Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0655 - Der Tod in Moskau

0655 - Der Tod in Moskau

Titel: 0655 - Der Tod in Moskau
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wandte sich ab und verschwand so, wie er gekommen war.
    Verblüfft sah Eva Nicole an.
    Die lächelte.
    »Wir hatten vor noch gar nicht langer Zeit mit ihm zu tun«, sagte sie. »Es war in Schottland. Er versuchte im Auftrag der Dämonenfürstin Stygia oder des Höllenherrschers Lucifuge Rofocale oder unseres alten Feindes Calderone Zamorra, mich und auch Lady Patricia und Butler William zu töten. Aber Fooly, unser tolpatschiger Glücksdrache, nahm ihm das Versprechen ab, uns nie wieder anzugreifen.« [4]
    »Das war also dein seltsamer Verdacht?« staunte Eva.
    Nicole lächelte und nickte.
    »Deshalb hat er mich auch bei beiden Begegnungen nicht umgebracht, obgleich er es gekonnt hätte«, sagte sie. »Und deshalb hat auch das Amulett nicht bei ihm gewirkt, wie schon in Schottland. Er ist kein Dämon im eigentlichen Sinne. Er ist der Tod. Vielleicht einer von vielen. Aber…«
    Sie verstummte.
    Eva lächelte etwas verloren.
    »Das heißt also, dieser Fall ist abgeschlossen?«
    »So ungefähr kann man es wohl nennen«, erwiderte die Französin. »Es ist zwar seltsam und überraschend - aber wohl ein Fakt…«
    ***
    Gregor war sehr blaß geworden.
    »Welchen Rang haben Sie?« fragte Zamorra. »Ein Alpha sind Sie bestimmt nicht. Darf ich raten? Vielleicht ein Omikron? Ein Sigma? Pi? Tau? Zeta?« Die Agenten der Dynastie leiteten ihre Bezeichnungen vom griechischen Alphabet ab. Nicht zuletzt, weil sie es gewesen waren, die in grauer Vorzeit den Griechen Schrift und Kultur gebracht hatten. Zeus war der damalige ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen…
    »Ich lach mir 'nen Ast und setz' mich drauf«, ächzte Saranow. »Ausgerechnet jemand von Aurora ist ein…«
    Gregor reagierte blitzschnell.
    Noch ehe einer der drei Männer reagieren konnte, zog er seine Waffe. Er war schneller als Ratekin, obwohl der seine Dienstpistole in der Hand hielt. Gregor schoß. Aus seiner Waffe fauchte ein blaßroter Laserstrahl und durchschlug den Körper des Kommissars. Ratekin fand nicht einmal mehr Gelegenheit zu einem Aufschrei. Als er zu Boden stürzte, war er bereits tot.
    Daß Gregor zuerst auf ihn gezielt hatte, war sein letzter Fehler.
    Saranow warf sich auf ihn. Der schwergewichtige Parapsychologe riß den Agenten mit sich zu Boden. Gregor drehte die Hand mit der Waffe. Saranow reagierte instinktiv, packte zu und -Was sonst nur in schlechten Romanen und Filmen funktioniert, wurde hier Realität: der nächste ausgelöste Laserstrahl traf den Agenten selbst.
    Von einem Moment zum anderen glühte sein Körper hell auf.
    Saranow warf sich zurück. Fassungslos starrte er auf das Phänomen.
    Gregor verblaßte und verfiel. Als das Glühen nicht mehr existierte, gab es von ihm nur noch seine Kleidung. Sein Körper hatte sich aufgelöst und existierte nicht mehr.
    »Was - was war das?« stammelte Saranow entsetzt.
    »Er ist hinüb erg eg angen«, sagte Zamorra. »So nennen die Ewigen das, was wir als Sterben zu begreifen versuchen. Ob es für sie wirklich der Tod ist oder nur der Übergang in eine andere Existenz, so wie viele Menschen an ein Jenseitsleben glauben - wir wissen es nicht.«
    »Er ist also tot«, knurrte Saranow. »Und vorher hat er noch Ratekin umgebracht.«
    »Und wir werden nun nie erfahren, warum er die gescheiterten Teleporter-Freiwilligen umbringen ließ«, murmelte Zamorra. »Es ist wirklich abstrus. Ein Aurora-Agent ist in Wirklichkeit einer von denen, die er eigentlich jagen sollte… aber da er ein Ewiger war, ist es natürlich kein Wunder, daß er sich so für das vermeintliche Gkirr-Phänomen interessierte… er mußte doch damit rechnen, daß einer der alten Feinde seiner Rasse wieder aufgetaucht war…«
    »Also, Brüderchen Zamorra, mir ist das im Moment alles zu hoch«, sagte Saranow. »Was hältst du davon, wenn wir ein Fläschchen Wodka trinken und das alles gründlich überdenken?«
    »Anders wird es davon bestimmt nicht.«
    »Aber weniger deprimierend«, wußte Saranow. »Schau her - kennst du die beiden Damen, die da heranschlendern? Wenn das nicht deine Nicole und meine Tanja sind…«
    Zamorra hob die Brauen. »Deine Tanja…?«
    »Na ja…«
    ***
    Hundert Kilometer sind keine Entfernung. Hundert Jahre sind kein Alter. Hundert Gramm sind kein Wodka. So lautet ein altes russisches Sprichwort.
    Der Wodka, der in Rußland in Gramm gemessen wird, hatte wohl längst die Kilo-Marke überschritten. Keiner der vier zählte mit, wieviele Gläschen man trank, und seltsamerweise waren sie auch nach dem zweit en
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher