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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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mit.«
    Jessica hatte am Wagen gewartet, die Haare gelöst, das Gesicht in den Wind gehalten, der ihre Haare wie eine Fahne zurückwehte. Ihre Haut war noch blasser als sonst. Das Erlebnis saß tief in ihr.
    »Was hast du erfahren, John?«
    Ich hob die Schultern. »Sollen wir nicht eine Tasse Kaffee trinken gehen? Oder ein Eis essen?«
    »Jetzt? Auf den Schreck?«
    »Ja.«
    »Das hat doch etwas zu bedeuten.« Ich legte eine Hand auf ihre Schulter und schob sie vor. »Ich möchte den Kollegen aus dem Weg gehen.«
    »Okay.«
    Im Wagen herrschte Durchzug, als ich ihn zurücksetzte und in einer schmalen Seitengasse abstellte.
    Jessica hatte nicht eine Frage gestellt. Stumm saß sie neben mir und schaute auf das Armaturenbrett.
    Das Café hatte einen dreieckigen Vorbau aus Glas.
    Wir nahmen auf den roten Stühlen Platz und mussten warten, denn die Bedienung stand draußen, um mit langem Hals zum Tatort zu schielen.
    Ich holte sie schließlich. Sie war eine junge Farbige mit Rastalocken. Ihre Lippen glänzten leicht grünlich. »Schrecklich«, sagte sie leise, »einfach furchtbar.«
    »Zwei Kaffee bitte.«
    »Ja, sofort.«
    Wir hörten die Maschine zischen, schauten uns gegenseitig in die Gesichter, wobei Jessica es nicht schaffte, meinem Blick länger standzuhalten.
    »Ich weiß, was du denkst, John. Bestimmt das Gleiche wie ich.«
    »Und worüber denkst du nach?«
    »Über die Tat und darüber, ob sie möglicherweise auch von einer Frau begangen sein könnte.«
    »Deborah Caine?«
    Während sie tief Atem holte, sprach sie. »Ja, so Leid es mir tut. Das denke ich.«
    Erst als der Kaffee serviert worden war, antwortete ich ihr. »Jessica, das ist ein schwer wiegender Verdacht, den du da ausgesprochen hast. So etwas spricht man in der Regel nicht so locker aus, wenn du verstehst.«
    »Klar.«
    »Was also steckt dahinter?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie schlürfte den ersten Schluck, denn der Kaffee war sehr heiß. »Ich kann es dir wirklich nicht sagen, aber ich rechne bei Debbie mit allem. Selbst am Telefon spürte ich ihre Veränderung. Ich bekam bei jedem Gespräch mit ihr eine Gänsehaut. Das war wirklich schlimm, John.«
    »Sonst hast du keine Anhaltspunkte? Konkretes, meine ich.«
    »Nein.«
    Auch ich probierte den Kaffee. Er schmeckte zwar etwas bitter, man konnte ihn aber trinken. Als ich die Tasse absetzte, war sie halb leer. Ich hörte Jessicas Frage.
    »Du hast ziemlich lange bei deinen Kollegen gestanden. Hast du mit Ihnen etwas abgemacht?«
    »Ich sollte sie unterstützen, lehnte es ab, weil wir andere Wege gehen werden.«
    »Das ist gut.«
    »Ich hätte da noch etwas, was ich gern von dir wissen möchte, Jessica.«
    »Bitte.«
    »Der junge Mann ist erstochen worden. Allerdings nicht mit einem Messer, sondern mit einer Waffe, die wesentlich länger ist. Ich würde sagen, mit einem Schwert. Weißt du, ob Deborah Caine jemals mit Schwertern experimentiert hat? Hat sie gelernt, damit umzugehen? Ist dir da etwas bekannt?«
    Sie schaute mich an, als hätte ich ihr einen unsittlichen Antrag gemacht.
    »Womit wurde der junge Mann getötet? Mit einem Schwert?« Sie schüttelte den Kopf. »Ist man sich da ganz sicher?«
    »Ich denke schon.«
    »Nein, John, nein! Was sollte Debbie denn mit einem Schwert gemacht haben?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Tut mir Leid, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Ich glaube nicht, dass sie den Schwertkampf geübt hat. Das ist für mich völlig unmöglich. Ich bin überrascht…«
    »Ich war es auch.«
    »Wir werden sie fragen.« Hastig strich sie ihre Haarmähne zurück. »Komm, lass uns den Kaffee trinken und dann zu ihr gehen.«
    »Das wollte ich sowieso.«
    Die Bedienung stand noch immer vor dem Haus. Sie trug einen kurzen Rock, unter dem die sehr schlanken, langen Beine hervorschauten. Die Farbige bot einen gazellenhaften Anblick. Hin und wieder drehte sie sich um. Wir waren die einzigen Gäste. Durch die Scheibe sah sie mein Winken.
    Mit einer Gänsehaut auf den nackten Armen und dem Gesicht kam sie herein.
    »Wir möchten bezahlen, bitte.«
    »Ja.« Sie schüttelte den Kopf. »Ist das denn nicht furchtbar? Der Junge war erst achtzehn und so nett.«
    »Sie kannten ihn?«
    »Er und seine Clique waren oft hier. Sie kampieren in den Dünen. Es sind junge Leute, die sportliche Ferien machen wollen. Skaten, surfen, auch segeln. Das ist jetzt vorbei.«
    »Hat er denn Ihnen gegenüber mal etwas erwähnt?«
    »Wie meinen Sie das, Sir?«
    »Ob er Feinde gehabt hat?«
    »Nein, über so
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