite erklang ein hartes Klatschen.
    Dort lag plötzlich eine graue Robbe, allerdings mit kalten, gelben Augen, die mich an Laternen erinnerten.
    Die Robbe rutschte mit qualvoll anmutenden Bewegungen weiter, als würde sie über eine schleimige Fläche gleiten. Dann zischte das Wasser noch einmal auf. Am gegenüberliegenden Kanal wuchtete eine Fontäne in die Höhe und aus ihr löste sich eine lange graue Schlange mit weit aufgerissenem Maul, als wollte sie nach Luft schnappen und dann wieder im Wasser verschwinden.
    Sie tauchte ein, war weg und ich dachte daran, dass ich bestimmt noch durch diesen und auch durch den dritten Kanal fahren würde.
    Zuvor allerdings quälten mich andere Sorgen, denn auch jetzt lag die Mutation auf meiner Brust. Der Druck wurde allmählich unerträglich. Wenn ich Luft holte, spürte ich gleichzeitig die verdammte Zunge wie ein Band um meine Kehle. Zusätzlich pressten sich die Stricke hart gegen meinen Körper und die Chance, hier zu entkommen, war nicht mehr vorhanden. Ich blieb ein Gefangener.
    Die Augen hatte ich geöffnet. Über mir schwebte die Glasdecke und dort sah ich Nando Morcote.
    Er hatte seinen Spaß, lief auf und ab, rieb seine Hände und sprach mich plötzlich an. Wie Donnerhall durchdrang seine Stimme die unheimliche Grotte.
    »Was denkst du, Sinclair? Was denkst du wohl? Ist es echt? Sind es Innovationen der Technik, die ich dir vorführe?«
    Ich war nicht in der Lage, ihm eine Antwort zu geben, hätte die Lösung allerdings gern gewusst.
    Er enttäuschte mich nicht. »Ich will es dir sagen, Sinclair, ich will es dir sagen! Es sind meine Geschöpfe gewesen. Ich habe sie kreuzen können. Ich habe Monster erschaffen, die leider nicht lebten, denn so weit war ich noch nicht. Dann aber kam Gracio, der Templer-Magier. Seine Kräfte hatte er auch im Laufe der Zeit nicht verloren, er setzte sie für mich ein und er hat es geschafft, den Monstren seine Kräfte einzuhauchen. Er sorgte also dafür, dass sie lebten. Hast du gehört, Sinclair? Sie leben nicht durch Technik, sondern durch Magie. Ich kann sie auf elektronischem Wege nicht lenken, ich habe diese Macht abgegeben an Gracio, den Templer. Er wird über dein Schicksal bestimmen. Aber ich sage dir, dass es keine Alternative gibt. All diejenigen, die Gracio stören wollen, müssen sterben.«
    Seine Stimme verhallte. Ich hatte die Erklärung bekommen, die mir nichts brachte. Die Situation war die Gleiche geblieben. Es spielt kein Rolle, wer mich tötete.
    Plötzlich zuckte die Zunge wieder zurück. Ich holte sofort Luft, auch wenn sie modrig roch und feucht schmeckte, kam sie mir vor wie der reinste Balsam.
    Tief durchatmen, das war wichtig. Vielleicht verschwanden dann auch die Schatten vor meinen Augen.
    Mit dem Bug stieß das Boot gegen eine Querwand des Kanals. Unter mir bewegte sich das Wasser, es quirlte zu Schaum auf, dann bekam der Kahn wieder einen Stoß und drehte sich auf der Stelle nach links. Ich konnte mir vorstellen,
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