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0655 - Der Tod in Moskau

0655 - Der Tod in Moskau

Titel: 0655 - Der Tod in Moskau
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Können Sie feststellen, ob diese Leute bis vor einem halben Jahr auch für ungefähr zwei Jahre woanders waren?«
    »Sie meinen, es hat etwas mit Ihrer Forschung zu tun?«
    Saranow zuckte mit den Schultern.
    »Ich meine gar nichts«, sagte er. »Ich darf gar nichts meinen. Die Schlußfolgerungen ziehen Sie, Kommissar.«
    ***
    Gregor war wieder unangreifbar geworden. Ein zweites Mal würde Nicole ihn nicht in die Hand bekommen. Das Auftauchen des Knochenmanns hatte ihn »gerettet«.
    Nicole fragte sich, warum das Skelett sie nicht getötet hatte.
    Zum zweiten Mal hätte es die Möglichkeit dazu gehabt. Auch diesmal war seine Körperkraft enorm, und wieder hatte das Amulett nicht reagiert, keine Abwehrmaßnahmen eingeleitet.
    Wieso also lebte sie noch, während der Busfahrer und vor ihm andere Menschen hatten sterben müssen?
    Gregor sah sie finster an.
    »Diese Art von Zusammenarbeit war nicht geplant«, sagte er. »Ich verhafte Sie wegen Gefährdung der nationalen Sicherheit.«
    »Wie wollen Sie das anstellen?« fragte Nicole. »Wollen Sie mich mit einer Waffe bedrohen? Mir Handschellen anlegen?«
    Sekundenlang spürte sie eine eigenartige Benommenheit, aber sie konnte sie rasch wieder abschütteln. Sie sah, wie Gregor zusammenzuckte.
    »Sie können mich nicht hypnotisieren«, sagte sie. »Hören Sie, Gregor. Wir sind immer noch zu einer Zusammenarbeit bereit. Wenn wir den Fall lösen wollen, brauchen wir Fakten. Was also können Sie uns sagen? Weshalb die Gkirr-Verdächtigung? Weshalb der vermutete Zusammenhang zwischen Eva und dem Skelett-Mörder? Wir kennen dieses Mädchen seit langem. Ich kann Ihnen versichern, daß es keinen Zusammenhang gibt. Was haben Sie Ihrerseits anzubieten? Weshalb interessiert sich Aurora für ein Para-Phänomen dieser Art?«
    Gregor schwieg.
    »Seien Sie vernünftig«, sagte Nicole. »Sie haben Zamorra und mich hergeholt. Warum also jetzt dieses Gegeneinander? Das ist unlogisch.«
    »Turbojew hat es angeordnet. Gegen meine Empfehlung«, sagte Gregor kalt. »Ich mußte Sie herbeiholen. Wenn Sie etwas wissen wollen, fragen Sie den General. Ich rede nicht mehr mit Ihnen.«
    Er wandte sich ab und schritt davon.
    »Du wirst wenigstens noch einmal mit mir reden müssen , Freundchen«, schmunzelte sie. Aber er bekam es wohl nicht mehr mit. Ebensowenig, wie er vorhin mitbekommen hatte, daß sie ihm den FSK-Ausweis abfischte. Aus seiner liegenden Position hatte er auch nicht sehen können, daß sie den Ausweis hochhielt, um sich die Menschen vom Leib zu halten. Wenn er den Ausweis vermißte und zurückhaben wollte, würde er reden müssen. Er konnte es nicht riskieren, daß Nicole ihn vor General Turbojew damit bloßstellte…
    Jetzt sah sie sich nach Eva um.
    Wo war das Para-Mädchen?
    Offenbar hatte Eva die Chance genutzt, die Nicole ihr verschafft hatte, um so weit wie möglich davonzulaufen.
    Und Nicole ahnte, daß sie nicht ein zweites Mal so zufällig auf Eva stoßen würde wie vorhin.
    ***
    Zamorra hatte Saranow beiseite genommen. »Was vermutest du?« fragte er. »Ich denke doch, daß du es mir sagen kannst.«
    »Jerenew nahm an einem PSI-Experiment teil«, sagte der Parapsychologe. »Ich war sein Mentor. Aufseher. Überwacher. Wie auch immer du es bezeichnen möchtest. Er hatte sich freiwillig gemeldet. Er bekam eine Menge Geld dafür, mußte aber völlig abgeschottet leben. Das hat seine Ehe ruiniert. Er sprach immer von seiner Frau und seiner Tochter, die er nie sehen durfte. Er durfte nicht mal Briefe schreiben oder telefonieren. Ich denke mal, daß seine Frau ziemlich überrascht war, als er nach zwei Jahren mit einem Sack voll Geld wieder auftauchte. Jedenfalls hat sie sich kurz darauf von ihm scheiden lassen. Das war der letzte Eintrag, den ich in seine Personalakte machen ließ - die Akte bei uns, nicht bei seinem Arbeitgeber…«
    »Worum ging es dabei?«
    »Teleportation«, sagte Saranow. »Ich verrate Dir sicher nichts Neues, wenn ich sage, daß wir Telepathie, Levitation und andere Kleinigkeiten inzwischen annähernd im Griff haben. Teleportation ist eine Herausforderung. Was die Silbermond-Druiden von Natur aus beherrschen, muß erlernbar sein, heißt es in unseren höheren Amtsstuben. Wir arbeiteten daran. Aber alle Experimente sind bisher gescheitert. Die Freiwilligen wurden wieder entlassen. Vorher nahm man ihnen die Erinnerung an das, was in den PSI-Labors gemacht wurde.«
    »Und du glaubst jetzt, daß die anderen Ermordeten ebenfalls Freiwillige waren?« Zamorra sog
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