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0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

0654 - Wo Deborah den Teufel trifft

Titel: 0654 - Wo Deborah den Teufel trifft
Autoren: Jason Dark
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Sie waren einfach grauenhaft gewesen. »Du kennst doch meine Albträume, Darling. Ich habe dir doch davon berichtet.«
    »Schon, die hat jeder.«
    »Nicht so intensiv wie ich, Mason. Ich erlebe sie auf furchtbare Art und Weise. Ich leide unter ihnen wie ein Hund. Und wenn ich erwache, sind sie zwar verschwunden, aber sie leben in meiner Erinnerung weiter. Ich kann mich nicht von ihnen lösen.«
    »Dass weiß ich mittlerweile. Deshalb habe ich dir auch geraten, einen Psychologen aufzusuchen.«
    »Nein, das ist nicht gut. Der kann mir nicht helfen, ich spüre es. Ich muss andere Wege finden.«
    Er lenkte sie vom Thema ab. »Wolltest du mir deinen Traum nicht erzählen? Tu es bitte. Manchmal ist es gut, wenn man über eine Sache spricht, die einen bedrückt.«
    »Da hast du Recht, hör zu.«
    Er schaute auf seine Uhr. »Du weißt, dass ich gleich wegfahren muss.«
    »Ja, das ist mir klar.« Sie umfasste sein Handgelenk, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Dann begann sie mit ihrem Bericht. Sie sprach langsam, mit schwerer Zunge, wurde allerdings schneller, je mehr sie sich dem Finale näherte. Die letzten Worte stieß sie abgehackt und keuchend hervor.
    »Und dann, Mason, habe ich dich geköpft. Ja, ich nahm ein Schwert und schlug dir den Kopf ab!«
    Das war selbst für Mason Rafferty etwas viel. Sein Gesicht verlor an Farbe. Er musste hart schlucken, während er sich zurückzog und vom Bett aufstand.
    Deborah war sehr sensibel. »Jetzt gehst du, Mason. Ich habe es gewusst. Hätte ich doch nichts gesagt!«
    Er schaute auf seine liegende Verlobte hinab und schüttelte den Kopf. »Aber Debbie, Darling. So ist das doch nicht gemeint. Um Himmels willen. Ich habe mich nur über den Inhalt des Traumes erschreckt, der nichts mit unserem persönlichen Verhältnis zu tun hat. Du weißt, dass ich es gewohnt bin, die Dinge anders zu sehen. Ich bin Arzt und…«
    »Siehst du mich als deine Patientin an, nicht?«
    »Nein, auf keinen Fall. So darfst du nie denken, Darling. Du bist die Frau, die ich liebe. Was redest du nur für einen Unsinn!«
    »Aber die Träume, Mason!«
    »Bekommen wir schon in den Griff, keine Sorge. Ich habe dir die Medizin mitgebracht.«
    »Die nützt nichts.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich sie bereits dreimal genommen habe«, erwiderte Debbie und zeigte einen gequälten Gesichtsausdruck.
    »Nun ja, es geht eben nicht so schnell. Zwei Wochen müssen wir schon Geduld haben.«
    »Ich kann nicht mehr«, flüsterte sie und sank ermattet in das Kissen zurück. »Die Träume machen mich innerlich kaputt. Ich - ich komme damit nicht mehr zurecht.«
    »Das wird sich geben.« Er ging zum Fenster, riss die Vorhänge mit einer fast wilden Bewegung zur Seite. »Schau hinaus, Debbie. Sieh dir diesen strahlenden Sommertag an. Ich bitte dich!«
    Die Sonne schien gegen ihr Gesicht und die junge Frau musste blinzeln. »Das weiß ich ja, Mason. Ich bin dir dankbar, dass du versuchst, mich aufzuheitern, aber…«
    »Kein Aber jetzt.« Er trat an ihr Bett und zog sie hoch. »Wenn ich zurück bin, möchte ich eine andere Debbie Caine vor mir sehen. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    »Okay, dann richte dich danach.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    Er drückte ihr einen Kuss auf den Mund und eilte aus dem Zimmer seiner Verlobten.
    Deborah blieb auf der Bettkante sitzen, dabei ins Leere starrend. Nur ihre Hände bewegten sich. Sie atmete laut und schluckte dabei.
    Angst durchflutete sie in Wellen. Sie waren wie Teer und wühlten sich langsam in Richtung Hals.
    Die Frau spürte, dass sie sich übergeben musste. Mit stolpernden Schritten wankte sie durch den Raum und riss die zweite Tür auf, die zum Bad führte.
    Dort war es kühler. Das mochte auch an den hellen Kacheln liegen, die Kälte auszustrahlen schienen.
    Im letzten Augenblick schaffte sie es, das Waschbecken zu erreichen. Dann würgte sie. Sie übergab sich, atmete saugend und laut. Schweiß brach ihr aus, die Augen quollen aus den Höhlen. Sie glaubte den Dämon oder den Alb auszuwürgen, der sie die Nacht über gequält hatte.
    Die Arme, mit denen sie sich an den Seiten des Waschbeckens abstemmte, zitterten. Auf ihrem Gesicht glänzte eine Mischung aus Schweiß und Tränen.
    Das Zeitgefühl hatte Deborah verloren. Irgendwann ging es ihr besser, da konnte sie wieder normal durchatmen, ohne dass sie dabei würgen musste. Noch immer leicht schwankend drehte sie sich um, wobei ihr Blick auf die Duschkabine fiel.
    Sie schob die Verglasung zur Seite und streifte das
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